Trinkwasser aus dem Hahn: Die Vorteile von Leitungswasser

    Wasser zum Trinken:Welche Vorteile Leitungswasser bietet

    von Jan Marschke
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    Viele Menschen in Deutschland kaufen im Supermarkt Wasser in Flaschen. Dabei hat jeder Zugang zu Trinkwasser - direkt aus dem Wasserhahn. Und kann Abfall vermeiden.

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    Nur etwa ein Drittel der Deutschen trinkt laut dem Umweltbundesamt Leitungswasser. "Dabei ist das hierzulande völlig unbedenklich. Dafür sorgt unsere Trinkwasserverordnung", betont Dr. Jürgen Steinert von Öko-Test. Sie gewährleiste, dass unser Trinkwasser keine Schadstoffgrenzwerte überschreitet, erläutert Steinert.

    In ihr ist festgelegt, auf welche chemischen, biologischen und physikalischen Parameter das geförderte Grundwasser in regelmäßigen Abständen untersucht werden muss.

    Dr. Jürgen Steinert, Öko-Test

    Rückstände von Mikroplastik bei Flaschenwasser möglich

    Leitungswasser in Deutschland ist in der Regel frei von Verunreinigungen und wird streng überwacht. Außerdem ist es frischer als Flaschenwasser, da es nicht über lange Zeiträume gelagert wird. "Leitungswasser ist sowohl wegen der Umwelt- als auch der Gesundheitsauswirkungen eine bessere Option als abgefülltes Wasser, da abgefülltes Wasser ein breiteres Spektrum an Auswirkungen hat", sagt Cathryn Tonne, Forscherin am Institute for Global Health.
    Gemeint sind hier Rückstände von Mikroplastik, die in Flaschenwasser enthalten sein können. Denn Kunststoffe enthalten toxische Additive, deren Wirkung im menschlichen Körper noch nicht ausreichend erforscht sind.

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    Es wird ein Glas am Wasserhahn mit Leistungswasser gefüllt.
    mit Video

    Wie die Belastung mit Nitrat, Kalk und Blei aussieht

    Auch fürs Leitungswasser gibt es Gefahren. So beeinträchtigt Nitrat die Qualität des Grundwassers in einigen Regionen Deutschlands. Die Politik musste strengere Grenzwerte in der Düngemittelverordnung festlegen, um den Nitrateintrag ins Grundwasser zu begrenzen. Dennoch seien mehr als ein Viertel der Grundwasserkörper übermäßig belastet, erklärt Dr. Karsten Rinke, Leiter des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Magdeburg. Diese stünden der Trinkwasserversorgung aber nicht mehr zur Verfügung.

    Obwohl die Nitratbelastung ein schwerwiegendes Problem ist, ist es von der Wasserqualität des Trinkwassers insofern zu trennen, weil die betreffenden Wasserkörper von der Trinkwassernutzung ausgeschlossen werden.

    Dr. Karsten Rinke, Leiter des Zentrums

    Auch Kalk im Wasser sei laut Rinke unbedenklich: Kalzium ist ein essentieller Mineralstoff für unseren Körper und kommt auch in vielen Mineralwässern vor.
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    Sollten allerdings Rückstände von Blei ins Trinkwasser gelangen, kann dies gesundheitsschädlich sein. Seit 1973 dürfen bereits keine Bleirohre mehr verbaut werden, bis 2026 müssen diese per gesetzlicher Verordnung gar gänzlich aus deutschen Haushalten entfernt werden. Dennoch sollte man, wenn man in einem Haus mit Bleirohren wohnt, lieber vom Genuss von Leitungswasser absehen.

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    Leitungswasser benötigt keine Verpackung

    "In Deutschland steht Leitungswasser in der Regel in sehr guter Qualität zur Verfügung, aus Abfallvermeidungs- und Umweltgesichtspunkten ist daher das Leitungswasser einem abgefüllten Wasser vorzuziehen", rät das Umweltbundesamt. Die Milliarden Plastikflaschen, die jährlich in Deutschland verbraucht würden, würden in der Herstellung immense Mengen an Rohstoffen verschlingen. Darüber hinaus trägt Plastikmüll erheblich zur Verschmutzung der Ozeane bei.
    Ein weiterer Nachteil von Wasser in Flaschen: Der Transport verursacht Treibhausgase. Das gilt auch für Glasflaschen, die zwar häufiger wiederverwendet werden können, aber ebenso Transportwege zurücklegen müssen.

    Für planet e. haben mehrere Familien bei der Öko-Challenge mitgemacht: Die Folgen sind jederzeit in der ZDF-Mediathek verfügbar.

    Leitungswasser ist zudem günstiger als Flaschenwasser. Ein Liter Leitungswasser kostet in Deutschland im Durchschnitt zwischen 0,2 und 0,5 Cent, während ein Liter Flaschenwasser zwischen 20 Cent und mehreren Euro kostet.

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    von Anne Waltermann
    Frisches Leitungswasser fließt sprudelnd aus einem Wasserhahn in ein Glas, aufgenommen am 19.04.2020
    mit Video

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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