Proteste vor Arena:Mexiko-Stadt: Umstrittener Stierkampf zurück
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Nach einem zwischenzeitlichen Verbot haben in Mexiko-Stadt erstmals seit Juni 2022 wieder Stierkämpfe stattgefunden. Hunderte Menschen protestierten vor der vollen Arena.
"Lang lebe die Freiheit", skandierten einige in der Menge, als der erste Stier hinausgelassen wurde.
Quelle: AFP
Unter Protesten vor einer berstend vollen Arena sind in Mexiko-Stadt erstmals seit mehr als anderthalb Jahren wieder Stierkämpfe ausgetragen worden. Die traditionelle "Fiesta Brava" kehrte am Sonntag in die Plaza México in Mexiko-Stadt, eine der größten Stierkampfarenen der Welt, zurück.
"Lang lebe die Freiheit", skandierten einige in der Menge, als der erste Stier hinausgelassen wurde. Insgesamt mussten sechs Stiere kämpfen, alle wurden getötet.
"Stierkampf ist Sadismus" - Proteste vor Arena
Vor der Plaza México versammelten sich rund 300 Menschen, die gegen die blutige Tradition protestierten. Einige skandierten "Mörder!" und "Die Plaza wird fallen!", während andere trommelten und Transparente mit Parolen wie "Stierkampf ist Sadismus" in die Höhe hielten.
Alle sechs Stiere, die am Sonntag in der Arena in Mexiko-Stadt kämpfen mussten, wurden getötet.
Quelle: dpa
Polizisten mit Schutzschilden verfolgten die Demonstration, die weitgehend friedlich verlief. Doch kamen kurzzeitig Spannungen auf, als einige Aktivisten mit Plastikflaschen und Steinen zu werfen begannen.
Oberstes Gericht Mexikos hebt Verbot von Stierkämpfen auf
Aktivisten hatten im Juni 2022 vor Gericht erreicht, die Stierkämpfe in der Hauptstadt des nordamerikanischen Landes vorläufig zu stoppen. Der Oberste Gerichtshof hob die Entscheidung im Dezember 2023 jedoch wieder auf.
Zur Begründung des Verbots hieß es damals, dass Stierkämpfe gegen das Recht der Bevölkerung auf eine gewaltfreie Umgebung verstießen. Organisatoren von Stierkämpfen sprachen hingegen von einer Verletzung ihres Rechts auf Fortführung einer langen Tradition.
Stierkämpfe werden in Mexiko-Stadt seit fast 500 Jahren abgehalten. Seit der Verfügung von 2022 hatte es allerdings bis Sonntag keine Kämpfe mehr gegeben.
Quelle: dpa, AP
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