"Bares für Rares"-Star Fabian Kahl im Netz für tot erklärt
Falsche Todesnachrichten:Fabian Kahl kämpft gegen Fake-Videos im Netz
von Christoph Gocke
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"Bares für Rares"-Star Fabian Kahl ist in Fake-Filmen im Netz für tot erklärt worden. Der Experte für Antiquitäten erzählt ZDFheute, wie er mit damit umgegangen ist.
Im Netz kursieren Gerüchte um den Tod des Bares für Rares Stars. Doch dieser ist alles andere als tot, wie er selbst verkündet. Verbrecher faken seinen Tod, um an Geld zu kommen. 05.11.2024 | 2:16 min
Fabian Kahl ist Opfer einer üblen Internetmasche geworden. Der Antiquitätenhändler aus der ZDF-Erfolgsserie "Bares für Rares" ist in Videos im Netz für tot erklärt worden. Wir treffen den Fabian Kahl im grünen Süden von Leipzig. Die Fake-Todesnachrichten beschäftigen ihn sehr.
Betrugsmasche mit falschen Todesnachrichten
Während des Interviews bekommt er unaufhörlich Nachrichten auf sein Handy. Freunde und Bekannte möchten wissen, wie es ihm geht.
Mit Titeln wie "Schock! Die Todesursache von Fabian Kahl ist unbekannt", "Fabian Kahl, Ruhe in Frieden, Kahl!" oder "Fabian Kahl 1991-2024" versuchen Betrüger, Leute im Netz dazu zu bewegen, auf ihre Videos zu klicken.
In den Filmen sind dann Fotos von Kahl mithilfe Künstlicher Intelligenz zusammengestellt. Die Texte sind offenbar ebenfalls von Maschinen produziert. Sie sind meist wenig konkret, aber reißerisch: "Niemand kann glauben, dass diese Person jetzt in einem Sarg liegt."
Quelle: Fotograf: Jarek Presnück
... ist seit 2003 Händler bei Bares für Rares. Er ist seit der ersten Sendung dabei. Seine Haupttätigkeit ist aber immer noch außerhalb der Fernsehstudios. Er besitzt gemeinsam mit seinem Bruder einen Antikladen in Thüringen, genauer gesagt auf Schloß Brandenstein. Neben seinem Beruf als Händler geht Kahl auch auch regelmäßig neue Wege: Er ist Tierfotograf und hat in Südafrika eine Ausbildung zum Safari-Guide gemacht.
Wie Betrüger mit Deepfake Geld verdienen
Die Täter wollen von der Beliebtheit des Antiqutätenhändlers profitieren. Seit Beginn der ZDF-Sendung "Bares für Rares" vor elf Jahren ist er dabei. So wurde der 33-Jährige zu einem Fernsehstar. Deshalb hoffen die Macher der kriminellen Videos, dass Fans auf solche Videos klicken.
Vorab läuft meist Werbung, und von den Gewinnen landet ein Teil bei den Videoproduzenten. Genau darauf ist Fabian Kahl sauer:
Betroffene fühlen sich machtlos
Rechtsanwältin Nadine Meßmer aus Konstanz sagt im ZDFheute Interview, die falsche Todesmeldungen würden "den Straftatbestand der Verleumdung oder der üblen Nachrede erfüllen". Darüber hinaus komme es darauf an, welche Todesursache genannt werde:
Die Betroffenen fühlen sich halbwegs machtlos, so wie Kahl: "Wir haben versucht, die Urheber dieser Videos ausfindig zu machen, aber da ist niemand auszumachen. Man hat überhaupt keinen Ansprechpartner auf den Seiten."
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Auch Rechtsanwältin Nadine Meßmer räumt ein, dass die Täter nur schwer zu stellen sind. Sie rät dennoch dazu, Strafanzeige zu stellen. Schließlich drohten bei übler Nachrede bis zu zwei Jahre Haft, bei Verleumdung sogar bis zu fünf Jahre.
Vor allem sollten Betroffene sich an die Plattformen wenden. Die seien verpflichtet, solche Inhalte zu löschen.
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Fabian Kahl bald verheiratet
Im richtigen Leben von Fabian Kahl läuft es unterdessen nach eigenen Aussagen super. Mit seiner Verlobten, Yvonne Arnolds, plant er die Hochzeit, "wahrscheinlich so in anderthalb, vielleicht auch zwei Jahren." Zuerst werde dann in Uganda gefeiert, sagt Fabian Kahl mit seinem typischen Strahlen und blickt dabei glücklich zu seiner beifällig nickenden Yvonne.
Um alles auch rechtlich offiziell zu machen, soll es später noch aufs Standesamt in Deutschland gehen samt großer Party.
Christoph Gocke ist Redakteur bei ZDF hallo digital.