Papst Franziskus krank: Wie der Vatikan-Betrieb weiterläuft
Sorge um Franziskus:Papst krank: Wie der Vatikan-Betrieb läuft
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Der Papst ist krank und vielen fragen sich: Wie läuft der Vatikan-Betrieb ohne das Oberhaupt der katholischen Christenheit? Die älteste Wahlmonarchie der Welt hat damit Erfahrung.
Auch ohne Papst ist der Vatikan nicht gänzlich handlungsunfähig.
Quelle: dpa
Das Oberhaupt der katholischen Christenheit ist nur begrenzt handlungsfähig. Tod oder Rücktritt sind jederzeit denkbar - aber auch ein langes Verharren auf gesundheitlich schwer angeschlagenem Niveau. Als älteste Wahlmonarchie der Welt hat der Vatikan Erfahrung mit solchen delikaten Phasen.
Was jetzt möglich ist und was als nächstes folgen kann, ist relativ klar, aber nicht restlos geregelt.
Keine Stellvertretung für Kern von Papstamt
Dazu zählt der Grundsatz, dass es für den Kern des Papstamtes keine Stellvertretung gibt. Deshalb wurden zuletzt Bischofsernennungen oder die Bestätigung der ersten Regierungschefin im Vatikanstaat trotz ärztlicher Ruheverordnung für den Papst als aktuelle Entscheide publiziert. Es genügt eine einfache Paraphe - derzeit ein "F" -, um solche Akte in Kraft zu setzen.
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Hätte er, wie sonst üblich, erst ein "nachsynodales Schreiben" angekündigt, wäre dies vielleicht in der aktuellen Krankheitsphase des Pontifikates versandet - denn niemand außer dem Papst dürfte es verfassen.
Anders ist es mit dem Heiligen Jahr: Seit die Eröffnungsbulle publiziert ist, läuft die Maschinerie. Pilgern, der Jubiläums-Ablass, die Gottesdienste - all das geht auch ohne Franziskus.
Aber es fehlt doch etwas Wesentliches: die persönliche Begegnung mit dem Nachfolger des Apostels Petrus, dem Bischof von Rom. Hier wäre selbst ein nur schweigend oder per Livestream anwesender Papst für die Teilnehmer ein Grund zum Jubeln.
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Nummer Zwei im Vatikan kann außenpolitisch vertreten
Außenpolitisch kann die Nummer Zwei im Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (70), den Papst vertreten, Grußworte schreiben und politische Reden halten; so auch zuletzt in Burkina Faso. Während der ersten vier Tage des päpstlichen Klinikaufenthalts war Parolin in Nordwestafrika und traf dort weltliche und religiöse Führer.
Und in laufenden Rechts- und Vermögensgeschäften ist der "Substitut des Staatssekretariates" unterschriftsberechtigt, derzeit Erzbischof Edgar Pena Parra (64) - auch er ein unauffälliger Stellvertreter.
Wäre der Papst krankheitsbedingt dauerhaft handlungsunfähig, könnte Parolin diese Karte ziehen und den Stuhl Petri für unbesetzt erklären. Im Vatikan wird erzählt, der Papst habe sich für diesen Fall unlängst eine Krankenwohnung neben der Basilika Santa Maria Maggiore ausbauen lassen.
Kardinalstaatssekretär könnte Heiligen Stuhl für unbesetzt erklären
Eine solche Verhinderungserklärung gab es noch nie. Deshalb ist unter Kirchenrechtlern umstritten, wer ihr zustimmen müsste.
Mindestens, das ist Konsens, der Dekan des Kardinalskollegiums, derzeit Kardinal Giovanni Battista Re (91). Der Ranghöchste im Kardinalskollegium hätte in jedem Fall - also auch bei Tod oder aktivem Rücktritt des Papstes - die Aufgabe, die Kardinäle aus aller Welt nach Rom zusammenzurufen, um einen neuen Papst zu wählen.
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Anders als im jüngsten Kinofilm "Konklave" würde dann aber nicht der Kardinaldekan die Wahl in der Sixtinischen Kapelle leiten. Denn die dafür vorgeschriebene Altersgrenze von 80 Jahren hat Re längst überschritten.
Diese Aufgabe käme derzeit - weil auch der amtierende Vizedekan Leonardo Sandri schon über 80 Jahre alt ist -, auf den "rangältesten" Kardinalbischof zu. Und das wiederum wäre: Kardinal Parolin.
Quelle: dpa
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