"Sonderzug nach Pankow" :Stiftung streicht Lindenbergs "Oberindianer"
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Im "Sonderzug nach Pankow" richtet sich Udo Lindenberg an "Oberindianer" Honecker. Das hält eine Berliner Stiftung für unzeitgemäß. Die Chöre wollen den Begriff einfach weglassen.
Beim Auftritt mehrerer Chöre im Berliner Humboldt Forum soll beim "Sonderzug nach Pankow", von Udo Lindenberg, der Text angepasst und das Wort "Oberindianer" gestrichen werden.30.10.2024 | 0:51 min
Chöre in Berlin wollen bei Udo Lindenbergs Hit "Sonderzug nach Pankow" aus dem Jahr 1983 das Wort "Oberindianer" weglassen. Es könne aus heutiger Sicht diskriminierend wahrgenommen werden, teilte die Stiftung Humboldt Forum in Berlin zur Begründung mit.
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Chöre diskutieren "Sonderzug nach Pankow"
Anlass sind zwei geplante Auftritte im November von acht Chören in dem Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung. Nach einer offenen Diskussion mit den Chören und der künstlerischen Leitung habe sich die Stiftung entschieden, das Wort zu streichen. Zuvor hatten die "Bild"-Zeitung und die "B.Z." berichtet. Derzeit sei geplant und mit den Chören so abgestimmt, "Oberi*" zu singen, wobei das 'i' gehalten werden soll". "Wir sind hier aber noch in der weiteren Abstimmung", sagte der Sprecher.
1983 hatte Lindenberg mit seinem "Sonderzug nach Pankow" frech an "Oberindianer" DDR-Staatschef Erich Honecker appelliert, ihn in der DDR auftreten zu lassen. Der Hamburger Rocker singt in seinem Song unter anderem: "Ich muss da 'was klären, mit eurem Oberindianer. Ich bin ein Jodeltalent und will da spielen mit 'ner Band."
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Udo Lindenberg äußerte sich bisher nicht
Auch wenn das Wort in dem Lied "Sonderzug nach Pankow" in seiner Entstehungszeit 1983 eine metaphorische Konnotation hatte - und es sich damals satirisch-kritisch auf Erich Honecker bezog - sind wir uns auch bewusst, dass in dem Wort die Gewaltgeschichte der Kolonisierung indigener Bevölkerungsgruppen nachklingt.
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Begründung der Stiftung Humboldt Forum in Berlin
Das Wort werde von vielen indigenen Menschen und von vielen Besuchern als diskriminierend und rassistisch wahrgenommen.
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Lindenberg war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Für das Format "Vielstimmig 2024" waren die Chöre aufgefordert worden, sich mit dem Humboldt Forum auseinanderzusetzen. Im Fokus stand dieses Mal dabei die Sonderausstellung "Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart". Die Auftritte sind am 16. und 17. November geplant.
Quelle: dpa
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