Taylor Swift: "The Tortured Poets Department" erscheint

    Neues Album erschienen:Läutet Taylor Swift eine neue "Era" ein?

    Tim-Julian Schneider
    von Tim-Julian Schneider
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    Kaum ein Musik-Album wurde so mit Spannung erwartet wie das elfte von US-Megastar Taylor Swift. Und auch auf "The Tortured Poets Department" gibt es einige Anspielungen.

    Taylor Swift - Album "The Tortured Poets Department"
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    Als "Hauptfigur der Welt" wurde sie vom "Time"-Magazin bezeichnet, in einer Heidelberger Kirche finden Gottesdienste mit ihrer Musik statt und selbst alteingesessene deutsche Musikgrößen wie BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken finden sie "einfach super": Jetzt hat Megastar Taylor Swift es wieder getan und mit gerade einmal 34 Jahren ihr elftes Studioalbum veröffentlicht - mitten in ihrer großen "Eras"-Welttournee.
    Um herauszufinden, dass "The Tortured Poets Department" in vielen Songs von der gescheiterten Beziehung der US-Amerikanerin zu ihrem Ex-Freund Joe Alwyn handelt, musste man kein Forensiker sein. Schon vor Veröffentlichung wurde das Datum des Album-Release als eindeutiger Hinweis darauf gelesen: Denn am 19. April im vergangenen Jahr wurde die Trennung zum britischen Schauspieler erstmals öffentlich bekannt. Auch der Albumtitel weist Ähnlichkeiten mit Alwyns bevorzugter WhatsApp-Chatgruppe "The Tortured Man Club" auf.
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    TTPD: Tagebuch von Taylor Swift

    Dieser Erwartung wird die 14-fache Grammy-Siegerin auch gerecht. "My Boy Only Breaks His Favorite Toys" ist als dritter Song die erste dynamischere Pop-Nummer und zeigt in mehreren Anspielungen, wie Taylor sich von ihrem Freund "zerstört" fühlt.
    Spätestens mit "So Long, London" ist die Anspielung auf den Briten Alwyn perfekt. Schon 2019 gab es in dem Lied "London Boy" viele Referenzen zu ihrer Beziehung mit dem Schauspieler. Aber nicht nur Alwyn spielt in Swifts "Tagebücher-Songs" - wie sie sie einst selbst bezeichnete - eine Rolle.
    Auch zu 1975-Sänger Matty Healy, ebenfalls Brite, finden sich mehrere Hinweise, die die Fans überrascht haben dürften. Damit sollte klar sein, wer gemeint ist, wenn in "The Alchemy" davon die Rede ist, dass für ihren jetzigen Freund und Footballstar Travis Kelce andere "Jungs nur die Bank warmgehalten haben".

    Megastar bleibt ihrer Linie treu

    Swift bleibt sich damit treu: Die Verarbeitung ihrer Beziehungen in ihrer Musik spielt seit ihren ersten Platten eine Rolle. Und spätestens seit dem Lied "All Too Well", das von der Enttäuschung über Schauspieler Jake Gyllenhall handelt, ist es eine Art Markenzeichen der US-Amerikanerin geworden.
    Das schafft bei den Millionen "Swifties" weltweit eine persönliche Verbundenheit zu dem Megastar, der als Berühmtheit längst jede Schallmauer durchbrochen hat und auch mit "The Tortured Poets Department" selbst aufgestellte Rekorde noch einmal torpedieren dürfte.
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    Keine neue "Era" von Swift

    Musikalisch führt die US-Künstlerin den Synthie-Pop des Vorgängers "Midnights" in vielen Songs ihres neuen Werks fort - mitunter in ruhigerer Weise. Manche Stücke wirken, als hätte man ihre früheren Alben elektronisch aufgepeppt. Mit "Guilty as Sin?" finden sich aber auch musikalische Bezüge zu ihren Country-Anfängen in "TTPD" wieder und auch von Herzschmerz getränkte Balladen wie "Ioml" dürfen nicht fehlen.
    Als poppigste Nummern könnten "My Boy Only Breaks His Favorite Toys" oder "I Can Do It With a Broken Heart" auch in den Radios zum Dauerbrenner werden. Bis zum Ende hören lohnt sich, denn mit "The Alchemy" und "Clara Bow" finden sich auch zum Abschluss des Albums noch versteckte musikalische Highlights.
    Eine neue ihrer musikalischen "Eras" (Epochen) läutet Swift damit nicht ein, verwebt aber viel Altbekanntes in neuer Verpackung und hat damit wiedermal ein musikalisch hochwertiges Album produziert. Oder um es mit den Worten von BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken zu sagen:

    Das ist jetzt nicht die Neu-Erfindung des Songs, aber sie kommt aus einer gelebten Tradition. Die lebt nach ihren Werten.

    Wolfgang Niedecken, BAP-Frontmann zu "RP-Online"

    Ist das Taylor-Swift-Album politisch?

    Taylor Swift ist mittlerweile so berühmt, dass sie die Wirtschaft ihrer Konzert-Destinationen ankurbelt, sie als Kelce-Partnerin die Footballiga NFL noch populärer macht und sogar die Politik sie als Bedrohung empfindet.
    Die These, Swift wolle Einfluss auf den US-Wahlkampf nehmen und ihre Fans zur Wahl für den amtierenden Präsidenten Joe Biden animieren, wurde von Seite der Republikaner schon mehrmals kritisiert und die Sängerin mit kruden Theorien verunglimpft. "Die zittern vor einer Popsängerin! Ist das nicht großartig?", findet Niedecken Gefallen daran.
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    Die von Verschwörungstheoretikern als "satanische Hexe" bezeichnete Taylor präsentiert sich zumindest auf "TTPD" aber vorerst unpolitisch. Mit Spannung darf jedoch erwartet werden, ob sie sich in der entscheidenden Phase des Wahlkampfs wirklich positioniert.
    Bis dahin macht sie einfach weiter Musik und produziert Rekord-Alben wie am Fließband - aus einem simplen Grund, wie sie kürzlich in Tokio auf einem Konzert erzählte: "Mann, weil ich es liebe! Ich liebe es so sehr."

    Taylor Swift bricht gerade mit ihrer Tournee und ihren Alben Rekorde - auch in Deutschland. Im ersten Quartal des Jahres war die 34-Jährige die Künstlerin mit den meisten Alben in den deutschen Charts, wie GfK Entertainment am 11.04.2024 mitteilte. "Obwohl sie in der Quartals-Auswertung nicht höher als Rang zehn ("1989 (Taylor's Version)") platziert ist, war Taylor Swift trotzdem der mit Abstand stärkste Album-Act im Zeitraum Januar bis März. Die Pop-Ikone bringt insgesamt acht Platten in der Top 100 unter, zu denen u. a. auch "Midnights" (13) und "Lover" (16) zählen." 

    Fans blicken nun gespannt auf den 19. April: Dann erscheint das neue Album mit dem Titel "The Tortured Poets Department".

    Quelle: dpa

    Quelle: mit Material von dpa

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