Nintendo enthüllt Switch 2

Das Video, das Nintendo veröffentlicht hat, ist knapp zweieinhalb Minuten lang und nicht viel mehr als ein Teaser. Die Switch 2 ist darin zu sehen, aber viel mehr Informationen gibt es nicht. Das Gerät ist dem Vorgänger insgesamt sehr ähnlich, wird nur größer und sicherlich deutlich leistungsfähiger. Die Ähnlichkeit ist kein Wunder. Die Switch ist immerhin eine der erfolgreichsten Spielkonsolen der Geschichte.

Diese ist bald acht Jahre auf dem Markt und ging seitdem 146 Millionen Mal über Ladentische in aller Welt. Und für jede einzelne dieser Konsolen hat Nintendo im Durchschnitt fast neun Spiele verkauft. Nintendo hat jährlich Milliardenumsätze eingefahren. Die Switch hat gute Chancen, auf den letzten Metern noch die Nummer eins unter den erfolgreichsten Spielkonsolen der Geschichte zu werden.

Als die Switch im März 2017 erschien, bot sie ein Merkmal, das es in den rund 40 Jahren kommerzieller Videospiele zuvor noch nie gegeben hatte. Bis dahin gab es zwei Kategorien von Konsolen, die streng voneinander getrennt waren: Tragbare Spielkonsolen für unterwegs wie den Gameboy oder die PlayStation Portable - und Heimkonsolen für das Wohnzimmer wie die Xbox oder den Gamecube.

Die Switch ist beides, eine Hybridkonsole. Über eine Dockingstation ist sie mit dem Fernseher im Wohnzimmer verbunden und wird zur Heimkonsole. Nimmt man sie aus der Station heraus, geht das Spiel nahtlos auf dem eigenen Bildschirm weiter, es kann etwa im Park, im Bus oder Flugzeug weitergespielt werden. In einem der Werbespots von Nintendo ist sogar zu sehen, wie ein junger Mann mit einer Switch auf der Toilette sitzt.

Steuerungselemente an den Seiten - die sogenannten Joy-Con - sind abnehmbar; der Bildschirm dazwischen kann aufgestellt werden. Viele Spiele erfordern nur einen Joy-Con zum Spielen. Wer unterwegs auf Freunde trifft, kann also gleich zu zweit spielen, ohne weiteres Zubehör dabei haben zu müssen. Und ein weiterer Reiz war, umfangreiche Open-World-Spiele wie das ältere "Skyrim" erstmals unterwegs spielen zu können.

Eine Konsole ist natürlich immer nur so gut wie die Spiele, die für sie erscheinen. Auch hier konnte die Switch punkten. Mit "Legend of Zelda: Breath of the Wild" und "Super Mario Odyssey" hat Nintendo schon 2017 zwei klassische Serien neu aufgelegt. Zahlreiche Spiele, die auf der Vorgängerkonsole erschienen, wurden für Switch aufpoliert, darunter das meistverkaufte Switch-Spiel "Mario Kart 8 Deluxe". Mit "Monster Hunter", "Dark Souls" oder "FIFA" gab es auch Spiele von sogenannten Drittherstellern, also Konzernen, die nur Software veröffentlichen.

Die Konkurrenz-Konsolen stammen von Sony und Microsoft. Während diese beiden letztlich Mischkonzerne sind, stellt Nintendo fast ausschließlich Videospiele her. Und während die anderen Konsolenhersteller - früher gehörten noch Firmen wie Sega oder Atari dazu - sich lange Zeit weitgehend auf die Hardware konzentrierten, hat Nintendo schon immer auch den Großteil der Software für ihre eigenen Systeme hergestellt. Mit Serien wie "Super Mario", "Pokémon", "The Legend of Zelda" oder "Donkey Kong" gehören Nintendo einige der Zugpferde der Branche, die natürlich auf deren Konsolen exklusiv erschienen.

Das war immer auch ein Nachteil. Denn die Dritthersteller haben Nintendo-Konsolen traditionell gescheut. Wer will schon mit dem neuen Super-Mario-Spiel konkurrieren? Dazu kam: Seit der Wii (2006) sind Nintendo-Konsolen weniger leistungsfähig als die Konkurrenz. Bei der Switch ist das vor allem auch der geringeren Größe und der Handlichkeit geschuldet. Insofern konnten viele große Titel - Serien wie "Assassin’s Creed", "Call of Duty" oder "Grand Theft Auto" etwa - schon aus technischen Gründen nicht für Switch erscheinen.

Diese Spiele sind so etwas wie das Zünglein an der Waage, wenn es um den Erfolg einer Konsole geht. Und Nintendo hat hier zuletzt nachgelegt. Gerüchten zufolge soll der Switch-Nachfolger mit dem hochgelobten Open-World-Spiel "Red Dead Redemption 2" von 2018 erscheinen. Mehr wissen wir spätestens nach einer Präsentation zur Switch 2, die am 2. April im Internet zu sehen sein wird.