Emmerich: "The Day After Tomorrow" ist "prophetisch" gewesen

    "The Day After Tomorrow" wird 20:Roland Emmerich: "Prophetischer" Film

    von Martin Schöne
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    "The Day After Tomorrow" ist einer der Erfolgsfilme des deutschen Regisseurs Roland Emmerich. Der Film sei prophetisch, sagt er und wagt 20 Jahre danach Prognosen für die Zukunft.

    Die Filmszene zeigt wie Menschen zwischen und über gelbe Taxen vor Wassermassen fliehen, die sich durch die Straßenschluchten von New York auf sie zu wälzen.
    Wird die Dystopie bald Wirklichkeit? Roland Emmerich im Interview über das Kino und die Welt von Übermorgen, 20 Jahre nach "The Day After Tomorrow".26.04.2024 | 7:44 min
    Roland Emmerich wirkt angesichts des Erfolgs seiner Filme wie "Independence Day" und "Godzilla" nahezu bescheiden, sanft. Wir treffen den Kultregisseur 20 Jahre nach der Entstehung seines Films "The Day after Tomorrow" in München. 2004 war er weltweit einer der erfolgreichsten Filme des Jahres.

    Ein Bucherfolg liefert die Vorlage

    Im ZDF-Interview erklärt Emmerich, wie er auf den Stoff kam: "Ich habe damals ein Buch gekauft. Das hieß "The Coming Global Superstorm."

    Da waren eigentlich alle Informationen drin, die ich gebraucht habe. Und dann habe ich mich hingesetzt und ein Drehbuch geschrieben.

    Roland Emmerich

    Emmerich, Roland
    Quelle: dpa


    ... gilt als erfolgreichster deutscher Regisseur in Hollywood. Er wird wegen seiner Katastrophenfilme oft auch "Master of Desaster" genannt. Bekannt wurde er durch Filme wie "Independence Day", "Godzilla", "White House Down" und den Science-Fiction-Film "Stargate". Der Film "Independence Day" wurde 1996 für seine Spezialeffekte mit einem Oscar ausgezeichnet. Emmerich ist auch als Filmproduzent und Drehbuchautor tätig. Er stammt aus Stuttgart und lebt seit vielen Jahren in den USA.

    Das populärwissenschaftliche Buch von Art Bell und Whitley Strieber war damals, das war 1999, schon erfolgreich. Und "The Coming Global Superstorm" lieferte alles, was Roland Emmerich, dieser "Master of Desaster", wie der Regisseur häufig genannt wird, für einen guten, spannenden Film brauchte.

    Das war so viel Wissen in diesem Buch, dass ich mich eigentlich weniger um eine wissenschaftliche Beratung kümmern musste.

    Roland Emmerich

    Dann habe er mit Klimaschützern über die Aussage des Films gesprochen und damit begonnen, "The Day After Tomorrow" zu bewerben. Der Film kam vor 20 Jahren in die Kinos und Emmerich nutzte die öffentliche Bühne auch für Statements gegen die damalige US-Regierung unter George W. Bush: "Die streiten ja immer noch völlig ab, dass es so was gibt wie Global Warming. Was ja völlig absurd ist." sagte er 2004 in einem Promotion-Interview für den Film.
    Szene aus "The Day After Tomorrow"
    Das populärwissenschaftliche Buch "The Coming Global Superstorm" diente Roland Emmerich als Vorlage für das Drehbuch. Bereits 1999 warnten die Autoren vor den Folgen der globalen Erwärmung.
    Quelle: AP

    20 Jahre später ist einiges passiert: Schwere Überflutungen und Naturkatastrophen gelten für viele als Beleg für die globale Klimakatastrophe. Man denke nur an die Wucht der Hurrikans wie "Kathrina" 2005 an der Ostküste der USA und an heftige Überschwemmungen wie im Ahrtal 2021. Roland Emmerich sieht sich und seine Arbeit von damals bestätigt.

    Der Film ist ja mehr oder weniger prophetisch gewesen.

    Roland Emmerich

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    Emmerich: "Sterben von Streamingdiensten"

    Emmerich prognostiziert auch für die Filmindustrie einen großen Wandel. Die Kinobranche habe das Problem, dass immer nur die gleichen Filme erfolgreich seien.

    Es wird sich alles ohnehin ändern, richtig schnell.

    Roland Emmerich

    Damit meint er auch die Streamingdienste: "Da wird es jetzt erstmal ein Sterben von Streamern geben. Die müssen sich konsolidieren." Emmerich selbst macht nun zum ersten Mal eine Serie. Statt Zukunftsvisionen sucht er jetzt lieber den Blick in die Vergangenheit: mit dem Schwert- und Sandalen-Mehrteiler "Those about to Die" für einen Streamingdienst, prominent besetzt mit Anthony Hopkins und Tom Hughes.
    Und so bleibt Roland Emmerich seinem Blick in die Zukunft doch verhaftet: durch das Verstehen der Vergangenheit.
    Martin Schöne ist Redakteur in der 3sat-"Kulturzeit"-Redaktion.

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