"Maxton Hall": Deutsche Serie wird weltweiter Streaming-Hit

    "Maxton Hall":Deutsche Serie wird weltweiter Streaming-Hit

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    Gedreht wurde teils in Niedersachsen, die Romanvorlage kommt von einer deutschen Autorin. Doch wie wurde die College-Serie "Maxton Hall" zum weltweiten Erfolg?

    James Beaufort (Damian Hardung) und Lydia Beaufort (Sonja Weißer) in einer Szene der Amazon-Serie "Maxton Hall".
    Amazon-Serie "Maxton Hall" - Streamingerfolg aus Deutschland
    Quelle: dpa

    Einen globalen Streaming-Hit aus Deutschland gibt es nicht oft. Nun hat es die College-Serie "Maxton Hall - Die Welt zwischen uns" mit Harriet Herbig-Matten (20) und Damian Hardung (25) geschafft.
    In der Startwoche erzielte die Ufa-Produktion "die größte globale Zuschauerzahl eines nicht-amerikanischen Titels" in der Geschichte von Prime Video, sie war in mehr als 120 Ländern auf Platz eins der Prime-Video-Charts.
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    "'Maxton Hall' ist eine romantische Fantasie, die Serie zelebriert Genrekonventionen anstatt sie zu unterlaufen", sagt der Medienwissenschaftler Moritz Stock von der Universität Siegen. "Das Vertraute, bewusst Unwirkliche und Übertriebene macht den Reiz aus."
    Im Idealfall bräuchten solche Serienproduktionen dann noch Szenen und Momente, die in kurzen Clips auf Plattformen wie Tiktok funktionierten, "sonst kommen sie heute beim jungen Publikum nur schwer an". Serien versuchten, eine Wechselbeziehung herzustellen. Das sei hier gelungen.
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    "Maxton Hall": Gedreht in Deutschland und England

    Bei der Serie, in der Niedersachsen zum Teil als England verkauft wird (als fiktive Privatschule Maxton Hall fungiert Schloss Marienburg in Pattensen bei Hannover), die aber auch in Oxford gedreht wurde, wissen Zuschauende schnell, was sie erwartet. Doch so berechenbar die Lovestory des arroganten Millionärssohns James Beaufort und der bodenständigen schlauen Ruby Bell zu sein scheint, so liebevoll ist die Serie gemacht - Cliffhanger etwa begünstigen das Binge-Watching.
    Moritz Stock ist Mitherausgeber des Jugendserien-Sammelbands "Teen TV". Der Fachmann für Teenager- und Schulserien erklärt:

    Jugendserien sind figurenzentrierte Erzählungen, also weniger auf spannende Plot-Entwicklungen und überraschende Wendungen angelegt.

    Moritz Stock, "Teen TV"

    Wichtiger als komplexe Dramaturgie seien Ensemble, Nähe zu Figuren, die Schauspieler.
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    Seit es den transnationalen Streamingmarkt gibt, haben zielgruppenorientierte Serien an Bedeutung gewonnen, wie Stock erläutert. Leute, die nicht mehr ans klassische Fernsehen gebunden sind, seien für Streaminganbieter wie Amazon, Disney und Netflix besonders wichtig. "Jugendserien sind für ein junges Publikum anschlussfähig und schnell vertraut. Auch wenn sie aus verschiedenen Ländern kommen, haben sie universelle Gemeinsamkeiten: Jungsein, Freundschaft, dazu gehören wollen, erste romantische und sexuelle Erfahrungen, Zukunftsgestaltung." Gleichzeitig ziehen solche Serien auch Ältere an:

    Jugendserien können prinzipiell immer die Sehnsucht eines erwachsenen Publikums nach einer verlorenen Jugend erfüllen, manche Serien eignen sich dafür besser als andere.

    Moritz Stock, "Teen TV"

    Besonders klug codiert sei zum Beispiel "Stranger Things" - die Serie orientiere sich einerseits an der Ikonografie und den Genrekonventionen der Popkultur der 80er, spreche aber über die Figurenkonstellation und den Retro-Charme auch ein jüngeres Publikum an.
    Doch zurück zu "Maxton Hall", dem Überraschungserfolg nach dem Roman "Save me" der deutschen Schriftstellerin Mona Kasten. Amazons Streamingdienst bestellte schon kurz nach der Veröffentlichung des Sechsteilers eine zweite Staffel.
    Quelle: dpa

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