Tote Fische: Polen kämpft gegen giftige Goldalge in Oder

    Hunderte tote Fische:Polen kämpft gegen giftige Goldalge in Oder

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    Bereits in den vergangenen Jahren starben in der Oder Hunderte Fische. Nun kämpft Polen wieder mit der Goldalge in dem Fluss.

    Brandenburg, Frankfurt (Oder): Zwei große tote Fische von etwa 50 Zentimetern Länge treiben an der Wasseroberfläche im Winterhafen - einem Nebenarm des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.
    Mehrere Fische in der Oder starben wegen der Goldalge.
    Quelle: dpa

    Nach dem Fund von Tonnen verendeter Fische in Nebengewässern der Oder versuchen polnische Behörden, die Blüte der giftigen Goldalge mit Chemie einzudämmen. In den vergangenen Tagen sei am Gleiwitzer Kanal Wasserstoffperoxid eingeleitet worden, teilte das Klima- und Umweltschutzministeriums in Warschau mit. Der Kanal ist mit der Oder verbunden.

    Einem vorläufigen Bericht zufolge zerstörte der Versuch mit Wasserstoffperoxid die Zellen der Goldalge und führte zu einer Reduzierung dieser Alge mit einer Effizienz von 90 bis 99,9 Prozent.

    Klima- und Umweltschutzministerium Polen

    Die Einleitung von Wasserstoffperoxid sei allerdings nur eine Krisenmaßnahme, betonte Umweltministerin Paulina Hennig-Kloska. "Unser Ziel besteht natürlich darin, die Verunreinigungen zu reduzieren, die in den Stausee, den Gleiwitzer Kanal und in die Oder fließen." Polen arbeitet an einem Plan, vor allem die Salzeinleitungen aus dem Bergbau zu verringern.
    Zahlreiche tote Fische treiben in der Oder
    Im Sommer 2022 hat sich in der Oder eines der größten Fischsterben Deutschlands ereignet. Bis heute konnten keine Verantwortlichen dafür ermittelt werden. Das Problem betrifft aber nicht nur Polen.01.11.2022 | 8:58 min

    Ministerium spricht von lokaler Umweltkatastrophe in Oder

    Innerhalb der vergangenen zwei Wochen hatten polnische Behörden insgesamt 77 Tonnen verendeter Fische aus dem Gleiwitzer Kanal und dem Stausee Dzierzno Duze geborgen. Das Umweltministerium sprach von einer lokalen Umweltkatastrophe.
    Bereits im Sommer 2022 war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursacht hatte.
    Umweltministerin Lemke an der Oder
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    Der 1939 in Betrieb genommene Gleiwitzer Kanal ist 41 Kilometer lang und verbindet die oberschlesische Großstadt Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder. Im vergangenen Sommer war dort eine große Menge toter Fische geborgen worden. Die Behörden ordneten eine Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff an.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa
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