US-Polizei will Tod von Matthew Perry erneut untersuchen

    Schauspieler starb an Überdosis:Tod von Matthew Perry wird genauer untersucht

    |

    Matthew Perry ertrank in seinem Whirlpool - im Blut hatte er viel Ketamin. Wie kam US-Schauspieler an das starke Narkose- und Schmerzmittel, an dem er starb? Die Polizei ermittelt.

    Matthew Perry
    "Friends"-Star Matthew Perry wurde im vergangenen Jahr tot in seinem Whirlpool gefunden - in seinem Blut war eine hohe Konzentration des Narkosemittels Ketamin.
    Quelle: ap

    Die US-Behörden wollen die genaueren Umstände des Todes des aus der Kultserie "Friends" bekannten Schauspielers Matthew Perry durch das Betäubungsmittel Ketamin aufklären. Die Polizei von Los Angeles teilte am Dienstag mit, sie untersuche mit Unterstützung der Antidrogenbehörde DEA und des Postinspektionsdienstes, wie Perry an das Mittel gelangt war.
    Laut dem Bericht der Gerichtsmedizin vom Dezember war der Schauspieler an den "akuten Wirkungen von Ketamin" gestorben. Unklar ist jedoch, wie Perry in den Besitz des Mittels gelangte und unter welchen Umständen er es einnahm.

    Nur wenig Ketamin im Magen, große Menge im Blut

    In dem Autopsie-Bericht wurde sein Tod auch als "Unfall" infolge der Ketamin-Einnahme beschrieben. Im Magen des Schauspielers wurde wenig von der Substanz, in seinem Blut hingegen eine große Menge gefunden.
    Ketamin wird von Ärzten als Anästhetikum und auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Perry nahm das Mittel unter Aufsicht im Rahmen einer Therapie von Depressionen ein. In den Tagen vor seinem Tod hatte es eine solche beaufsichtigte Ketamin-Einnahme bei Perry jedoch nicht gegeben.

    Ketamin ist ein starkes Narkose- und Schmerzmittel, eingesetzt sowohl in der Human- als auch Tiermedizin. In den vergangenen Jahren hat es sich auch als experimentelle Behandlungsmethode für eine Reihe von psychiatrischen und schwer zu behandelnden Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und chronische Schmerzen etabliert. Wegen seiner halluzinogenen Nebenwirkungen wird es seit einigen Jahren zunehmend als Partydroge konsumiert, es kann aber auch Angstzustände auslösen.

    Jahrelange Alkohol- und Medikamentensucht

    Der 54-jährige Schauspieler war Ende Oktober 2023 tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden worden. In den 90er Jahren war er durch seine Rolle als sarkastischer Witzemacher Chandler Bing in der weltweit beliebten Fernsehserie "Friends" unter anderem an der Seite von Jennifer Aniston berühmt geworden.
    "Friends"-Partnerin Courteney Cox erzählte kürzlich, dass sie noch immer in Kontakt mit dem verstorbenen Perry stehe. "Er besucht mich oft, wenn wir daran glauben", sagte die 59-Jährige in der US-Sendung CBS Sunday Morning. "Ich spreche mit meiner Mutter, meinem Vater, mit Matthew." Sie habe das Gefühl, dass verstorbene Menschen ihre Hinterbliebenen leiteten: "Ich spüre, dass Matthews Geist ganz sicher in der Nähe ist."
    Friends - US-Fernsehserie
    Matthew Perry (3. v.r.) als Chandler Bing mit Kolleginnen und Kollegen der US-Kultserie "Friends".
    Quelle: REUTERS/Warner Bros. Television

    In seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie hatte Perry berichtet, dass er jahrelang mit Medikamenten- und Alkoholsucht zu kämpfen gehabt habe. Er habe mehr als neun Millionen Dollar für insgesamt 65 Aufenthalte in Entzugskliniken ausgegeben, schrieb er.
    Neben dem medizinischen Einsatz wird Ketamin wegen seiner betäubenden und halluzinogenen Wirkungen auch auf dem Schwarzmarkt für Rauschgiftkonsumenten gehandelt.
    Quelle: AFP, dpa

    Mehr zum Tod von Matthew Perry