Todesursache: Matthew Perry starb an Droge Ketamin
Todesursache bekanntgegeben:Ketamin: Woran Matthew Perry gestorben ist
von Claudia Bates, Washington
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Ermittler haben bekanntgegeben, dass "Friends"-Star Matthew Perry aufgrund der Droge Ketamin gestorben ist. Wie wirkt das Medikament - und warum war es bei Perry tödlich?
Ketamin mache ihn auf einen Schlag glücklich, schrieb Matthew Perry in seiner Biografie von 2022. Aber danach habe er einen so starken Kater gehabt, dass die Nachteile letztlich überwogen. Deshalb sei Ketamin doch nichts für ihn.
Nun teilte die Gerichtsmedizin von Los Angeles mit, dass der "Friends"-Star in seinem Whirlpool ertrunken sei, Auslöser sei das Narkosemittel Ketamin gewesen. Außerdem trugen eine Herzkrankheit und die Auswirkungen eines Medikaments zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten zu seinem Tod bei, der als Unfall gewertet wird.
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Gerichtsmedizin: Perry hatte Ketaminwerte wie bei einer OP
Er habe zuletzt glücklich gewirkt, sagten Freunde des 54-Jährigen. Erst drei Wochen zuvor war er in das Haus gezogen mit dem schönen Pool mit Blick über Los Angeles. Am Todestag hatte er noch mit Freunden Pickleball gespielt, Stunden danach fand ihn seine Assistentin leblos im Whirlpool.
Offenbar hatte Perry sich wegen Depressionen und Angstzuständen mit Ketamin behandeln lassen. Die Gerichtsmedizin schrieb allerdings, dass die Ketaminwerte in Perrys Körper in einem Bereich gelegen hätten, der für eine Vollnarkose bei Operationen verwendet werde. Seine letzte Infusion lag bereits eineinhalb Wochen zurück und kann seinen Tod nicht erklären. Wie und aus welchen Gründen Perry das Ketamin zu sich genommen hat, ist unklar.
Ketamin: Narkosemittel, Antidepressivum und Partydroge
Die Menge an Ketamin, die in Perrys Körper festgestellt wurde, hätte ausgereicht, um ihn bewusstlos werden zu lassen, sagte der Toxikologe Andrew Stolbach von der Johns-Hopkins-Universität gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Die Verwendung von Beruhigungsmitteln in einem Schwimmbad oder Whirlpool, vor allem wenn man allein sei, sei extrem riskant und hier leider tödlich, so Stolbach.
Ketamin wird seit Jahrzehnten als Narkose- und Schmerzmittel eingesetzt. In letzter Zeit hat es an Bedeutung gewonnen, weil seine antidepressive Wirkung sehr schnell eintritt und es auch bei Patienten helfen kann, bei denen andere Medikamente keine Wirkung zeigen.
Ketamin ist ein starkes Narkose- und Schmerzmittel, eingesetzt sowohl in der Human- als auch Tiermedizin. In den vergangenen Jahren hat es sich auch als experimentelle Behandlungsmethode für eine Reihe von psychiatrischen und schwer zu behandelnden Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und chronische Schmerzen etabliert. Wegen seiner halluzinogenen Nebenwirkungen wird es seit einigen Jahren zunehmend als Partydroge konsumiert, es kann aber auch Angstzustände auslösen.
Dr. Martin Teicher, Professor für Psychiatrie an der Harvard-Universität, sagte dem US-Sender NPR, dass er die neuen Verwendungsmöglichkeiten von Ketamin als "einen der größten Fortschritte in der Psychiatrie seit sehr langer Zeit" ansieht.
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Schnelle Wirkung ein Vorteil
Andere Mittel gegen Depressionen brauchen durchschnittlich mehrere Wochen, um die Symptome zu lindern, bei Ketamin tritt die Wirkung innerhalb von Stunden ein, was es besonders wertvoll machen kann bei akuten Krisen. Es kann auch die Wirkung einer umfassenderen Behandlung und Therapie verbessern, so Dr. John Crystal von der Yale-Universität gegenüber dem Sender ABC.
Allerdings wird Ketamin auch als Party- oder Clubdroge missbraucht. Es kommt zwar selten zu Überdosierungen, kann aber beispielsweise zu Autounfällen führen oder eben zum Ertrinken wie in Matthew Perrys Fall.
Riskanter Rausch mit Ketamin13.11.2018
Perrys jahrzehntelanger Kampf gegen die Drogen
Sehr offen hatte der Schauspielstar über seinen jahrzehntelangen Kampf gegen seine Drogen- und Alkoholsucht gesprochen. Zigaretten, Alkohol, Schmerzmittel, teilweise Dutzende Pillen pro Tag seien sein Problem gewesen, sagte er. Seinen Kampf darum, clean zu werden, hatte er öffentlich geführt und zuletzt schien es, als hätte er es geschafft. Seit 19 Monaten sei er drogenfrei gewesen, hatte es geheißen.
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