Nasa: Mars-Simulation nach 378 Tagen erfolgreich beendet

    Erstes "Chapea"-Programm:Nasa: Mars-Simulation erfolgreich beendet

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    Nach 378 Tagen haben vier Freiwillige eine Nasa-Simulation zum möglichen Leben auf dem Mars beendet. Das Experiment soll die Vorbereitung für eine bemannte Marsreise verbessern.

     Besatzung verlässt die erste simulierte einjährige Mars-Habitat-Mission im Johnson Space Center
    Vier Freiwillige haben 378 Tage in Isolation verbracht, um ein Leben auf dem Mars zu simulieren.
    Quelle: Jose ROMERO / NASA TV / AFP

    Nach etwas mehr als einem Jahr haben vier Freiwillige ein Nasa-Experiment zum möglichen Leben auf dem Mars abgeschlossen. Die erste Mission des sogenannten "Chapea"-Programms endete am Samstag (Ortszeit) in Houston (Texas), nachdem die zwei Frauen und zwei Männer das 160 Quadratmeter große Mars-Simulationsgelände verlassen hatten.
    Das Projekt mache es möglich, "wichtige Dinge über komplexe Systeme zu lernen, und es wird die Reise zum Mars und zurück viel sicherer machen", sagte die technische Leiterin der US-Weltraumbehörde Nasa, Julie Kramer. Sie kündigte weitere ähnliche "Chapea"-Missionen für 2025 und 2027 an.
    Das Nasa-Experiment war auf etwas mehr als ein Jahr angelegt: Vier Personen lebten 378 Tage auf dem Nasa-Gelände. Das fensterlose "Mars Dune Alpha" wurde mithilfe eines 3D-Druckers geschaffen. Die Freiwilligen durften es nicht verlassen.
    Post des Nasa Johnson Space Centers
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    Die sichtlich gerührten Probe-Astronauten traten mit kurzen Botschaften vor die Kameras, bevor sie wieder zurück zu ihren Familien durften. "Wir können diese Dinge gemeinsam schaffen", sagte Ross Brockwell mit Blick auf eine Reise zum Mars.

    Wir können unseren Sinn für Wunder und Zielstrebigkeit nutzen, um Frieden und Wohlstand zu erreichen und Wissen und Freude zum Wohle aller Menschen auf der ganzen Erde freizusetzen.

    Ross Brockwell

    Das Nasa-Experiment sei eine wunderbare Erfahrung gewesen, so Brockwell weiter. "Und ich hoffe wirklich, dass wir dadurch der Realität, Menschen auf dem Mars zu sehen, ein Stück näher kommen." Das "Chapea"-Programm (Crew Health and Performance Exploration Analog) soll der Nasa dabei helfen, eines Tages wieder Menschen auf den Mond - und später auch zum Mars - zu bringen. Frühestens in den 2030er-Jahren könnte es nach derzeitigem Planungsstand so weit sein.
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    Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten "Artemis"-Programm will die Nasa erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert wieder Menschen auf den Mond bringen - darunter auch den ersten nicht weißen Menschen und die erste Frau. Das langfristige Ziel von "Artemis" ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis als Grundlage für bemannte Missionen zum Mars.

    "Chapea"-Mission: Auswahl ohne Profis

    Die vier Teilnehmer der ersten "Chapea"-Mission waren dabei keine ausgebildeten Nasa-Astronauten. Bewerben durfte sich jeder zwischen 30 und 55 Jahren, der "gesund und motiviert" ist, nicht raucht und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft oder eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung sowie einen naturwissenschaftlichen Universitätsabschluss und mindestens 1.000 Flugstunden vorzuweisen hat.
    Ausgewählt wurden neben Brockwell, der öffentliche Bauarbeiten im US-Bundesstaat Virginia organisiert, die Biologin Kelly Haston aus San Francisco, der Arzt und dreifache Vater Nathan Jones aus dem US-Bundesstaat Illinois und die Mikrobiologin Anca Selariu.
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    Alltag und Isolation auf 160 Quadratmetern

    Die Testpersonen lebten mit etwa zwei mal drei Meter großen Schlafzellen, einer Art Wohnzimmer mit Fernseher und Sesseln, Arbeitstischen mit Computern und einer medizinischen Station. Mit Familie und Freunden kommunizieren durften die vier Insassen - allerdings in "Mars-Zeit", das heißt, dass sogar das Übermitteln einer kurzen SMS meist 22 Minuten dauerte.
    In einem kleinen Außenbereich simulierten die vier Bewohner Mars-Außeneinsätze. Daneben standen die Instandhaltung der Anlage und Sport unter anderem auf Heimtrainern an. Von der Nasa hieß es:

    Um es so Mars-realistisch wie möglich zu machen, ist die Crew auch mit Umweltstress-Faktoren konfrontiert - zum Beispiel limitierten Ressourcen, Isolation und kaputtgehender Ausrüstung.

    Nasa

    Es ging dabei auch darum, die Reaktion der Astronauten auf die psychische Belastung zu studieren.

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    Quelle: dpa
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