Gefakte Jobs: So funktioniert der Betrug mit Job-Scamming
Betrug mit Stellenanzeigen:Job-Scamming - Fake Jobs, echte Opfer
von Jessica Benson
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Am Anfang steht die Hoffnung auf einen Job. Doch es endet mit einem Schuldenberg oder einer Anklage wegen Geldwäsche. Job-Scamming wird für viele zur gefährlichen Falle.
Hinter Stellenanzeigen im Netz verbergen sich immer häufiger Betrüger. Statt Geld zu verdienen, sind Betroffene plötzlich hoch verschuldet. Wie gehen die Täter beim Job-Scamming vor?21.05.2025 | 28:27 min
Die unseriösen Jobangebote werden auf gängigen Job-Portalen veröffentlicht und sind auf den ersten Blick oft nicht als Betrug zu erkennen. Beim Job-Scamming kopieren die Täter die Internetseiten realer Unternehmen und locken Arbeitssuchende damit in die Falle. Immer öfter fallen auch Jüngere, die mit der digitalen Welt vertraut sind, auf die Masche herein.
Täter nutzen oftmals Künstliche Intelligenz
Die Täter agieren oft international, sind technisch versiert und nutzen immer häufiger Künstliche Intelligenz, um ihre Opfer zu täuschen. Die Kommunikation verläuft ausschließlich digital. Einzeltäter sind nicht auszuschließen, doch die Täter arbeiten laut Ermittlern vor allem in Netzstrukturen.
Die Erfahrung zeigt, dass man davon ausgehen kann, dass es einige wenige gibt, die vermutlich im Hintergrund die Fäden ziehen, die entsprechende Handlanger haben.
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Rainer Schülke, LKA Berlin
Anwältin Anna Orlowa im Gespräch: Vorsicht vor Krypto-Betrug.27.06.2024 | 6:36 min
Die Betrüger setzen auf Professionalität: Bewerber erhalten vermeintlich offizielle Arbeitsverträge namhafter Firmen. Wer sie überprüft, stößt auf scheinbar korrekte Informationen.
So erging es auch Anna Kaufmann (Name geändert). Sie hat die Firmenadresse, das Impressum sowie die Handelsregisternummer ihres vermeintlichen Auftraggebers überprüft:
Ich wollte nicht blauäugig in etwas reinrutschen. Ich habe mir sogar die Firmenadresse bei Google Maps angeguckt. Das erschien mir alles seriös. Ich habe den Arbeitsvertrag sogar von ChatGPT prüfen lassen.
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Anna Kaufmann, Betrugsopfer
Anna Kaufmann bekommt den Auftrag, die Websites verschiedener Unternehmen zu testen. Auch die Eröffnung eines Bankkontos und die Beantragung eines Kredits zu Demozwecken gehören dazu. Erst als sich die Website des angeblichen Arbeitgebers als Phishing-Falle entpuppt, wird der Betrug offensichtlich. 25.000 Euro, die ihr als Kredit überwiesen wurden, sind auf einmal weg, abgebucht durch ihren vermeintlichen Auftraggeber.
Das war tatsächlich der Moment, wo ich dachte, jetzt reißt es mir den Boden unter den Füßen weg.
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Anna Kaufmann, Betrugsopfer
Finanzieller und psychischer Druck bei Betrugsopfern
Für die Opfer ist der Betrug oft existenzbedrohend und die psychische Belastung enorm. Viele stehen nicht nur unter finanziellem Druck, sondern plötzlich auch im Fokus strafrechtlicher Ermittlungen.
Das Unternehmen "1N Telecom" nutzt momentan die Namensgleichheit zu Telekom mit "K" aus und zieht Betroffenen mit verschiedenen Betrugsmaschen das Geld aus der Tasche. 18.09.2024 | 3:54 min
So wie Paula Müller (Name geändert). Auch sie wurde Opfer von Job-Scamming, auch sie nahm einen Kredit für vermeintliche Demozwecke auf: 25.000 Euro, die sie persönlich nie bekommen hat. Die von ihr eröffneten angeblichen Demokonten wurden zudem für Geldwäsche genutzt. Gegen sie wird danach ermittelt. Angst bestimmt ihren Alltag. Ihre größte Sorge:
Dass ich ins Gefängnis muss. Ich fühle mich wie im Alptraum.
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Paula Müller, Betrugsopfer
Quelle: ZDF/finally
"Job-Scamming - Abgezockt bei Arbeitssuche": Die Doku aus der ZDF-Reihe "Die Spur" können Sie an diesem Mittwoch, 21. Mai 2025, um 22:45 im ZDF sehen oder jederzeit streamen.
Ermittler: Wiederbeschaffung des Geldes kaum möglich
Betroffene haben wenig Chancen, ihr Geld zurückzubekommen. Die Ermittlungsmöglichkeiten sind begrenzt, da die Täter meist aus dem Ausland agieren. Eine Herausforderung ist auch die Vielzahl der beteiligten Konten. Der Weg des Geldes wird verschleiert, erklärt Rainer Schülke:
"Die Wiederbeschaffung, das muss man ehrlicherweise sagen, ist kaum möglich. Der Faktor Zeit ist ein ganz wichtiger Bestandteil, aber tatsächlich ist es so, nach mehreren Tagen, nach mehreren Wochen ist das Geld buchstäblich weg."
Ein Betrüger-Duo will sich als Handwerker Zugang zu Wohnungen verschaffen um Wertgegenstände zu stehlen. Michaela und ihr Sohn bemerken jedoch den Betrug und greifen rechtzeitig ein. 16.05.2025 | 3:43 min
Job-Scamming boomt, das bestätigen auch andere Landeskriminalämter. Doch die Dunkelziffer ist hoch, denn meist erstatten Betroffene aus Scham keine Anzeige, sagt Schülke: "Die Gutgläubigkeit, auch der Bedarf, einen guten Job zu finden, der ist riesengroß. Und die Täter sind einfach in der Lage, sich auf die Bedürfnisse der Menschen einzustellen, entsprechend auch mit Lockangeboten. Und sie betreiben wirklich mit den Leuten ein böses finsteres Spiel."
Paula Müller und Anna Kaufmann hatten Glück. Die Banken haben auf die Rückzahlung des Geldes verzichtet. Die Ermittlungen gegen Paula Müller wurden eingestellt. Dass Banken Kredite erlassen, ist jedoch die Ausnahme. Viele andere Betrugsopfer bleiben auf ihren Schulden sitzen.
Flexible Arbeitszeiten, hohes Gehalt - es klingt verlockend, aber eigentlich auch zu gut, um wahr zu sein. Welche Betrugsmasche hinter falschen Jobangeboten auf WhatsApp steckt.
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