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Nach Kate-Spekulationen:Journalist zu Gerüchten: "Schäme mich dafür"
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Gepostete Scherze, Verschwörungstheorien und Gerüchte: Nachdem Prinzessin Kate ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht hat, schämen sich manche für ihre vorherigen Spekulationen.
Über die Krebserkrankung von Prinzessin Kate wurde viel berichtet.
Quelle: dpa
Dass Prinzessin Kate ihre Krebserkrankung in einer Videobotschaft öffentlich machte, war auch mit einem Wunsch verbunden. "Wir hoffen, dass Sie verstehen werden, dass wir als Familie jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre brauchen", sagte die 42-Jährige. Dass zuvor wild über ihre Abwesenheit spekuliert worden war, hat nicht nur eine Debatte über die Privatsphäre der Royals ausgelöst, sondern vor allem über den gesellschaftlichen Umgang mit sozialen Medien.
Wie grausam müsse es sein, sich von einer Operation zu erholen und dann zu hören, dass die eigene Abwesenheit verdächtig wirke, schrieb Autorin Rachel Cooke in der britischen Zeitung "The Observer".
Nach langen Spekulationen hat Prinzessin Kate ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht. Menschen aus der ganzen Welt haben großes Mitleid und sprechen Genesungswünsche aus.23.03.2024 | 1:44 min
Selbstkritik nach Kates Bekanntmachung
Seit Kates Bekanntmachung zeigen sich manche selbstkritisch. Schauspielerin Blake Lively entschuldigte sich für einen geposteten Scherz. In der Zeitung "Independent" schrieb der Autor Ryan Coogan: "Ich habe in Kate Middleton-Verschwörungstheorien geschwelgt. Jetzt schäme ich mich dafür."
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hatte vergangene Woche bereits dazu aufgerufen, dass jeder Mensch Ruhe verdient habe, wenn er krank sei. Er machte das Internet dafür verantwortlich, dass Gerüchte heute schnell ausufern:
Prinzessin Kate hat nach ihrer Krebsdiagnose viele Genesungswünsche aus aller Welt erhalten. Seit Januar war sie wegen einer Operation nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.23.03.2024 | 0:17 min
Kritik an Algorithmen der Social-Media-Plattformen
BBC-Journalistin Laura Kuenssberg fragte einen Experten, wie es in den vergangenen Wochen so weit kommen konnte. Dahinter stehe eine einfache Wahrheit - nämlich, wie Social-Media-Plattformen funktionierten, sagte Imran Ahmed, Chef der Organisation CCDH (Center for Countering Digital Hate), die sich gegen Onlinehass engagiert. Er warf den Plattformen vor, kontroverse Inhalte nach oben zu spülen.
"Man sieht eine kuratierte Auswahl. Kuratiert von einem Algorithmus", sagte Ahmed. Die Auswahl sei so gestaltet, dass sie möglichst süchtig mache. Es würden Kontroversen, Verschwörungserzählungen, Hass befördert. Es würden auch Beiträge nach oben gespült, mit denen Menschen nicht übereinstimmten und bei denen sie sich denken würden: "Das ist völliger Schwachsinn. Warum sagst du so was?"
Psychologischer Effekt: "Illusory truth effect"
Ahmed verwies auf einen psychologischen Effekt, der sich "illusory truth effect" nenne:
Das aber kann in die Irre führen. Nach Meinung von Paddy Harverson, einem früheren Berater der Royals, können sich Spekulationen im Netz und Medienberichterstattung gegenseitig verstärken, das sei ein Teufelskreis. "Und es ist so schlimm, wie ich es noch nicht gesehen habe."
Es war das erste offizielle Foto, auf dem Kate nach ihrer Bauch-OP zu sehen ist. Die Prinzessin hat sich nun dafür entschuldigt – sie hatte das Bild zuvor bearbeitet.11.03.2024 | 1:59 min
Die Videobotschaft, die sich weltweit verbreitete, zeigte Prinzessin Kate alleine auf einer Bank. Im Hintergrund blühten Narzissen, sie trug einen gestreiften Pullover und Jeans. Die Schwiegertochter von König Charles III. erzählte, Tests nach ihrer Operation hätten ergeben, dass Krebs vorgelegen habe, und dass sie nun vorsorglich Chemotherapie bekomme. Vielleicht geht das vielen Menschen auch deswegen nah, weil sie selbst Erfahrungen mit Krebs gemacht haben - und Kate eine so junge Frau ist, mit drei kleinen Kindern.
Kates Videobotschaft: "Die Rede ihres Lebens"
Nach Meinung der Autorin Tessa Dunlop, die ein Buch über die verstorbene Königin Elizabeth II. und deren Mann Prinz Philip geschrieben hat, wird das Video ein prägender Moment für die Königsfamilie werden. Dunlop schreibt im "Independent":
Kate habe mit ihrer gezeigten Menschlichkeit und Zerbrechlichkeit daran erinnert, dass Schmerz keine Hierarchie kenne. Kate habe in ihrer eigenen Stunde der Not anderen gedankt und sich zuversichtlich an Menschen gewandt, die selbst an Krebs erkrankt seien. Für Großbritanniens künftige Königin dürfte die Videobotschaft nun Teil ihrer Geschichte werden.
Quelle: dpa, Julia Kilian
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