Sylt: Gestrandeter Pottwal könnte "explosionsartig platzen"

    Vor Sylt gestrandet:Toter Pottwal könnte "explosionsartig platzen"

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    Vor der Nordseeinsel Sylt treibt ein toter Pottwal. Experten warnen davor, sich zu nähern: Das Tier könnte wegen entstehender Gase platzen. Nun wird der Abtransport vorbereitet.

    Toter Pottwal vor Sylt
    Vor Sylt wurde ein 14 Meter langer Pottwal Kadaver gesichtet. Die Experten warnen vor einer Annäherung an den Kadaver - dieser könnte wegen den Verwesungsgasen explosionsartig platzen.17.02.2025 | 1:07 min
    Ein toter Pottwal ist vor der Insel Sylt gesichtet worden. Der Kadaver sei am Samstag von Muschelfischern vor den Hafen Hörnum geschleppt und dort gesichert worden, teilte die Schutzstation Wattenmeer mit. Das männliche, bis zu 16 Meter lange Tier ist den Angaben zufolge schon einige Zeit tot.
    Zur Todesursache könne man aktuell noch nichts sagen, sagte Katharina Weinberg von der Schutzstation Wattenmeer der dpa. Voraussichtlich am Montag soll das Jungtier von Experten genauer untersucht und dann abtransportiert werden. Zuvor hatten Medien berichtet.
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    Experten: Wal wohl schon einmal aufgeplatzt

    Die Schutzstation warnte davor, sich dem stinkenden Kadaver zu nähern, auch nicht per Boot. "Wegen der Verwesungsgase liegt er entsprechend hoch im Wasser und ist am Rücken offenbar schon einmal aufgeplatzt", heißt es.

    Unter dem Druck der Gase könnte er auch an anderen Stellen explosionsartig platzen.

    Katharina Weinberg, Schutzstation Wattenmeer

    Außerdem gehen laut Schutzstation Wattenmeer von Kadavern generell Infektionsrisiken aus.

    Pottwale sind mit bis mehr als 20 Meter Länge und teils über 50 Tonnen Gewicht die größten Zahnwale der Welt. Sie bleiben nach Angaben der Schutzstation Wattenmeer auf der Jagd oft eineinhalb Stunden unter Wasser, und können mehrere Tausend Meter tief tauchen. Verirren sich Pottwale in die flache Nordsee, stranden sie hier oft - wie zuletzt 2016, als 30 Pottwale hier verunglückten, davon 12 im deutschen Wattenmeer. (Quelle: dpa)

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    Ortungssystem von Pottwalen im flachen Wasser ungeeignet

    Forscher, die die toten Wale 2016 untersuchten, gehen davon aus, dass es nicht nur einen einzigen Grund für die Strandungen gab. Für sie ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Kombination verschiedener Umweltfaktoren dazu führte, dass die Pottwale sich so dicht an die Küste verirrten. Hinweise auf Krankheiten oder Schwächungen fanden die Forscher nicht.
    Bekannt ist aber: Geraten die Wale erst einmal in die flacheren Randbereiche der Nordsee, funktioniert ihr Ortungssystem nicht mehr so gut. Denn Pottwale, die sonst bis zu 2.000 Meter tief tauchen, orientieren sich per Schall über ein Echolot - ein System, das eigentlich auf die Tiefsee ausgelegt ist.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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