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Morde des Ku-Klux-Klan:Der brutale Rassismus im Mississippi der 60er
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Der Mord an drei jungen Männern katapultierte den US-Bundesstaat Mississippi vor 60 Jahren in die Schlagzeilen. Der Fall wurde verfilmt und veränderte die US-Politik.
Gene Hackman (l) und Willem Dafoe in einer Filmszene von "Mississippi Burning" (USA 1988). Der Mord an Bürgerrechtlern wurde auch verfilmt.
Quelle: imago
Die weißen Bürgerrechtler Michael Schwerner (24) und Andrew Goodman (20) aus New York City sowie der Afro-Amerikaner James Chaney (21) aus Mississippi wurden am 21. Juni 1964 im Landkreis Neshoba von Männern des rassistischen Ku-Klux-Klan (KKK) ermordet. Die drei machten mit beim "Freiheitssommer".
Rassismus und brutale Übergriffe waren in Mississippi Alltag
Rund tausend junge Freiwillige aus den ganzen USA wollten damals dabei helfen, die Bürgerrechte in Mississippi zu stärken. Denn Polizeibrutalität und weißer Terror gegen Schwarze waren in den 1950er und 60er Jahren im US-amerikanischen Süden an der Tagesordnung. Schwarze riskierten vielerorts Leben und wirtschaftliche Existenz, wollten sie zum Wählen gehen.
Die Bürgerrechtler Michael Schwerner (v.l.n.r), James Chaney und Andrew Goodman (undatiertes Aktenfoto). Die Leichen der Männer wurden später gefunden, sie wiesen Schusswunden auf.
Quelle: AP
Der 2021 verstorbene Bob Moses war einer der Organisatoren des "Freiheitssommers". "Im Denken eines jeden Schwarzen" sei Mississippi zu jener Zeit das Symbol des Rassismus schlechthin gewesen, erinnerte er sich in einem Interview.
Bürgerrechtler wurden wegen eines Verkehrsvergehens angehalten
FBI- und Gerichtsakten dokumentieren, was am 21. Juni passiert ist: Schwerner, Chaney und Goodman besuchten Gemeindemitglieder der vom Ku-Klux-Klan abgebrannten schwarzen "Mt. Zion Methodist Kirche" in Neshoba. Am späten Nachmittag stoppte Deputy Sheriff Cecil Price den blauen Ford der drei.
Sie seien zu schnell gefahren. Er nahm sie in Haft. Sie bezahlten den Strafzettel, gegen 22 Uhr wurde sie freigesetzt. Und danach nie mehr lebend gesehen. Landesweit berichteten die Medien.
US-Präsident Johnson war ungehalten
Mehrere Tage nach dem Verschwinden der drei jungen Männer sprach US-Präsident Johnson mit dem FBI-Direktor J. Edgar Hoover, das Gespräch wurde aufgezeichnet. Johnson war ungehalten, das hört man. Er habe Miss Schwerner empfangen, sagte er, "die Ehefrau des vermissten Jungen". Hoover informierte: "Sie ist Kommunistin, wissen Sie." Johnson: "Sie hat sich noch schlimmer benommen."
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Rita Schwerner habe den Einsatz Tausender für die Suche nach den Verschwundenen verlangt, teilte Johnson mit. Dabei führe die Regierung doch vor, "dass wir wirklich an der Sache arbeiten". Doch er müsse Vorsprung bewahren "vor den Hunden", denn die Bürgerrechtler würden Unmögliches verlangen. Der Einsatz in Mississippi würde das FBI in ein günstiges Licht rücken.
Das FBI hatte Bürgerrechtler im Visier
Der für mehrere Oscars nominierte Film "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses" (1988) mit Gene Hackman und Willem Dafoe als FBI-Ermittler hat die Mär vom heroischen FBI bestätigt. Der von Hackman gespielte Agent Rupert Anderson überführt Ku-Klux-Täter, allerdings mit Methoden wie Androhung von Folter.
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Jahre später wurde bekannt, dass das FBI gegen Bürgerrechtsverbände vorging, es gab Informanten und Provokateure. Martin Luther King sollte zum Suizid getrieben werden. Hoovers FBI war weiß, laut der FBI-Webseite wurden erstmals 1962 schwarze Ermittler ("Agents in Charge") ausgebildet. Für die drei verschwundenen Aktivisten interessierte sich das FBI in der Mordnacht zunächst gar nicht, dokumentierte Autor Bruce Watson in seinem Buch "Freedom Summer".
Die Leichen werden mit Schusswunden gefunden
Deren Leichen wurden rund sechs Wochen später gefunden, am 4. August, mit Schusswunden und tief begraben in einem Erdwall. 19 Verdachtspersonen wurden festgenommen, weiße Männer, mehrere KKK-Mitglieder. Der Prozess zog sich über Jahre hin. Die Justiz in Mississippi erhob keine Mordanklage. Es ging nur um "Verschwörung, die Bürgerrechte der drei Opfer verletzt zu haben".
Sieben Männer wurden schuldig gesprochen und zu mehreren Jahren Haft verurteilt, darunter Price. Präsident Johnson unterzeichnete 1965 ein nationales Wahlrechtsgesetz. Seitdem haben alle US-Amerikaner das Recht zu wählen, unabhängig von Herkunft, Einkommen und Hautfarbe.
Quelle: epd
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