Französische Schauspiel-Legende:Alain Delon ist tot
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Er wurde einst als der schönste Mann der Welt bezeichnet. Nun ist Alain Delon tot. Der legendäre französische Schauspieler starb im Alter von 88 Jahren.
In den 1960er und 1970er Jahren eroberte der französische Schauspieler die Kino-Leinwände. Er galt einst als schönster Mann der Welt. Nun ist Delon im Alter von 88 Jahren gestorben.17.08.2024 | 1:31 min
Der französische Schauspieler Alain Delon ist tot. Dies berichten französische Medien übereinstimmend unter Berufung auf seine Familie. Wie seine drei Kinder Alain Fabien, Anouchka und Anthony am Sonntagmorgen in einer gemeinsamen Erklärung der Nachrichtenagentur AFP mitteilten, starb der legendäre französische Filmstar im Alter von 88 Jahren "in seinem Haus in Douchy" südlich von Paris. Die Familie bitte "in diesem äußerst schmerzhaften Moment der Trauer", ihre Privatsphäre zu respektieren.
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Sie seien "zutiefst betrübt, den Tod ihres Vaters bekannt geben zu müssen", erklärten Delons Kinder. Auch der Hund des Schauspielers, Loubo, sei untröstlich. Ihr Vater sei "im Kreise seiner drei Kinder und seiner Familie friedlich eingeschlafen". Ihren Angaben zufolge starb der Schauspieler "sehr früh mitten in der Nacht".
Streit um Betreuung von Alain Delon
Delon hatte mehrere Schlaganfälle erlitten. Seine drei Kinder lieferten sich seit Monaten einen heftigen Streit darüber, wo und wie ihr Vater behandelt werden soll. Die 33-jährige Anouchka verklagte zuletzt ihre Brüder, den 59 Jahre alten Anthony und den 29-jährigen Alain-Fabien, wegen Verletzung ihres Rechts auf Privatleben. Alain-Fabien hatte ein heimlich aufgenommenes Gespräch zwischen Anouchka und ihrem Vater veröffentlicht und ihr vorgeworfen, den Vater zu manipulieren.
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Der Streit drehte sich unter anderem um die Frage, ob der Schauspieler seinen Lebensabend in seinem Haus in Frankreich verbringen oder in die Schweiz übersiedeln sollte, wo seine Tochter Anouchka lebt.
Laut dem ältesten Sohn Anthony Delon hatte der Filmstar in seinem Testament festgelegt, dass Anouchka die Hälfte und die beiden Söhne jeweils ein Viertel seines Vermögens erben sollen. In der Öffentlichkeit hatte der Schauspieler seine Tochter häufig seinen Söhnen vorgezogen.
Delon - auf der Leinwand der gefühlslose Verführer
Delon pflegte auf der Leinwand lange Zeit das Image des unverfrorenen Mörders und Schönlings, der jeden verführt und niemanden liebt: als Gangster in "Lautlos wie die Nacht" (1963), als Boxer in "Rocco und seine Brüder" (1960), als eiskalter Verführer in "Clan der Sizilianer" (1969) und als gewissenloser Mörder in "Nur die Sonne war Zeuge" (1960).
Der Schauspieler, der vor einigen Jahren die Schweizer Staatsbürgerschaft annahm, hat aber vor allem mit "Der eiskalte Engel" (1967) unter der Regie von Jean-Pierre Melville den Grundstein für sein Image gelegt. Mit "Der Swimmingpool" (1969) und "Der Panther" (1985) gab er dem Bild den letzten Schliff.
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Als 1968 Delons Leibwächter erschlagen aufgefunden wurde, schien das zwielichtige Image des Schauspielers sich perfekt in die Wirklichkeit einzufügen. Denn bei den Untersuchungen kamen Beweise über langjährige Beziehungen zur Unterwelt zum Vorschein. Auch der Drogen- und Sexskandal, in den seine damalige Frau Nathalie verwickelt war, passte ins Bild.
Der "eiskalte Engel" - nur ein gelungenes Konstrukt?
Aber vielleicht war der "eiskalte Engel" auch nur ein gelungenes zurechtgelegtes Konstrukt. Der Schauspieler, der auch fünf Jahre lang mit Romy Schneider verlobt war, sagte selbst einmal:
In späteren Interviews outete er sich als gefühlsvoller Skeptiker und Zweifler, stellte sich sogar als selbstmordgefährdet und depressiv dar.
Romy Schneider und Alain Delon im Jahr 1959
Quelle: dpa/ Gerhard Rauchwetter
Herzprobleme seit den 90er Jahren
"Das einzige, was mich ans Leben bindet, sind meine Kinder", erklärte er Anfang 2009. Und wenn man ihn über seine Frauen reden hörte, war man versucht zu glauben, dass er selbst nie ein eiskalter Verführer war: "Ich wurde geliebt wie nur wenige Männer. Die Freundschaft hielt jedoch länger als die Liebe." Er gestand, dass es nicht einfach sei, mit ihm zu leben.
Tatsächlich war Delon mit den Jahren berührbarer, aber auch verletzlicher geworden. Als er auf dem Höhepunkt seiner Karriere war, grenzte sein Selbstbewusstsein mit Sätzen wie "Ich liebe meine Mentalität, meinen Charakter, meine Offenheit, meinen Sinn für Freundschaft und Respekt" an unerträgliche Arroganz und Egozentrik.
In den 90er Jahren, als seine Erfolgssträhne abbrach und er Herzprobleme bekam, gestand er:
Delon 2008 in "Asterix und die olympischen Spiele"
Quelle: dpa/ epa / ansa
Quelle: ZDF
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Quelle: AFP