Priester nach Sexparty in Polen zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.
Quelle: AP
Ein Gericht in
Polen hat einen Priester wegen Sexual- und Drogendelikten zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt, nachdem ein Mann bei einer Sexparty in seiner Wohnung das Bewusstsein verloren hatte. Der Geistliche muss dem Geschädigten zudem umgerechnet 3.600 Euro Entschädigung zahlen, wie die Nachrichtenagentur PAP am Dienstag berichtete.
Der Fall hatte in Polen große Wellen geschlagen und schließlich sogar zur Abberufung des für die Diözese zuständigen Bischofs geführt. Nach einem Bericht der Zeitung "Gazeta Wyborcza" hatte der Priester aus dem Ort Dabrowa Gornicza in der Nähe von Katowice (Kattowitz) im August eine Sexparty in seiner Wohnung gefeiert.
"Gay Party" mit mehreren Priestern und Drogen
Neben mehreren Priestern soll demnach auch ein Prostituierter dabei gewesen sein. Als dieser das Bewusstsein verlor, wollten einige Teilnehmer zunächst die herbeigerufenen Rettungssanitäter nicht ins Haus lassen.
Das Erzbistum Krakau hat 2021 der liberalen katholischen Wochenzeitschrift „Tygodnik Powszenchny“ die Räumlichkeiten gekündigt. Offenbar war der liberale Stil dem Erzbischof ein Dorn im Auge.07.06.2021 | 2:21 min
Auf einem von der Boulevardzeitung "Fakt" veröffentlichten Mitschnitt war zu hören, wie ein weinender Partygast der Einsatzzentrale schilderte, dass auf einer "Gay Party" Drogen genommen worden seien, dass es einem anderen Gast nicht gut gehe und er selbst aus der Wohnung geworfen worden sei, als er dem Mann Erste Hilfe leisten wollte.
Über den Vorfall stolperte auch ein Bischof
Am Ende verschafften sich die Retter erst mithilfe der Polizei Zugang zur Wohnung. Das Gericht sah es nun als erwiesen an, dass sich der Priester der Beraubung sexueller Freiheit, der Bereitstellung von Drogen und unterlassener Hilfeleistung schuldig gemacht hat.
Priester seiner Diözese wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen: Als Konsequenz gab der polnische Bischof Kaszak sein Amt ab. Papst Franziskus akzeptiert den Rücktritt.
Dieser Brief wurde in allen Pfarreien der Diözese Sosnowiec verlesen. Nach Ansicht polnischer Kirchenexperten legte der Vatikan Kaszak daraufhin den Rücktritt nahe.
Quelle: dpa