Alec Baldwin reicht Klage gegen Ermittler ein

    Eingestellter "Rust"-Prozess:Alec Baldwin reicht Klage gegen Ermittler ein

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    Nach dem tödlichen Schuss am Filmset war der Prozess gegen Alec Baldwin eingestellt worden. Der Schauspieler wirft den Ermittlern nun Verfolgung vor und reicht Klage ein.

    US-Schauspieler Alec Baldwin vor Gericht
    Im Juli 2024 wurde der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung eingestellt.
    Quelle: AP

    Im Zusammenhang mit dem eingestellten "Rust"-Prozess hat Schauspieler Alec Baldwin bei einem Bundesbezirksgericht in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico Klage eingereicht. Er wirft der Staatsanwaltschaft und den Ermittlern böswillige Verfolgung und die Verletzung von Bürgerrechten vor. Baldwin erhebt in der Klage auch den Vorwurf der Verleumdung und behauptet, dass Beweise im Zuge der Ermittlungen absichtlich falsch gehandhabt wurden. So hieß es in Gerichtsunterlagen:

    Die Angeklagten versuchten bei jeder Gelegenheit, Baldwin zum Sündenbock für die Handlungen und Unterlassungen anderer zu machen, ohne Rücksicht auf Beweise oder Gesetze.

    Gerichtsunterlagen zu Baldwins Klage

    Prozess gegen Baldwin wegen fahrlässiger Tötung eingestellt

    Am Set des Westernfilms "Rust" hatte sich im Oktober 2021 aus einer Waffe, mit der Baldwin hantierte, ein Schuss gelöst. Kamerafrau Halyna Hutchins wurde tödlich getroffen, Regisseur Joel Souza wurde verletzt. Baldwin wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Die Waffenmeisterin am Set Hannah Gutierrez-Reed, die Baldwin die Pistole mit scharfer Munition ausgehändigt hatte, wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt.
    Der Schauspieler Alec Baldwin reagiert, nachdem die Richterin das Verfahren gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung im Zusammenhang mit den tödlichen Schüssen auf eine Kamerafrau während der Dreharbeiten zum Western "Rust" im Bezirksgericht von Santa Fe County in Santa Fe, New Mexiko, eingestellt hat
    Der Prozess war im vergangenen Sommer eingestellt worden.13.07.2024 | 0:21 min
    Richterin Mary Marlowe Sommer hatte das Verfahren gegen Baldwin im Juli eingestellt, weil Polizei und Staatsanwaltschaft aus ihrer Sicht der Verteidigung Beweise vorenthalten hatten. Grund war die Enthüllung, dass ein Mann im März Munition in das Büro des Sheriffs von Santa Fe County gebracht hatte, von der er sagte, sie könne mit dem Tod der Kamerafrau in Verbindung stehen.
    Die Staatsanwaltschaft sagte, sie halte die Munition für unbedeutend. Baldwins Anwälte erklärten dagegen, die Ermittler hätten den Beweis in einer separaten Akte versteckt, und stellten einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens, dem stattgegeben wurde.

    Baldwin spricht von böswilliger Verfolgung und "Verschwörung"

    Der Schauspieler wirft der Staatsanwaltschaft und den Ermittlern nun eine "Verschwörung" vor. Sie hätten ihn aus "politischen" und "persönlichen" Gründen verfolgt. "Die Angeklagten müssen jetzt für ihre böswillige und unrechtmäßige Verfolgung Baldwins zur Rechenschaft gezogen werden", schreiben Baldwins Anwälte in der Anklage. Der Hollywoodstar, der zudem als Produzent des Westerns "Rust" agiert, fordert eine finanzielle Entschädigung.
    Alex Baldwin steht in Anzug und Fliege neben seiner dunkelhaarigen Frau. Beide schauen zur Seite, hinter ihnen stehen Fotografen.
    The True Story of Alec Baldwin05.01.2024 | 43:28 min
    Die Anklage bezieht sich damit unter anderem auf einen Kommentar der Staatsanwältin Andrea Reeb, dass ihre politische Karriere als republikanische Staatsvertreterin von dem Fall profitieren könnte. Staatsanwältin Kari Morrissey wird zudem vorgeworfen, "falsche und unvollständige" Aussagen getätigt zu haben. Ein Fehlverhalten stritt Morrissey selbst ab.
    Quelle: AP, Reuters

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