Anästhesist wegen Tod einer Vierjährigen vor Gericht
Mädchen starb in Zahnarztpraxis:Tod einer Vierjährigen: Arzt gesteht Fehler
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In einer Zahnarztpraxis starb ein vierjähriges Mädchen nach der Behandlung. Der angeklagte Anästhesist räumt zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht Frankfurt Fehler ein.
Ein vierjähriges Mädchen starb nach der Behandlung in einer Zahnarztpraxis (Symbolbild).
Quelle: aok-mediendienst
Fast drei Jahre nach dem Tod eines kleinen Mädchens in einer Zahnarztpraxis im Hochtaunuskreis in Hessen hat der damalige Narkosearzt Verantwortung für das Unglück übernommen. Ihm seien wohl unbewusst Fehler bei der Hygiene unterlaufen, verlas der Rechtsanwalt des heute 67-Jährigen beim Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht Frankfurt am Main eine vorbereitete Erklärung.
Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft wies der Angeklagte aber zurück: Er habe weder Einwegspritzen mehrfach benutzt noch Medikamente deutlich überdosiert oder aus Kostengründen eine Flasche mit Narkosemittel für mehrere Patienten genutzt.
Vorwurf der Körperverletzung mit Todesfolge
Die Anklagebehörde wirft dem Anästhesisten aus dem südhessischen Bensheim Körperverletzung mit Todesfolge an dem vierjährigen Mädchen vor, hinzu kommen Körperverletzungen an weiteren Kindern. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Anästhesist etliche Fehler beging.
Am 28. September 2021 hatte er in der Zahnarztpraxis in Kronberg im Laufe des Tages mehrere Menschen für Zahnbehandlungen in Vollnarkose gelegt. Erste Patientin des Tages war eine erwachsene Frau, um neun Uhr folgte ein neunjähriger Junge mit großer Angst vor der anstehenden Wurzelbehandlung.
Vierjähriges Mädchen starb zehn Stunden nach der Behandlung
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Anästhesist dem Jungen ein Narkosemittel aus der Flasche spritzte, die er zuvor bei der Frau verwendet hatte und deren Lösung nun mit einem Pilz kontaminiert war. Die gleiche Lösung erhielten die drei weiteren Kinder, die an diesem Tag behandelt wurden.
Letzte Patientin war das vierjährige Mädchen. Bei ihr soll die Narkoselösung jetzt zusätzlich mit Bakterien verunreinigt gewesen sein. Sie starb zehn Stunden später.
Anästhesist nach Tod von Mädchen wieder im Einsatz
Das Mädchen starb kurz nach zwei Uhr nachts in der Praxis. Der Narkosearzt hatte zuvor selbst verursacht, sie zu reanimieren. Auch dabei soll er laut Anklage Fehler gemacht haben, zudem sei der Rettungswagen mindestens drei Stunden zu spät alarmiert worden.
Nur wenige Stunden nach dem Tod des Mädchens war der Anästhesist bereits wieder im Einsatz gewesen, dieses Mal in einer Zahnarztpraxis in Bensheim. Dort soll er einem Fünfjährigen ebenfalls ein verunreinigtes Mittel gespritzt haben, der Junge bekam 40,8 Grad Fieber. Seine drei anderen kleinen Patienten vom Vortag waren ebenfalls schwer erkrankt, zwei von ihnen kämpften ums Überleben.
Quelle: ZDF
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