Interview
Statistik des BKA:Zahl queerfeindlicher Straftaten steigt
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Nach Angaben des Bundeskriminalamtes nehmen Straftaten gegen LGBTQI*-Menschen in Deutschland zu. Eine Personengruppe soll dabei besonders betroffen sein.
Seit 2010 hat sich die Zahl der Straftaten im Bereich "Sexuelle Orientierung" und "Geschlechtsbezogene Diversität" nahezu verzehnfacht.
Quelle: imago images
Queerfeindliche Straftaten nehmen in Deutschland zu. Das zeigt ein aktuelles Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte die Zahlen "erschreckend". "Queerfeindliche Gewalt muss als solche klar benannt und gezielt verfolgt werden." Der Bericht zeige:
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Bundesweit mehr als 17.000 Hassverbrechen
Den Angaben zufolge erfasste die Polizei 2023 insgesamt bundesweit 17.007 Fälle von Hasskriminalität. Als politisch motivierte Hasskriminalität im Sinne der Statistik werden Straftaten eingestuft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie aufgrund von Vorurteilen verübt wurden.
Das kann sich auf die Nationalität, die ethnische Herkunft, die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität beziehen. Mehr als jeder Zehnte dieser Fälle - 1.785 Straftaten - richtete sich im vergangenen Jahr laut BKA gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen.
LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender.
Oft wird auch die Variante LGBTQ verwendet. Sie umfasst zusätzlich zu LGBT die Identifikation als queer: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer.
Weitere Varianten sind LGBTQI oder LGBTQIA+, hier wird Intersexualität und Asexualität eingeschlossen: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual. Das + (manchmal auch *) dient als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten.
LSBTI ist die gängigste deutschsprachige Bezeichnung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen.
Quelle: dpa/ZDF
Quelle: dpa/ZDF
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Hohe Dunkelziffer vermutet
Um diese Gruppe zu benennen, nutzt das BKA in seinem Lagebericht die Abkürzung LSBTIQ*. Zu den häufigsten Straftaten gegen LSBTIQ*-Menschen im Jahr 2023 gehörten nach Angaben des Innenministeriums Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzungen, Nötigungen und Bedrohungen.
Bei den Gewalttaten gab es 212 Opfer, im Jahr 2022 waren es noch 197. Die Zahl der Straftaten im Bereich "Sexuelle Orientierung" und "Geschlechtsbezogene Diversität" hat sich seit 2010 nahezu verzehnfacht. Die Behörden gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Opfer überwiegend Männer
Das Lagebild zeigt, dass die Opfer von Straftaten gegen Menschen, die zur Gruppe der LSBTIQ* zählen, überwiegend Männer sind. Laut BKA waren 808 der 1.052 Tatverdächtigen, die im vergangenen Jahr ermittelt wurden, Deutsche, wobei Doppelstaatler in der Statistik nur als Deutsche gezählt werden.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, KNA, AFP
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