Start in neue Ära? Nasa stellt Überschallflugzeug "X-59" vor

    Zurück in die Zukunft :Überschalljet "X-59" soll neue Ära einläuten

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    Mehr als 20 Jahre nach der Concorde-Katastrophe von Paris soll in den USA ein neues Überschall-Flugzeug vorgestellt werden. "X-59" will eine neue Ära des Fliegens einläuten.

    Das Nasa-Flugzeug X-59 ist so konzipiert, dass es schneller als die Schallgeschwindigkeit fliegt, ohne einen lauten, störenden Schallknall zu erzeugen.
    Das Nasa-Flugzeug X-59 ist so konzipiert, dass es schneller als die Schallgeschwindigkeit fliegt, ohne einen lauten, störenden Schallknall zu erzeugen.
    Quelle: Imago

    Etwa 30 Meter lang, zehn Meter breit, vorne spitz und weitgehend türkisfarben: "X-59" wirkt futuristisch. 2018 gab die US-Raumfahrtbehörde Nasa den Jet beim Rüstungskonzern Lockheed Martin in Auftrag - und will damit nun den Überschall-Flug revolutionieren.

    Überschallflüge sind in den USA eigentlich untersagt

    An diesem Freitag will die Nasa das Herzstück ihrer Mission "Quesst" (Quiet SuperSonic Technology) öffentlich vorstellen. Flugtests sind erst für später geplant.

    Wir sind auf jeden Fall bereit, ein neues Kapitel in der Geschichte des Überschallflugs zu schreiben und den Flugverkehr über Land doppelt so schnell zu machen, aber auf eine Art und Weise, die sicher, nachhaltig und so viel leiser als vorher ist.

    Nasa-Manager Peter Coen

    Beim Fliegen mit Überschall ist die Fluggeschwindigkeit größer als die Schallgeschwindigkeit in der Umgebung des Flugzeuges.
    Durchbricht ein Flugzeug in der Luft die Schallmauer, gibt es einen sehr lauten Knall. Unter anderem, weil das viele Menschen beunruhigt und stört, hat die US-Luftfahrtbehörde FAA bis auf Weiteres alle zivilen Überschallflüge über den USA untersagt.

    "X-59"-Jet hat rund 230 Millionen Euro gekostet

    Der "X-59", der Überschalljet ohne Überschall-Knall, soll in etwa 16 Kilometer Höhe mit rund 1.500 Kilometern pro Stunde fliegen - und anstelle eines lauten Knalls nur ein Geräusch erzeugen, das so laut ist wie das Zuschlagen einer Autotür.
    PUR+ Moderator Eric Mayer steht vor einem dunkelgrauen Hintergrund. Man sieht ihn halbnah. Er schaut uns an. Neben seinem rechten Ohr sind exemplarisch Modelle eines Flugzeugs, eines Handys und eines Megaphons zu sehen. Von ihnen gehen mit wellenlinien dargstellte Schallwellen aus in Richtung Erics rechtes Ohr.
    PUR+ geht der unsichtbaren Kraft auf den Grund.13.09.2024 | 23:50 min
    Für die Entwicklung des Fliegers hat Lockheed Martin rund 250 Millionen Dollar (etwa 230 Millionen Euro) von der Nasa erhalten. Die Nasa will nun bei Flügen über ausgewählten Regionen der USA weitere Daten sammeln.

    Kommt die Ära der "Concorde" zurück?

    Mit dem "X-59" rückt eine Rückkehr des Überschall-Flugs näher - rund 20 Jahre nach dem Aus der legendären Concorde. Der elegante schneeweiße Überschalljet mit den Deltaflügeln und der spitzen Nase war einst das Nonplusultra zwischen Paris, London und New York.
    Archiv: Am 02.03.1969 landet die Concorde 001 nach ihrem erfolgreichen Erstflug mit aufgespanntem Bremsfallschirm am Flughafen Toulouse-Blagnac
    Archiv: Concorde Triebwerktest, aufgenommen am 25.02.1968 auf dem Flughafen Toulouse-Blagnac, Frankreich
    Archiv: Concorde Cockpit, im Luftfahrtmuseum Sinsheim, Deutschland am 10 06 2013
    Archiv: Das Überschallflugzeug Concorde am 27.02.1999
    Archiv: Die Luftaufnahme zeigt eine Rauchwolke an der Stelle, an der die Concorde kurz nach dem Start 25.07.2000 vom Flughafen Roissy abgestürzt war
    Archiv: Das Überschallflugzeug Concorde fotografiert von Wolfgang Tillmans am 28.11.2000, der dafür den "Turner Prize" erhalten hat
    Archiv: Das Überschallflugzeug Concorde landet am 18.10.2003 auf dem Flughafen Heathrow in London
    Archiv: Zum letzten Mal in Deutschland landet am 24.06.2003 eine Concorde auf dem Flughafen Karlsruhe.

    Die Concorde in Bildern

    Am 02.03.1969 landet die Concorde 001 nach ihrem erfolgreichen Erstflug mit aufgespanntem Bremsfallschirm am Flughafen Toulouse-Blagnac.

    Quelle: dpa


    Das Flugzeug ermöglichte es etwa Jetsettern und Topmanagern ein Vierteljahrhundert lang, binnen dreieinhalb Stunden von Europa nach New York zu fliegen - nach Sonnenuntergang in Europa los, vor Sonnenuntergang in den USA.

    Nach "Concorde"-Unglück war erstmal Schluss

    Nachdem im Juli 2000 eine Concorde verunglückte, war 2003 Schluss für die "Königin der Lüfte". Am 24. Oktober 2003 landete der letzte kommerziell genutzte Überschall-Jet der Betreiber British Airways und Air France in London.
    Archiv: Das Überschallflugzeug Concorde landet am 18.10.2003 auf dem Flughafen Heathrow in London
    Die Königin der Lüfte: Eine Concorde landet 2003 am Flughafen Heathrow in London.
    Quelle: dpa

    Die Faszination am Überschall aber blieb, und an Plänen für einen Nachfolger mangelte es seither nicht. Realisiert wurden sie bislang jedoch nicht. Nun aber arbeiten neben Nasa und Lockheed Martin auch noch andere Unternehmen an Überschall-Jets.

    Auch Konkurrenz arbeitet an Überschall-Jet

    Unter anderem präsentiert sich derzeit das US-Start-up Boom als ganz weit vorne. Es arbeitet an "Overture", einem Jet für bis zu 55 Fluggäste, der schneller und deutlich effizienter als die Concorde sein soll. "Die Ticketpreise sollen denen der heutigen Business Class ähneln, so dass der Horizont von Millionen von Reisenden erweitert werden kann", sagte Firmenchef Blake Scholl in einer Mitteilung.

    Letztendlich ist unser Ziel, dass jeder sich Überschall-Flug leisten können soll.

    Blake Scholl, Firmenchef Boom

    Unter anderem die Fluggesellschaft United Airlines hat schon Flugzeuge bei Boom bestellt. Geplante Testflüge verzögerten sich zunächst jedoch immer wieder. Auch die 2002 gegründete US-Firma Aerion entwickelt mit Unterstützung von Airbus einen Geschäftsflieger für bis zu zwölf Passagiere, der anderthalbfache Schallgeschwindigkeit erreichen soll.

    Wir sprechen über eine Zukunft, in der Menschen weniger Zeit mit dem Reisen und mehr Zeit an ihren Zielorten verbringen können - mit der Familie, bei der Arbeit oder beim Besuchen neuer Orte.

    Jonathan Rathsam, Nasa-Wissenschaftler

    Und: "Es ist ein Weg, die Welt zu schrumpfen und es ist aufregend, ein Teil dieser Zukunft zu sein."
    Spielszene: Gustav Weißkopf vor seiner Flugmaschine Nr. 21.
    Die Brüder Orville und Wilbur Wright gelten weltweit als Helden – als die ersten Menschen, die motorisiert geflogen sind. Doch stimmt das wirklich?24.07.2016 | 43:46 min
    Quelle: dpa

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