Geldstrafe: Boateng wegen Körperverletzung verwarnt

    Geldstrafe unter Vorbehalt:Boateng wegen Körperverletzung verwarnt

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    Jerome Boateng ist wegen Körperverletzung verwarnt worden. Das Gericht verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 200.000 Euro unter Vorbehalt.

    Der ehemalige deutsche Verteidiger des FC Bayern München, Jerome Boateng, kommt am 19. Juli 2024 zum Beginn seines Berufungsverfahrens in einen Gerichtssaal des Landgerichts in München, Süddeutschland.
    Jerome Boateng am Tag der Urteilsverkündung im Landgericht I München
    Quelle: AFP

    Das Landgericht München I hat den früheren Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng wegen vorsätzlicher Körperverletzung nur verwarnt. Es verhängte eine Geldstrafe unter Vorbehalt von 40 Tagessätzen zu je 5.000 Euro. Ähnlich wie bei einer Freiheitsstrafe auf Bewährung muss Boateng diese 200.000 Euro nur zahlen, sollte er sich noch einmal etwas zuschulden kommen lassen.
    Das Gericht kam zu dem Schluss, "dass von dem Vorwurf des notorischen Frauenschlägers nichts übrig geblieben ist", wie es die Vorsitzende Richterin Susanne Hemmerich formulierte. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe in Höhe von 1,12 Millionen Euro gefordert, die Verteidigung sich dagegen höchstens für eine "moderate Geldstrafe" wegen fahrlässiger Körperverletzung oder die Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage ausgesprochen.
    Jerome Boateng
    Seine frühere Lebensgefährtin wirft ihm Körperverletzung vor. Boateng weist alle Vorwürfe zurück. Bis zum 19. Juli wird ein erneutes Urteil erwartet.14.06.2024 | 0:57 min

    Boateng-Prozess: Ex-Freundin warf ihm Körperverletzung vor

    Boateng hat bestritten, seine frühere Partnerin 2018 in dem gemeinsamen Urlaub geschlagen und mit einem Windlicht und einer Kühltasche beworfen zu haben. Er sprach am ersten Verhandlungstag von einem "Alptraum", sein Anwalt in seinem Plädoyer von einem "erfundenen Narrativ des Frauenschlägers", einer "für beide Seiten erwartbaren Rangelei" und wechselseitiger Körperverletzung.
    Boateng habe seine Ex-Freundin weggestoßen, sie ihn an der Lippe verletzt. Die Anwältin von Boatengs Ex-Freundin, die ihm Gewalt vorwirft, sagte dagegen: "Es ist ein echter David-gegen-Goliath-Kampf." Boateng zeige "kein Unrechtsbewusstsein".
    Archiv: Boateng im Trikot vom LASK, Linz, Österreich am 31.05.2024
    Ende Mai teilte der Linzer ASK mit, Jerome Boateng bis Sommer 2026 verpflichtet zu haben
    Quelle: LASK/dpa

    Juristische Auseinandersetzung geht seit Jahren

    Das Verfahren gegen den langjährigen Verteidiger des FC Bayern München, der gerade vom italienischen Club US Salernitana zum Linzer ASK in Österreich wechselte, zieht sich lange hin. Das Amtsgericht München hatte bereits im Jahr 2021 eine Geldstrafe gegen Boateng verhängt: 60 Tagessätze zu je 30.000 Euro, also insgesamt 1,8 Millionen Euro.
    Das Landgericht München I verurteilte Boateng dann im Oktober 2022 in zweiter Instanz wegen Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 10.000 Euro - insgesamt 1,2 Millionen Euro. Doch das Bayerische Oberste Landesgericht kassierte das Urteil unter anderem wegen durchgehender Rechtsfehler - darum wurde der Fall vor dem Landgericht München I erneut aufgerollt.
    Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels war von einer Geldstrafe die Rede. Diese wurde vom Gericht allerdings nur unter Vorbehalt verhängt. Der Artikel wurde entsprechend korrigiert.
    Quelle: AFP, dpa

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