Uvalde-Massaker: Bericht erhebt schwere Vorwürfe

    Bericht über US-Massaker:Uvalde: "Leben hätten gerettet werden können"

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    In einem Bericht zum Schulmassaker im texanischen Uvalde werden der Polizei schwere Vorwürfe gemacht. Die Beamten hätten nicht schnell genug gehandelt, heißt es unter anderem.

    Gedenkkreuze stehen vor der einer Grundschule in den USA.
    Ein Abschlussbericht anderthalb Jahre nach dem Massaker in der US-Kleinstadt Uvalde zieht eine bittere Bilanz.
    Quelle: Reuters

    Mehr als anderthalb Jahre nach dem Massaker an einer texanischen Grundschule mit 21 Toten stellt das US-Justizministerium den zuständigen Strafverfolgungsbehörden ein vernichtendes Zeugnis aus.
    In einem mehr als 600-seitigen Abschlussbericht legt das Ministerium umfassendes Versagen dar - "in der Führung, Entscheidungsfindung, Taktik, Politik und Ausbildung".
    • Nach Massaker in Uvalde: Polizeichef entlassen

    US-Justizminister zieht katastrophale Bilanz

    Einige Beamte seien überhaupt nicht geschult gewesen, um auf einen aktiven Schützen zu reagieren, erläuterte US-Justizminister Merrick Garland bei einer Pressekonferenz in der Kleinstadt Uvalde. Dort hatte ein 18-Jähriger am 24. Mai 2022 das Feuer eröffnet und 19 Kinder und zwei Lehrer getötet. Nach rund 75 Minuten drangen Polizisten zu dem Schützen vor und erschossen ihn.

    Leben hätten gerettet werden können, wären allgemein anerkannte Praktiken befolgt worden.

    Merrick Garland, US-Justizminister

    Hand mit Waffe
    auslandsjournal stories: Mehr über Waffengewalt in den USA.05.04.2022 | 33:52 min

    Zugang zu Waffen sei "schreckliche Realität"

    Opfer und Überlebende hätten etwas Besseres verdient gehabt. So seien etwa Menschen mit Schusswunden ohne medizinische Erstversorgung in Busse gesetzt worden.

    Einigen Familien wurde gesagt, dass ihre Familienangehörigen überlebt hätten, obwohl dies nicht der Fall war.

    Merrick Garland, US-Justizminister

    Der Abschlussbericht enthalte 273 Empfehlungen für Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land, hieß es vom US-Justizministerium. "Unsere Kinder sollten nicht in einem Land aufwachsen, in dem ein 18-Jähriger Zugang zu einer Waffe hat, die auf das Schlachtfeld gehört und nicht ins Klassenzimmer", sagte Garland. "Aber das ist eine schreckliche Realität, mit der wir konfrontiert sind".

    Und so ist es eine Realität, dass jede Strafverfolgungsbehörde in jeder Gemeinde darauf vorbereitet sein muss.

    Merrick Garland, US-Justizminister

    USA: Strengere Regeln oder bewaffnete Lehrer?

    US-Präsident Joe Biden hatte kurz nach dem Massaker darum geworben, der Waffenlobby die Stirn zu bieten. Konservative Stimmen in Texas brachten dagegen erneut eine Bewaffnung der Lehrkräfte für eine höhere Sicherheit an den Schulen ins Spiel.
    In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Laut dem Sender CNN gab es allein seit Jahresbeginn in den USA bereits fünf Fälle, bei denen jeweils mehr als vier Menschen verletzt oder getötet wurden.
    Viele Schulen und Universitäten führen schon seit Jahren sogenannte Active Shooter Drills durch, die auf Situationen wie die in Uvalde vorbereiten sollen.
    Quelle: dpa, AFP

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