Papst Leo XIV.: So reagieren die USA auf die Wahl im Vatikan
US-Stimmen zu Papst Leo XIV.:So reagieren Trump und Co. auf die Papstwahl
von Katharina Schuster, Washington D.C.
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Ein US-Amerikaner ist das neue Oberhaupt der Katholischen Kirche. Wer ihm bereits gratuliert hat: US-Präsident Donald Trump.
Er gab sich den Namen Leo XIV. Wer ist der 69-Jährige aus den USA?08.05.2025 | 2:28 min
Er will Brücken bauen und richtet einen Appell des Friedens an die Welt. Als erster US-Amerikaner überhaupt ist Robert Francis Prevost neues Oberhaupt der Katholischen Kirche. Er wird den Namen Papst Leo XIV. tragen. Der 69-Jährige gilt als moderat, weltoffen - und nicht gerade als Trump-Freund.
US-Präsident Donald Trump hat dem neuen Papst zu dessen Wahl bereits gratuliert. "Welch eine Freude und eine große Ehre für unser Land!", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
Ich freue mich darauf, Papst Leo XIV. kennenzulernen. Es wird ein bedeutsamer Moment sein!
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Donald Trump, US-Präsident
Quelle: Truth Social
Robert Francis Prevost wurde zum neuen Papst gewählt. ZDF-Kirchenexperte Jürgen Erbacher berichtet, was von dem US-Amerikaner zu erwarten ist. 08.05.2025 | 1:17 min
Auch US-Vizepräsident J.D. Vance gratulierte Leo XIV. "Ich bin sicher, dass Millionen amerikanischer Katholiken und anderer Christen für seine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten werden", schrieb er auf X.
Erst im Februar war Robert Francis Prevost offenbar mit Vance aneinandergeraten. Auf X hatte ein Account, der Prevost zugeschrieben wird, einen Artikel zitiert, der eine Aussage von Vance zur christlichen Nächstenliebe als "falsch" bezeichnete.
X-Post von Robert Prevost
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Ob der zitierte X-Account @drprevost von Robert Francis Prevost selbst oder einem Mitarbeiter betrieben wird, lässt sich bislang nicht letztgültig bestätigen. Der Account, der seit 2011 besteht, ist aber laut "New York Times" verknüpft mit einer Telefonnummer und einer E-Mail-Adresse, die vermutlich mit ihm in Verbindung stehen.
Bürgermeister von Chicago: "Alles Gute [...] kommt aus Chicago"
Den Großteil seiner Kirchenlaufbahn verbrachte Prevost zwar als Missionar in Peru. Ursprünglich stammt der Geistliche aber aus Chicago im Norden der Vereinigten Staaten von Amerika.
"Alles Gute, auch der Papst, kommt aus Chicago", witzelte der Bürgermeister der Stadt, Brandon Johnson. Auf X schrieb er weiter: "Herzlichen Glückwunsch an den ersten amerikanischen Papst Leo XIV! Wir hoffen, Sie bald wieder zu Hause begrüßen zu dürfen."
X-Post von Brandon Jonson
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So blicken US-Amerikaner auf die Wahl des Papstes:
Quelle: ZDF
"Ich bin wirklich aufgeregt. Ich meine, unser Papst ist unser Hirte und es ist aufregend, einen Amerikaner zu haben, jemanden, der uns nahesteht. Und ich weiß nicht einmal, ob es jemals einen amerikanischen Papst gab. Ein Papst muss ein starker Hirte sein, jemand, der unsere Religion und unseren Glauben leitet und alle Katholiken auf der Welt. Und besonders jetzt, wo sich so viele Dinge ändern und passieren.
Wir brauchen einfach jemanden, der uns alle mit sich tragen und uns alle in den Himmel bringen kann. Und deshalb bin ich so begeistert, Teil davon zu sein. Ich hoffe, dass er einfach all die Dinge fortsetzt, die Papst Franziskus getan hat. Ich weiß, dass es einige Dinge gibt, mit denen die Menschen im katholischen Glauben nicht einverstanden waren, und es gibt einige Dinge, die die Menschen wirklich an ihm geliebt haben. Also hoffe ich, dass er alles übernimmt oder aus dem, was er getan hat, lernen kann und einfach weiterhin die Dinge besser macht."
Quelle: ZDF
"Ich bin wirklich ziemlich schockiert, dass der neue Papst ein Amerikaner ist. Meines Wissens gab es in meinem Leben noch nie einen amerikanischen Papst, und ich weiß, dass es ein wenig kontrovers ist, weil ich gesehen habe, dass Trump in Sozialen Medien verkündet hat, er sei der potenzielle neue Papst mit KI.
Ich habe die Augen verdreht, als ich das gesehen habe, und ich würde gerne glauben, dass Trump keinen Einfluss darauf hatte, wer der Papst wurde, weil ich mir sicher bin, dass er das nicht hatte, weil ich gerne glauben würde, dass Religion und Politik getrennt sind. Aber ja, es überrascht mich nicht, dass er involviert sein wollte, aber es ist definitiv frustrierend für mich."
Quelle: ZDF
"Ich finde es wunderbar, dass alle meine katholischen Freunde einen neuen Hirten in der Kirche haben und dass es einen amerikanischen Papst gibt. Ich finde das großartig. Ich habe es geliebt, als wir einen argentinischen Papst hatten, aber ich bin einfach glücklich, dass es einen Papst gibt, und hoffentlich wird er viel von dem fortsetzen, was Franziskus getan hat, weil das politisch meiner Denkweise entspricht. Also bin ich sehr aufgeregt. Ich finde das schön. Das ist wunderbar."
Quelle: ZDF
"Ich finde es erstaunlich. Ich glaube nicht, dass es jemals einen amerikanischen Papst gegeben hat, also herzlichen Glückwunsch. Ich bin Amerikaner und ich war einer der wenigen Amerikaner, die für die Europäische Union arbeiten durften, also kenne ich Europa sehr gut. Ich bin mindestens sechsmal im Jahr mit Lufthansa nach Deutschland geflogen. Ich freue mich für meine katholischen Freunde. Ich war in der Vatikanstadt, ich war in Rom. Ich habe mein Leben damit verbracht, Menschen zu interviewen. Ich freue mich darauf, den neuen Papst zu interviewen. Ich spreche die gleiche Sprache wie er."
Quelle: ZDF
"Hoffentlich mischt er sich nicht in die Politik ein und bleibt bei der Religion. Der Papst hat sich zu sehr in die Politik eingemischt und eine Seite statt der anderen gewählt, und das ist nicht das, worum es in der Welt geht. Wir sind alle zusammen. Wir sind alle Katholiken in dieser Hinsicht."
Die Interviews führte Julie Leduc.
ZDF-Korrespondent: Leo XIV. "Mann der Arbeiter, der einfacheren Leute"
Es sei zu erwarten, dass Papst Leo XIV. sein Pontifikat in der Tradition von Papst Franziskus führen werde, erklärt ZDF-Korrespondent David Sauer. Schließlich sei Prevost von Franziskus selbst zum Kardinal ernannt worden. "Er sieht sich selbst als Mann der Mitte, als Gemäßigter", führt der US-Korrespondent weiter aus.
Die Freude vieler Amerikaner sei groß, sagt USA-Korrespondent David Sauer. Die Katholiken hoffen, dass der Papst für die amerikanische Gesellschaft ein verbindendes Element werde. 08.05.2025 | 1:30 min
Im Vorfeld habe Prevost außerdem deutlich gemacht, dass er sich als "Mann der Arbeiter, der einfacheren Leute" verstehe. All das deute darauf hin, dass er die Haltung von Franziskus fortführen werde. Ein besonderes Merkmal bringe Leo XIV. durch seine Herkunft mit:
Er bringt damit auch als Amerikaner eine neue Strömung in die Kirche. Es ist das erste Mal, dass ein Amerikaner auf dem Heiligen Stuhl Platz nimmt.
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David Sauer, ZDF-Korrespondent in den USA
Wie genau sich der neue Papst politisch und innerkirchlich positionieren werde, bleibe zunächst offen. Doch laut Sauer steht eines bereits fest: "Klar ist aber, dass die Vereinigten Staaten damit erstmals nicht nur ein Teil dieser großen Katholischen Kirche sind, sondern mitten im Zentrum."
Mit rund 52 Millionen Katholiken gehörten sie zwar nicht zur größten Konfession des Landes - das seien die Protestanten -, dennoch verleihe die Wahl von Leo XIV. der katholischen Kirche in den USA ein neues Gewicht.
Der neu gewählte Papst Leo XIV. wendet sich erstmals an die Gläubigen: "Friede sei mit euch", spricht er zu der jubelnden Menge auf dem Petersplatz.08.05.2025 | 1:22 min
US-Politikwissenschaftler: Herkunft könnte politisch brisant sein
Für Politikwissenschaftler Jack A. Goldstone spielt die US-Staatsbürgerschaft des neuen Papstes theologisch eine untergeordnete Rolle. Viel entscheidender sei Prevosts Werdegang als augustinischer Ordensmann in Lateinamerika. "Darin ähnelt er Franziskus - und vermutlich wird er auch dessen Kurs in sozialen und ökologischen Fragen fortsetzen", betont Goldstone im Gespräch mit ZDFheute.
Dennoch könnte seine Herkunft politisch brisant sein. Sollte Leo XIV. wie sein Vorgänger klar Position für Arme und gegen Umweltzerstörung beziehen, könnte dies in Widerspruch zur Politik der US-Regierung unter Präsident Trump geraten. Historisch sei das nicht ohne Beispiel, so Goldstone: "Auch Johannes Paul II. hatte mit seinem Besuch 1979 großen Einfluss auf die politische Entwicklung in Polen."
Denkbar sei, dass auch ein Besuch von Leo XIV. in den USA Protest gegen bestimmte MAGA-Politiken mobilisieren könnte - etwa bei Kürzungen der Gesundheitsversorgung für Bedürftige. Was schon aus seiner Antrittsrede auf dem Petersplatz klar wurde: Ein Trump-Mann werde Leo XIV. nicht sein.
Katharina Schuster ist Reporterin im ZDF-Studio in Washington D.C.
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