Sonnenstürme: Chance auf Polarlichter über Deutschland
Sonnenstürme erwartet:Chance auf Polarlichter über Deutschland
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Mit etwas Glück lassen sich am Wochenende Nordlichter über Deutschland beobachten. Experten erwarten, dass zwei Sonnenstürme die Erde erreichen.
Wegen geomagnetischen Stürmen könnte das Naturphänomen in den kommenden Nächten über Deutschland zu bestaunen sein.
Quelle: dpa
In der Nacht auf Samstag sowie auf Sonntag könnten über Deutschland farbenfrohe Polarlichter zu sehen sein. Sicher sei das aber noch nicht, sagte Sami Solanki, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
Es sei allerdings auch gut möglich, dass er unverrichteter Dinge wieder zurückkommen werde, so der Experte.
Grundregel: Nordlichter sieht man nur bei Dunkelheit, es muss sternenklar sein und rund 70 Stunden vorher eine starke Sonneneruption gegeben haben.
Richtiger Zeitpunkt: Inzwischen gibt es zahlreiche Apps mit Nordlichtvorhersage, die in gängigen App-Stores erhältlich sind.
Wenig Licht: Wer in Deutschland Nordlichter sehen möchte, sollte sich abseits von Siedlungen und künstlichem Licht positionieren, mit einem weiten Blick in die Landschaft. Der Blick sollte zum nördlichen Horizont gerichtet sein.
Geduld: Weil das menschliche Augen nicht für farbiges Sehen in der Nacht gemacht ist, braucht es 10 bis 15 Minuten, bis es sich überhaupt an die Dunkelheit gewöhnt hat, sagt Nordlichtexperte Stephane De Greef. Lässt sich ein Nordlicht erahnen, dauert es meist noch fünf bis zehn Minuten, bis es in ganzer Schönheit erstrahlt.
Nordlicht oder doch nur eine Wolke? Wer sich nicht sicher ist, kann seine Kamera zu Hilfe nehmen, rät De Greef. Zeigt sich dort ein grüner Schimmer, handelt es sich um ein Nordlicht.
Blitz weglassen: Zunächst sollte sichergestellt sein, dass die Blitzautomatik ausgeschaltet ist. Sie macht bei der Nordlichtfotografie laut Experten keinen Sinn und irritiert nur das Auge.
Bedienung muss klar sein: Unbedingt vor dem nächtlichen Ausflug mit der Kamerahandhabung - ob am Fotoapparat oder Smartphone - vertraut machen.
Einstellung ist wichtig: Um gute Fotos zu machen, sollte die Kamera auf eine hohe Lichtempfindlichkeit von mindestens 1000, besser 1600 ISO eingestellt sein. Die Belichtungszeit sollte mindestens 6 Sekunden betragen. Wer kein Stativ mit sich rumschleppen möchte, kann alternativ einen Baumstamm oder anderen unbeweglichen Untergrund zu Hilfe nehmen. Den Autofokus deaktivieren und auf manuelle Einstellung umstellen, dort auf "unendlich" einstellen.
Genießen: Wichtiger Tipp zum Schluss von Nordlichtfotograf De Greef: "Nicht die ganze Zeit fotografieren - enjoy the light!"
Sonnenstürme erwartet: Weltraumwetter muss mitspielen
Derzeit seien zwei koronale Massenauswürfe, also riesige Wolken aus Sonnenplasma, auf dem Weg zur Erde. "Wir wissen aber nicht, ob es einen direkten Treffer gibt oder einen Streifschuss", erklärte Solanki. Einer der Auswürfe werde in den frühen Morgenstunden des Samstags erwartet, der andere am Samstagabend.
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Erreichen die kornalen Massenauswürfe die Erde, können sie geomagnetische Stürme erzeugen. Die US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) erwartet Stürme der Kategorie G3. Die in großen Teilen Deutschlands sichtbaren Polarlichter im Mai wurden von einem Sturm der Kategorie G5 ausgelöst, der höchsten Kategorie.
Solanki: Vorhersagen von Sonnenaktivitäten noch ungenau
Solanki erklärte, dass man auch bei Massenauswürfen, die sich in Richtung Erde ausbreiten, im Voraus nur sehr ungenau sagen könne, wie stark sie ausfallen oder wie schnell sie sich ausbreiten. Genaueres sei erst etwa eine halbe Stunde vor dem Eintreffen der Plasmateilchen auf der Erde klar, wenn Satelliten in etwa eine Million Kilometer Entfernung diese messen können.
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Derzeit arbeite die Europäische Raumfahrtorganisation Esa aber an einer Sonde, die die Sonne aus einer seitlichen Beobachtungsposition kontinuierlich im Blick habe und so solche Sonnenaktivitäten früher und besser einschätzen könne und somit verbesserte Vorhersagen ermöglichen solle.
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