Zwei Monate nach OP: Erster Schweinenieren-Patient gestorben

    Knapp zwei Monate nach Operation:Erster Patient mit Schweineniere gestorben

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    Vor rund zwei Monaten wurde dem ersten Patienten weltweit eine Schweineniere transplantiert - nun ist er verstorben. Seine Familie war dennoch froh, es versucht zu haben.

    USA, Boston: Ärzte arbeiten in einem OP-Raum bei der Transplantation einer Schweineniere im Massachusetts General Hospital. Archivbild
    Quelle: dpa

    Der weltweit erste Patient mit einer transplantierten Schweineniere ist knapp zwei Monate nach der Operation in den USA gestorben. Die Familie teilte am Wochenende mit:

    Unsere Familie ist zutiefst betrübt über den plötzlichen Tod unseres geliebten Rick, aber wir finden Trost in dem Wissen, dass er so viele inspiriert hat.

    Mitteilung der Familien des gestorbenen Schweinenieren-Patienten

    Die behandelnde Klinik in Boston erklärte, sie haben keine Hinweise darauf, dass Patient Rick Slayman an den Folgen seiner jüngsten Transplantation gestorben sei. Er werde "für unzählige Transplantationspatienten auf der ganzen Welt als ein Leuchtfeuer der Hoffnung gelten", so das Massachusetts General Hospital weiter.
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    Übertragung von tierischen Organen seit 1980er Jahren erforscht

    Der an einer lebensgefährlichen Nierenkrankheit leidende Mann hatte das genetisch veränderte Organ laut dem Krankenhaus am 16. März im Alter von 62 Jahren eingepflanzt bekommen. Anfang April verließ er die Klinik. "Diesen Moment, das Krankenhaus mit einem der besten Gesundheitszeugnisse verlassen zu können, das ich seit langer Zeit hatte, habe ich seit vielen Jahren herbeigesehnt", sagte er damals nach Angaben der Ärzte.
    Die sogenannte Xenotransplantation - die Übertragung von tierischen Organen auf den Menschen - wird schon seit den 1980er Jahren erforscht. Schweine gelten dabei als besonders geeignet als Spender, weil ihr Stoffwechsel dem von Menschen ähnelt.
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    Patient zeigte Tage nach der OP Abstoßungsreaktion

    Für den Einsatz solcher Organe muss unter anderem das Erbgut der Spendertiere verändert werden. Sonst käme es bei der Übertragung auf den Menschen zu einer sofortigen Abstoßungsreaktion. Auch der 62-Jährige habe - am achten Tag nach der Operation - Anzeichen einer Abstoßung gezeigt, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf einen der Ärzte. Mit Medikamenten sei die Immunreaktion eingedämmt worden.
    "Für uns war Rick ein gutherziger Mann mit einem schlagfertigen Sinn für Humor, der sich für seine Familie, seine Freunde und seine Kollegen stark engagierte", erklärte nun die Familie nach dem Tod des Mannes.

    Familie dankt Ärzten für weitere gemeinsame Zeit

    Der Einsatz der Ärztinnen und Ärzte bei der Xenotransplantation habe der Familie sieben weitere Wochen mit Rick beschert. "Die Erinnerungen an diese Zeit werden in unseren Köpfen und Herzen bleiben."
    Zuletzt waren in den vergangenen Jahren an der Universitätsklinik in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland zwei schwer kranken Patienten Schweineherzen als Ersatzorgane eingepflanzt worden. Beide starben Wochen nach der Operation. Zudem war einem hirntoten Mann an der University of Alabama at Birmingham (UAB) eine Schweineniere transplantiert worden, um das Verfahren grundsätzlich zu erproben.
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