"Verzweigtes Untergrundnetzwerk":Fünf Verdächtige nach Tod von Perry angeklagt
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Fast ein Jahr nach dem Tod von Matthew Perry haben Ermittler einen Durchbruch erzielt. Fünf Personen wurden angeklagt. Im Visier: Ärzte und Assistenten des "Friends"-Stars.
Eine Million Dollar soll laut Matthew Perrys Testament in einen Trust fließen.
Quelle: Reuters
Nach dem Tod von "Friends"-Schauspieler Matthew Perry hat die Staatsanwaltschaft von Los Angeles fünf Personen angeklagt. Die Ermittlungen hätten "ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt, das für die Verteilung großer Mengen Ketamin an Herrn Perry und andere verantwortlich ist", sagte Staatsanwalt Martin Estrada bei einer Pressekonferenz.
Zu diesem Netzwerk habe ein Assistent Perrys gehört, verschiedene Mittelsleute, zwei Ärzte sowie eine wichtige Drogenquelle, die als "Ketamin-Königin" bekannt sei, so Estrada weiter. "Die Angeklagten haben die Suchtprobleme von Herrn Perry ausgenutzt, um sich zu bereichern." Estrada weiter:
Wie kam Perry an Ketamin?
Zuvor hatten US-Medien darüber berichtet, dass Menschen im Zusammenhang mit dem Tod Perrys festgenommen wurden. Der Fahndungserfolg kommt mehr als ein Dreivierteljahr nach dem Tod Perrys.
Die Polizei hatte sich bei ihrer Arbeit darauf konzentriert, wie der 54-Jährige an das Narkosemittel Ketamin gekommen war, das er zu seinem Todeszeitpunkt in ungewöhnlich hoher Menge im Blut hatte.
Die Anteilnahme nach dem Tod Perrys war groß (Archivbild)
Quelle: Mario Anzuoni/Reuters
Perry tot in Whirpool aufgefunden - Ketamin in Blut
Perry war vergangenen Oktober in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles gefunden worden. Zuvor hatte der Schauspieler wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen die Sucht unter anderem nach Alkohol und Drogen gesprochen und auch in seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" darüber geschrieben.
Eine Untersuchung der zuständigen Gerichtsmedizinbehörde von Los Angeles hatte im Dezember ergeben, dass Perry an den Auswirkungen von Ketamin gestorben war. Hinzu seien unter anderem Ertrinken, eine Herzkrankheit und die Auswirkungen eines Mittels zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten gekommen, hieß es.
Therapie mit Ketamin gegen Depressionen und Angst?
Medienberichten zufolge hatte Perry sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie unterzogen. Ketamin wird von Ärzten als Anästhetikum und auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Daneben wird das Mittel wegen seiner betäubenden und halluzinogenen Wirkungen auch auf dem Schwarzmarkt für Rauschgiftkonsumenten gehandelt.
Die letzte Sitzung vor seinem Tod sei allerdings schon anderthalb Wochen her gewesen, weshalb das Ketamin in seinem Körper zum Zeitpunkt des Todes nach Angaben der Gerichtsmedizinbehörde nicht von dieser Infusionstherapie habe stammen können.
Quelle: AP, dpa, AFP