Streit in den USA: Log Prinz Harry für sein Visum?

    Juristischer Streit in den USA:Log Prinz Harry in seinem Visumsantrag?

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    Prinz Harry droht die Veröffentlichung seiner Visumsdokumente. Es geht um den Drogenkonsum des Prinzen - und darum, ob er bei seiner Einreise in die USA einen Promi-Bonus bekam.

    Prinz Harry
    Droht Prinz Harry wegen seiner Angaben bei der Visum-Vergabe nun Ärger?
    Quelle: AFP

    Prinz Harry droht in den USA die Veröffentlichung seiner Visa-Dokumente. Ein Bundesrichter erwägt derzeit die nächsten Schritte in einem langwierigen Verfahren, das für den britischen Prinzen rechtliche Probleme bedeuten könnte.
    Die einflussreiche konservative Organisation Heritage Foundation will klären, ob der jüngere Sohn von König Charles III. in seinen Einwanderungsunterlagen über früheren Drogenkonsum log oder einen Promi-Bonus erhielt, um dauerhaft im Land bleiben zu können.

    Wir glauben, dass das amerikanische Volk ein Recht darauf hat, zu erfahren, ob Prinz Harry in seinem Antrag die Wahrheit gesagt hat.

    Nile Gardiner, Leiter des Margaret Thatcher Centers for Freedom der Heritage Foundation

    Die Organisation argumentiert, es bestehe großes öffentliches Interesse daran, ob Harry während des Antragsverfahrens eine Vorzugsbehandlung erhielt, insbesondere nachdem er in seinen Memoiren "Reserve" 2023 seinen früheren Drogenkonsum bestätigt hatte.

    Häufiger Probleme bei Einreise wegen Drogenkonsums

    In dem Verfahren vor US-Bezirksrichter Carl Nichols geht es um die Umstände, unter denen Harry - der Herzog von Sussex und Sohn von König Charles III. - in die USA einreiste, als er und seine Frau Meghan 2020 nach Südkalifornien zogen. Die Heritage Foundation reichte eine Klage ein, nachdem das Ministerium für Heimatschutz ihren Antrag auf Freigabe von Harrys Unterlagen nach dem Informationsfreiheitsgesetz weitgehend abgelehnt hatte. Harry ist an dem Rechtsstreit nicht beteiligt.
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    Der Prinz schrieb in "Reserve", er habe seit seinem 17. Lebensjahr mehrmals Kokain genommen. Zudem räumte er den Konsum von Cannabis und psychedelischen Pilzen ein. Die USA fragen Visumsantragsteller routinemäßig nach Drogenkonsum. Das bereitete bereits Prominenten wie der Köchin Nigella Lawson, der Sängerin Amy Winehouse und dem Model Kate Moss Probleme bei der Einreise.
    Das Eingeständnis eines früheren Drogenkonsums führt nicht zwangsläufig zu einem Einreiseverbot, aber eine wahrheitswidrige Antwort kann ernste Folgen haben.

    Promi-Bonus für Prinz Harry?

    "Wenn er gelogen hat, kann man abgeschoben werden", sagte ein Anwalt von Heritage, Samuel Dewey, nach dem Termin am Mittwoch.

    Menschen werden routinemäßig abgeschoben, wenn sie auf Einwanderungsformularen lügen.

    Samuel Dewey, Anwalt von Heritage

    Es sei auch möglich, dass Harry in seinem Antrag die Wahrheit über seinen früheren Drogenkonsum gesagt habe und vom Heimatschutzministerium eine Freigabe oder eine Art diplomatisches Visum vom Außenministerium erhalten habe. Beide Möglichkeiten sind legal, aber sie würden die Regierung und Harry dem Vorwurf eines Promi-Bonus für den Prinzen aussetzen.

    Richter appelliert an Trump

    Während des Termins am Mittwoch ging es Richter Nichols vor allem um die Frage, wie mit drei Erklärungen von Mitarbeitern des Heimatschutzes umgegangen werden sollte, in denen sie darlegten, warum die Behörde den Antrag auf Akteneinsicht ablehnte. Diese Erklärungen wurden vom Heritage-Rechtsteam nicht eingesehen.
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    Nichols erwägt, einen Teil oder alle dieser Erklärungen an die Heritage Foundation weiterzugeben. Der Richter, dem einige, aber nicht alle Visa-Unterlagen zu Harrys Fall vorgelegt wurden, sagte, er überlege auch, ob er weitere Dokumente von der Regierung anfordern und einen externen Experten als Berater hinzuziehen solle.
    Der Richter appellierte auch an US-Präsident Donald Trump, der das Thema Einwanderung in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs stellte. Der Präsident könne den Fall einfach beenden, indem er die Freigabe von Harrys Unterlagen anordne.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: AP

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