Kantone Wallis und Graubünden:Unwetter in der Schweiz: Hunderte evakuiert
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Heftige Gewitter haben in der Schweiz zu Überschwemmungen geführt. Im Kanton Wallis mussten über 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Zermatt ist von der Außenwelt abgeschnitten.
Überflutete Straßen, evakuierte Häuser und vier verschüttete Menschen: Nach heftigen Regenfällen in den Kantonen Graubünden und Wallis ist die Lage in der Schweiz angespannt.22.06.2024 | 1:30 min
Aufgrund von Überschwemmungen in der Schweiz haben die Behörden in den Kantonen Wallis und Graubünden am Freitag mehr als 200 Bewohner evakuiert. Im Wallis mussten rund 230 Menschen ihre Häuser verlassen, sagte die Leiterin des Amtes für Bevölkerungsschutz, Marie-Claude Noth-Ecoeur, der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mehr als 200 Feuerwehrleute sowie Dutzende weitere Kräfte waren demnach alarmiert.
Der für sein Skigebiet bekannte Ferienort Zermatt ist wegen der Überschwemmungsgefahr seit Freitagmittag von der Außenwelt abgeschnitten. Die Sperrung der Zugstrecke zwischen Visp und Zermatt sollte noch bis mindestens Samstagmorgen in Kraft bleiben.
X-Post der Matterhorn Gotthard Bahn
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Auch der Verkehr mit Ersatzbussen zwischen Visp und dem etwa fünf Kilometer von Zermatt entfernten Täsch musste unterbrochen werden, da die Straße gesperrt wurde, teilte die Bahngesellschaft Matterhorn Gotthard Bahn mit.
Schulen in Zermatt geschlossen
In den vergangenen Tagen hatten heftige Gewitter die Region getroffen. Zusammen mit der in diesem Jahr reichlichen Schneeschmelze sorgten die starken Regenfälle für Überschwemmungen. Der Fluss Vispa trat stark über seine Ufer.
Ein Tunnel im Kanton Wallis ist teilweise eingebrochen und muss gesichert werden. Experten befürchten, dass das in Zukunft häufiger passieren könnte. Schuld ist der Klimawandel.12.03.2024 | 2:13 min
In Zermatt wurden auch die Schulen geschlossen, wie ein Beschäftigter der Gemeinde gegenüber Keystone-SDA sagte. Bilder in den Online-Netzwerken zeigten, wie ein Teil der Uferwege entlang der Vispa von einem reißenden Strom schlammigen Wassers überschwemmt wird.
Die Behörden des Kantons Wallis untersagten es der Bevölkerung aufgrund der Hochwassergefahr auch, am Ufer der Rhone spazierenzugehen. Auch im benachbarten Waadtländer Chablais gilt ein solches Verbot bis Montagabend. Nach Behördenangaben sollte die Rhône am Freitagabend ihren Höchststand erreichen.
SRF auf X zur Hochwasserlage
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Mehrere Vermisste im Kanton Graubünden
Im Kanton Graubünden im Südosten des Landes werden nach den schweren Unwettern noch drei Menschen vermisst. Zunächst war von vier Vermissten die Rede. Eine Frau habe am Samstagmorgen aus dem Schuttkegel bei dem Ort Lostallo nördlich des Comer Sees lebend gerettet werden können, berichtete die Kantonspolizei am Samstag. Nach den anderen werde noch gesucht.
Über der Region gingen am Freitag schwere Gewitter nieder. Es gab heftige Niederschläge, Hochwasser und einen Bergsturz, wie die Kantonspolizei berichtete. Betroffen war vor allem das Tal Misox südlich des San-Bernardino-Passes an der italienischen Grenze. Dort seien mehrere Dutzend Menschen vorsorglich aus ihren Häusern gebracht worden. Straßen waren überschwemmt.
Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten und rief die Bevölkerung auf, sich von den Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Ein Autobahnstück an der Grenze zu Italien musste wegen eines Erdrutsches gesperrt werden.
Die Hochwasserlage im westlichen Teil des Bodensees ist nach starken Regenfällen angespannt. Die Schweizer Behörden haben deshalb die höchste Gefahrenstufe ausgerufen.11.06.2024 | 0:17 min
Große Hochwassergefahr am Bodensee
Schon Anfang Juni war die Schweiz von Hochwasser betroffen, allerdings in anderen Regionen. Unter anderem trat der Bodensee im Norden des Landes über die Ufer, dort wurden Stege für die Anwohner angelegt.
Dort galt laut staatlichem Naturgefahrenportal an diesem Wochenende erneut die Warnstufe 4 von 5: große Hochwassergefahr. Dieselbe Stufe galt im Kanton Wallis von der Einmündung des Flüsschens Lonza in die Rhone bis zum Einfluss der Rhone in den Genfersee.
Quelle: AFP
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von Luisa Houben