Ausbreitung in Südamerika:Peru ruft wegen Denguefieber Notstand aus
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Im südamerikanischen Peru ist es zu einer starken Ausbreitung des Denguefiebers gekommen. In vielen Provinzen wurde inzwischen der Notstand ausgerufen.
Peruanischer Gesundheitsminister spricht von einem "ernsten Problem". (Archivfoto)
Quelle: dpa
Wegen eines steilen Anstiegs von Dengue-Infektionen hat Peru in fast allen Provinzen den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Zahl der in den ersten sieben Wochen dieses Jahres registrierten Fälle sei mit mehr als 31.000 doppelt so hoch wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2023, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit.
Der verantwortliche Minister Cesar Vásquez hatte bereits in der vergangenen Woche von einem "ernsten Problem" gesprochen. "Und es gerät außer Kontrolle."
- Hauptüberträger: weibliche Stechmücken, zumeist die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti)
- Selten: Transfusion oder Transplantation von infiziertem Blut oder Organen
- Umstritten: sexuelle Übertragung
Quelle: Robert Koch-Institut
- Hohes Fieber
- Kopfschmerzen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Brechreiz
- Ausschlag
- Dauer: meistens 1-2 Wochen
Quelle: Robert Koch-Institut, Weltgesundheitsorganisation
- vereinzelt importiert, im Jahr 2023: 924 Fälle
Eine Ausbreitung in Deutschland hält das Robert Koch-Institut für sehr unwahrscheinlich. Dafür seien die Klimabedingungen hierzulande zu schlecht.
Aus dem Süden Europas sind jedoch autochthone Übertragungen bekannt; also Infektionen, die vor Ort übertragen wurden und nicht durch eine Reise aufgetreten sind.
Impfstoff Qdenga:
Impfstoff Dengvaxia:
Quelle: Robert Koch-Institut, Ständige Impfkommission
- seit 2022 zugelassen
- für Personen ab 4 Jahren
- bei erhöhtem Risiko (z.B. Reise in betroffene Gebiete)
- aber erst nach überwundener Dengue-Infektion in Vergangenheit, empfiehlt die Ständige Impfkommission
Impfstoff Dengvaxia:
- seit 2018 zugelassen
- für 6- bis 45-Jährige
- nur für Menschen, die in Endemiegebieten leben (keine Reisenden)
- erst nach überwundener Dengue-infektion in Vergangenheit
Quelle: Robert Koch-Institut, Ständige Impfkommission
Wetterphänomen könnte Grund sein
2023 waren bei einer Dengue-Epidemie in Peru 18 Menschen gestorben. In diesem Jahr sind bereits 32 Peruaner dem Virus erlegen. Der Gesundheitsnotstand wird es der Regierung ermöglichen, Gelder schneller in die betroffenen Regionen zu überweisen und auch Ärzte und Pflegepersonal zu entsenden.
Er gilt für 20 der 24 Provinzen des Landes, einschließlich der Regionen rund um die Hauptstadt Lima. Als Grund für den Anstieg der Fallzahlen gelten höhere Temperaturen als üblich infolge des Wetterphänomens El Niño.
Das Klimaphänomen El Niño ist zurück. Schwere Regenfälle und Stürme in Latein- und Südamerika können die Folge sein, ebenso wie Hitze und Dürre in Australien und Südostasien.
07.07.2023 | 1:06 min
Auch in Brasilien ein Problem
Anfang Februar hatten bereits Teile Brasiliens den Gesundheitsnotstand wegen eines starken Ausbruchs des Denguefiebers ausgerufen. Die Behörden zählten mehr als 350.000 Infektionen.
Brasilien verzeichnet einen Ausbruch des gefährlichen Dengue-Fiebers. Die Behörden zählen aktuell mehr als 350.000 Infektionen. In Rio de Janeiro wurde der Gesundheitsnotstand ausgerufen.07.02.2024 | 0:17 min
Quelle: AP
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