Ex-Bischof der Piusbruderschaft:Holocaust-Leugner Richard Williamson ist tot
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Er war für einen handfesten Skandal im Vatikan verantwortlich: Holocaust-Leugner und Piusbruder Richard Williamson. Jetzt ist der Ex-Bischof im Alter von 84 Jahren gestorben.
Richard Williamson (Archivbild, November 2008)
Quelle: AP
Der Holocaust-Leugner und frühere Bischof der Piusbruderschaft, Richard Williamson, ist tot. Der Brite starb nach einer Hirnblutung in der Nacht zu diesem Donnerstag im Alter von 84 Jahren in einem britischen Krankenhaus, wie die katholisch-traditionalistische Piusbruderschaft mitteilte.
Bekannter Holocaust-Leugner
Williamson leugnete seit Ende der 80er-Jahre wiederholt den Holocaust und bezeichnete ihn als eine Erfindung der Juden. Nachdem er in einem 2009 ausgestrahlten TV-Interview erneut den Massenmord in Gaskammern bestritten hatte, verursachte dies einen Vatikan-Skandal.
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Weil Papst Benedikt XVI. (2005-2013) zeitgleich die Exkommunikation - also den Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft - von vier Bischöfen der Piusbruderschaft aufgehoben hatte, sah er sich mit dem öffentlichen Vorwurf konfrontiert, er habe einen Holocaust-Leugner begnadigt. Später entschuldigte sich der Papst in einem Brief an alle Bischöfe für sein ungeschicktes Verhalten.
Williamson: Vom Vatikan exkommuniziert
Allen Ermahnungen seiner Oberen zum Trotz vertrat Williamson weiter diese Ansichten. Der Brite war 1988 vom Gründer der Piusbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, ohne päpstliche Einwilligung zusammen mit drei anderen Geistlichen zum Bischof geweiht worden. Daraufhin wurden sie von Rom exkommuniziert.
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Die Piusbruderschaft, die den kirchlichen Reformkurs seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ablehnt, schloss Williamson 2012 ihrerseits aus ihren Reihen aus. Seitdem gehörte er zu den sogenannten Sedisvakantisten, die dem Papst die Legitimität absprechen und der katholischen Kirche Verrat am überlieferten Glauben vorwerfen.
Quelle: dpa
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