Sri Lanka ist bekannt für seine reichen Saphir-Vorkommen. Jetzt eröffnet dort eine weltweit einzigartige Öko-Mine, die auf Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen setzt.
Neue Quellen für nachhaltigen Schmuck09.12.2023 | 29:44 min
Mewan Gunawardena ist ein Pionier. Der 40-Jährige hat in Sri Lanka eine ganz besondere Saphir-Mine eröffnet - ein Vorreiterprojekt. Zusammen mit seinen deutschen Geschäftspartnern, den Edelsteinhändlern Leander Schorr und Peter Janowski aus München, beweist er: Ihre "ECOmine" wirft auch mit hohen Umwelt-Standards und gerechten Löhnen noch Gewinn ab.
Ein gutes Gewissen gibt es on top. Das ist es, was die drei jungen Männer antreibt, denn oft ist Raubbau an Mensch und Natur der Preis für die kostbaren Steine. Sie werden weltweit meist in Minen unter Tage abgebaut und damit geht großes Elend einher: Kinderarbeit, katastrophale Umweltschäden und Ausbeutung der Ärmsten.
Leander Schnorr, Peter Janowski und Mewan Gunawardena.
Quelle: Joshua Siekmann
Saphir-Mine in Sri Lanka: Öko & fair
Peter und Leander haben bislang 35.000 Euro per Crowdfunding eingesammelt, ihr lokaler Partner Mewan steuert die Abbaulizenz und sein Land bei. In ihrem Pilotprojekt im Distrikt Ratnapura, der Hochburg des Saphir-Abbaus in Sri Lanka, sind umweltschonender Abbau, Schutzkleidung und eine faire Bezahlung der Minenarbeiter selbstverständlich.
Zusätzlich sorgt die sogenannte Ständerbauweise in den acht Meter tiefen Schächten für mehr Arbeitssicherheit. Sie stabilisiert Wände und Decke, damit die Männer nicht verschüttet werden, wie es in vielen anderen Minen immer wieder passiert.
Gewächshaus und Mine
Quelle: CEYLONS Munich
Wasseraufbereitung und Solarenergie
Jede Nacht sammelt sich viel Grundwasser in den Schächten an, täglich rund 35.000 Liter. Bevor die Männer hinabsteigen können, um nach Saphiren zu schürfen, muss dieses Wasser hinausgepumpt werden. Die Energie dafür wird mit mit Solarpanels auf den Strohdächern generiert. Das sei echte Pionierarbeit, sagt Mewan:
Statt das Wasser ungenutzt in den nahegelegenen Bach abzuleiten, wird es in einer Aufbereitungsanlage geklärt -Trinkwasser für das Dorf. Außerdem betreiben die Familien der Minenarbeiter damit ihre zukunftsweisende Landwirtschaft.
Der Mineneingang und Minenarbeiter.
Quelle: CEYLONS Munich
Mehrwert für die Minenarbeiter
Gleich neben dem Eingang der Mine haben sie ein Gewächshaus gebaut. Hier züchten sie gemeinsam Pflanzen und Fische in einer Aquaponik-Anlage - eine alternative Einkommensquelle, wenn die Saphirmine eines Tages erschöpft ist und die mehr hergibt als herkömmlicher Ackerbau. "Wenn das Konzept gut ist, wenn es den Menschen hier hilft, dann ist es egal, woher es stammt", sagt Mewan bei der Segnung der Mine in einem buddhistischen Zeremoniell.
Die ECOmine wird nun von einem deutschen Gutachter für eine Zertifizierung vorgeschlagen. Dann wäre sie ein Vorbild für Minen weltweit - mit Brief und Siegel.