Versicherer: Mehr verheerende Ereignisse durch Klimawandel

    Bilanz zu Naturkatastrophen 2023:Versicherer: Mehr Schäden durch Klimawandel

    von Claudia Vogelmann
    |

    Starkregen, Stürme und verheerende Erdbeben sorgten weltweit für massive Schäden - teils durch den Klimawandel. Ein Rückversicherer zieht Bilanz über die Naturkatastrophen 2023.

    Türkei, Kirikhan: Ein Mann fährt auf einem Motorrad zwischen zerstörten Häusern im türkischen Ort Kirikhan nahe der syrischen Grenze hindurch.
    Eines der verheerendsten Naturereignisse 2023: Das Erdbeben in der Türkei.
    Quelle: Johannes Sadek/dpa

    Derzeit kämpfen viele Menschen in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit den Folgen des Hochwassers in Deutschland. Noch gibt es keine Übersicht über die Höhe der Schäden, die bei den Versicherungen geltend gemacht werden können.
    Doch bereits jetzt steht fest, dass in Niedersachsen deutlich weniger Hausbesitzer eine Elementarversicherung abgeschlossen haben als im Bundesdurchschnitt. Neben dem Wasser drohen aufgrund der Minusgrade jetzt auch noch Frostschäden, sagt Ernst Rauch, Chefklimatologe der Munich Re. Der Rückversicherer zieht Bilanz über die Naturkatastrophen 2023.

    Erdbeben in der Türkei: Eines der verheerendsten Katastrophen 2023

    Der Experte eines der größten Rückversicherungsunternehmen bilanziert, dass das Erdbeben in der Türkei zu den verheerendsten Naturereignissen des vergangenen Jahres zählt. Rund 58.000 Menschen sind dabei gestorben. Das, so Rauch, lag auch an der Bausubstanz und an der oft nachlässigen Einhaltung von Bauchvorschriften. Die wenigsten Hausbesitzer waren zudem versichert.
    Die zweitteuerste Katastrophe, gemessen an den Gesamtschäden, brachte der Taifun Doksuri im Juli auf den Philippinen mit sich, gefolgt von dem Hurrikan Otis an der mexikanischen Westküste. Doksuri und Otis sind Folgen des Klimawandels.
    Außenthermometer im Sonnenschein
    Die Wetterbilanz zeigt, dass das Jahr 2023 durch zahlreiche Wetterextreme geprägt war. Die Temperaturen lagen in diesem Jahr 2,4 Grad über dem langjährigen Vergleichswert.29.12.2023 | 1:37 min

    Klimawandel: Naturkatastrophen werden häufiger

    Der Klimatologe beobachtet eine Entwicklung zu starken Stürmen und extremen Niederschlägen. Hohe Temperaturen begünstigen die Wetterextreme, 2023 war das wärmste Jahr seit über 100 Jahren. Auch Waldbrände waren die Folge von Hitze und Dürre, allein in Kanada wurden 18,5 Millionen Hektar Wald vernichtet.
    ZDFheute-Klimaradar Dashboard

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Der Blick auf Europa offenbart auch bei uns extreme Ereignisse, neben dem aktuellen Hochwasser kam es in Italien, Slowenien und Griechenland zu sintflutartigen Niederschlägen. Die Schäden werden auf 17,2 Milliarden US-Dollar geschätzt - gerade mal zwei Milliarden haben die Versicherungen abgedeckt.

    Naturkatastrophen 2024: Experte rechnet mit Extremwetter

    Der Klimawandel bringt immer stärkere Wetterereignisse mit sich, auch für dieses Jahr rechnet der Klimatologe wieder mit extremen Niederschlägen, aber auch mit extremen Dürreperioden weltweit.

    Mehr zu Naturkatastrophen