"Dia de los muertos" in Mexiko: Mit den Toten feiern

    "Dia de los muertos":Mexiko: Gemeinsam mit den Toten feiern

    Jutta Müller
    von Jutta Müller, Veracruz, Mexiko
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    Es ist eines der wichtigsten Feste in Mexiko, der Tag der Toten. Familien feiern fröhlich mit Musik, Speisen, Getränken und Tanz, um ihrer Verstorbenen zu gedenken.

    Ein Altar ist orange geschmückt, darauf stehen Skelettköpfe. Um ihn herum stehen Menschen.
    Am Tag der Toten schmücken Familie Altäre vor ihrem Haus in oranger Farbe, um verstorbenen Familienmitgliedern aus dem Jenseits den Weg zu weisen.
    Quelle: ZDF

    Was düster klingt, sieht in Mexiko bunt und fröhlich aus. Bereits Mitte Oktober beginnen die Vorbereitungen auf den Tag der Toten, auf Spanisch "Dia de los muertos". Ein farbenfrohes Spektakel: Gelbe Blumen, Cempasúchil, und die roten Terciopelo stehen für die Ernte bereit, um das Totenfest zu schmücken.
    Ein Paar küsst sich, von gegenüberliegenden Balkonen aus, in einer engen Gasse. Der Mann fasst der Frau an die Brust.
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    Leben und Tod sollen gefeiert werden

    In Bäckereien wird "Pan de Muerto", das süße Brot zum Festtag der Verstorbenen verkauft, vielerorts Totenschädel aus Zuckerguss angeboten. Die bunten Kostüme vom Vorjahr werden aus dem Schrank geholt und Schminke für die eigene Totenmaske besorgt. Sowohl das Leben, als auch der Tod sollen gefeiert werden - und zwar in ganz Mexiko, besonders aber in Hochburgen wie Michoacán auf der Insel Janitzio, Merida oder auch in der Hauptstadt Mexiko City.
    Ein Mädchen in einem bunten Kostüm und mit aufgemalter Totenmaske steht vor einem riesigen Totenkopf.
    Für den "Dia de los muertos" tragen die Feiernden bunte Kostüme und tragen eine aufgeschminkte Totenmaske.
    Quelle: ZDF

    Der Dia de los Muertos, einst Brauch der Azteken, wurde von spanischen Einwanderern übernommen und gilt heute auch als katholisches Fest. Es steht für die nicht endende Verbindung zwischen Leben und Tod.
    Deshalb bauen Familien in ihren Häusern Altäre auf, der Weg zu ihnen ist mit gelben und orangefarbenen Blüten verziert. Tote sollen diese Farben auch noch aus dem Jenseits erkennen und so an diesen Tagen den Weg zurück zu ihren Häusern und Familien finden.
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    Skelettfrauen und Party auf dem Friedhof

    Die zentralen Plätze in Dörfern und Städten werden mit bunten, wehenden Girlanden geschmückt. Es ist eine wahre Farbexplosion, die auf die Flanierenden einströmt. Und immer wieder dominieren meterhohe Skelettfrauen aus Pappmaché das Bild. Sie sind Anziehungspunkt für, Touristen, Neugierige und Selfie-Fans.
    Mit diesen alles überragenden Figuren, Catrinas genannt, soll daran erinnert werden, dass alle Menschen im Tod als Skelett enden werden. Egal ob arm oder reich.
    In einer Stadt ist eine meterhohe Skelettfrau zu sehen.
    Catrinas werden die meterhohen Skelettfrauen genannt, die auf zentralen Plätzen in Dörfern und Städten aufgestellt werden. Diese sollen an die Sterblichkeit erinnern.

    Am 31. Oktober beginnen die Tage des Totenfestes. Den Höhepunkt stellen der 1. und 2. November dar. Dann verwandeln sich Friedhöfe in fröhliche Begegnungsstätten. Wenn Familienangehörige die Lieblingsspeisen und -getränke der Verstorbenen auf deren Gräbern platzieren und so gemeinsam mit ihren Verstorbenen essen und ihrer gedenken. In der Region Oaxaca, ein weiterer Hotspot des Totentages, gilt diese mystische Tradition als Highlight der Festlichkeiten. Ein Ritual, das in Europa seinesgleichen sucht. Die UNESCO hat den Dia de los Muertos 2003 zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt.
    Jutta Müller ist Redakteurin und Reporterin im ZDF.
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