Nach Festnahme in Frankreich:Telegram-Gründer Durow unter Auflagen frei
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Die französischen Behörden haben gegen den Telegram-Gründer formelle Ermittlungen eingeleitet. Pawel Durow wurde gegen strenge Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen.
Nach seiner Festnahme in Frankreich ist Telegram-Gründer Durow wieder auf freiem Fuß. Er darf Frankreich jedoch nicht verlassen und musste fünf Millionen Euro Kaution hinterlegen.29.08.2024 | 0:18 min
Nach einem viertägigen Verhör haben die französischen Behörden formelle Ermittlungen gegen den Telegram-Gründer Pawel Durow eröffnet. Gegen den 39-Jährigen sei ein Verfahren unter anderem wegen des Verdachts der unzureichenden Kooperation mit Behörden bei Kriminalitätsermittlungen und Beihilfe zu Straftaten eingeleitet worden, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Mittwochabend mit.
Durow unter Auflagen frei
Durow sei gegen Zahlung einer Kaution von fünf Millionen Euro auf freien Fuß gesetzt worden, müsse sich zweimal pro Woche bei der Polizei melden und dürfe Frankreich nicht verlassen. Eine Stellungnahme von Durow lag zunächst nicht vor.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft laufen bereits seit längerem Vorermittlungen gegen Durow. Der Verdacht lautet, dass er sich durch fehlendes Eingreifen bei Telegram und unzureichende Kooperation mit Behörden des Drogenhandels, der Geldwäsche, des Betrugs, und mehrerer Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch mitschuldig gemacht habe. Auch die mangelnde Kooperation mit Behörden bei gesetzlich zulässigen Abhörmaßnahmen wird ihm vorgeworfen.
Festnahme Durows am Samstag in Paris
Durow war am Samstagabend kurz nach seiner Landung auf dem Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden. Er hat die russische und französische Staatsbürgerschaft sowie die der Vereinigten Arabischen Emirate und des karibischen Inselstaates St. Kitts und Nevis.
Der Chef der Messenger-App Telegram ist nahe Paris festgenommen worden. Die französische Justiz wirft dem Russen vor, zu wenig gegen kriminelle Aktivitäten auf Telegram vorzugehen.25.08.2024 | 2:40 min
Das Ermittlungsverfahren gegen Durow kann am Ende zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittler ausreichend Beweise gegen den Beschuldigten sehen. Andernfalls können sie das Verfahren auch wieder einstellen. Alleine für den Vorwurf, mit dem Chatdienst Beihilfe zu illegalen Transaktionen geleistet zu haben, drohten Durow bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von 500.000 Euro, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Telegram hält Vorwürfe für "absurd"
Telegram hatte die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurückgewiesen. Alle geltenden Regeln würden eingehalten, Durow "hat nichts zu verbergen". Außerdem sei es "absurd", eine Plattform oder ihren Besitzer für den Missbrauch des Dienstes durch Dritte verantwortlich zu machen.
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