Tote nach Messerattacke: Alle News zum Angriff in Solingen

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    Tote nach Messerattacke:Alle News zum Angriff in Solingen

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    Nach einer Messerattacke in Solingen gibt es drei Tote und mehrere Verletzte. Der Täter ist noch flüchtig, es gibt eine Festnahme. Lesen Sie hier alle aktuellen Entwicklungen.

    Das Wichtigste in Kürze:

    • Bei dem Angriff auf einem Stadtfest in Solingen sind am Freitagabend drei Menschen getötet worden. Acht Menschen wurden verletzt.
    • Die Polizei in NRW schließt ein terroristisches Motiv nicht aus.
    • Der Täter befindet sich noch auf der Flucht. Laut Polizei gab es eine Festnahme im Zusammenhang mit der Attacke.

    Solinges Bürgermeister: "Schwer, die richtigen Worte zu finden"

    Nach Wüst, Faeser und NRW-Innenminister Herbert Reul spricht auch Bürgermeister Tim Kurzbach. Auch Stunden nach der Tat falle es ihm schwer, "die richtigen Worte zu finden", bekennt der SPD-Politiker. 

    "Solingen ist eine Stadt, da kennt man sich und verabredet sich zum gemeinsamen Feiern", sagt Kurzbach. Wenn man dann Tote und Verletzte zu beklagen habe, sei die ganze Stadt betroffen. "Je mehr ich mit Menschen spreche, die es gesehen haben, Verwandte haben, umso entsetzlicher kommt mir diese Tat immer noch vor und geht schwer unter die Haut."


    Faeser: Art des Anschlags "widerwärtig"

    Die Art des Anschlags nennt Bundesinnenministerin Faeser "furchtbar" und "widerwärtig". Der Angriff habe die Stadt in einem Moment getroffen, in dem sie gemeinsam ihr Jubiläum gefeiert habe. 

    Faeser dankt auch den Einsatzkräften, "die seit der Nacht unermüdlich arbeiten, ohne Unterbrechung". Sie hätten großartige Arbeit geleistet. 

    Faeser weiter: "Herzlichen Dank für all diejenigen, die für unsere offene Gesellschaft einstehen und ihr Bestes geleistet haben. Wir werden mit der Bundespolizei, dem BKA und dem Bundesamt für Verfassungsschutz ganz eng helfen, zur Seite stehen und unterstützen."


    Faeser spricht Angehörigen Beileid aus

    Nancy Faeser spricht zunächst den Angehörigen der Opfer von Solingen tief empfundenes Beileid aus - auch im Namen von Bundeskanzler Olaf Scholz. "Wir stehen an der Seite Nordhrein-Westfalens", sagt Faeser. Die Bundesregierung tue alles, um vor Ort zu unterstützen. "Wir lassen uns in solchen Zeiten nicht spalten, sondern stehen zusammen."


    NRW-Ministerpräsident Wüst: "Land vereint in Fassungslosigkeit und Trauer"

    Ministerpräsident Hendrik Wüst sieht Nordrhein-Westfalen nach dem Anschlag in Solingen "vereint in Fassungslosigkeit und Trauer". Der Anschlag habe das Land ins Herz getroffen, sagt Wüst bei einem Besuch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Landesinnenminister Herbert Reul in Solingen. 

    "Der Terror soll unsere Art des Lebens ins Wanken bringen", sagt Wüst, und betont: "Unser Land wankt nicht." NRW werde sich nicht erschüttern lassen von Terror und Hass. "Wir werden unsere Art zu leben verteidigen."


    ZDF-Korrespondent: Polizei sorgt "nicht für Klarheit"

    Zur Stimmung in Solingen erklärt ZDF-Korrespondent Norman Odenthal: "Solingen macht auf uns wirklich einen erschütterten Eindruck. Überall ist Polizei zu sehen, natürlich viele Absperrungen, viele Beamten unterwegs, kontrollieren, sollen wohl auch das Gefühl von Sicherheit vermitteln". Dieses Gefühl zu vermitteln, sei aber schwer. 

    Seinem Eindruck nach sorge die Polizei aber "nicht für Klarheit". "Ob sie es könnte, können wir nicht beurteilen. In einer Pressekonferenz heute wurde mehrfach der Satz gesagt: Das können wir nicht bestätigen."


    Solingen: Entsetzen und Trauer nach Anschlag

    Solingen: Entsetzen und Trauer nach Anschlag

    Nach dem Anschlag in Solingen zeigt sich die Spitzenpolitik erschüttert, die Bundesliga-Klubs tragen Trauerflor. Die Reaktionen zum Messerangriff mit drei Toten.

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    Trauerfeiern für die Opfer des Anschlags geplant

    Für die Opfer des Anschlags sind Trauerfeiern in Solingen geplant. Zunächst soll es am Abend gegen 18.15 Uhr ein stilles Gedenken auf dem Neumarkt geben. Am Sonntagmorgen ist um 10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche unweit des Tatorts geplant. 


    Polizeiaktionen in ganz Deutschland

    Nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen laufen Polizeiaktionen in ganz Nordrhein-Westfalen und im gesamten Bundesgebiet. Das sagt der Düsseldorfer Polizeiführer Thorsten Fleiß bei einer Pressekonferenz.

    Er spricht von "umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen, Ermittlungsmaßnahmen". Auch Bundesbehörden seien beteiligt. 


    Terroristisches Motiv nicht ausgeschlossen

    Die Behörden schließen den Anfangsverdacht einer terroristisch motivierten Tat nicht aus, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers sagt. Es sei laut Caspers bislang kein anderes Motiv aus den Gesamtumständen ersichtlich.

    Der Generalbundesanwalt habe bereits zwei Vertreter entsandt. Eine Übernahme des Verfahrens komme in Betracht, sollten sich die Hinweise verdichten.


    Festgenommener ist 15 Jahre alt

    Bei dem am Morgen festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um einen 15-jährigen Jugendlichen, den die Polizei aber nicht für den Täter hält. Das erklärt Thorsten Fleiß, der Leiter der Polizeiinspektion Düsseldorf, bei einer Pressekonferenz.

    Ihm werde momentan im "Tatzusammenhang lediglich die Nichtanzeige geplanter Straftaten zur Last gelegt", ergänzt Markus Caspers von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf.

    "Nach Zeugenaussagen soll eine bislang unbekannte Person kurz vor dem Angriff mit dem Jugendlichen über Absichten gesprochen haben, die zur Tatausführung passen würden", so Caspers.


    Bundeskanzler Scholz: "Wir trauern um die Toten"

    Nach der Messerattacke in Solingen zeigt sich Bundeskanzler Scholz bestürzt. "Wir trauern um die Toten. Wir bangen um die diejenigen, die noch um ihr Leben ringen in den Krankenhäusern", so der Kanzler.

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    Mögliche Tatwaffe gefunden

    Eine mögliche Tatwaffe des Messerangriffs von Solingen ist in einem Mülleimer in der Innenstadt gefunden worden. Das verlautete aus Ermittlerkreisen, wie mehrere Medien berichten.

    Die Polizei teilt zudem mit, dass die Ermittlungen auf Hochtouren liefen. Verschiedene Örtlichkeiten würden durchsucht. 

     


    Polizei Düsseldorf berichtet von Festnahme

    Die Polizei in Düsseldorf hat "im Rahmen der Fahndung" eine Person festgenommen. Nun werde geprüft, ob es "möglicherweise Tatzusammenhänge gibt". Parallel liefen diverse Maßnahmen wie Durchsuchungen an verschiedenen Orten. "Die Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen nach möglichen weiteren Tätern und Tathintergründen laufen auf Hochtouren", heißt es in der Mitteilung.


    Generelle Messerverbote? CDU-Politiker Hardt skeptisch

    Der Solinger Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt (CDU) zeigt sich hinsichtlich der Wirksamkeit eines generellen Messerverbot skeptisch. "Wir haben ja bereits Verbote", sagt er im "Deutschlandfunk". "Natürlich lassen sich die Kriminellen nicht davon abhalten." 

    Hardt regt stattdessen an, möglicherweise Verbote für das Tragen gefährlicher Gegenstände "ganz gezielt" gegen Menschen auszusprechen, die in der Vergangenheit durch Gewalttaten aufgefallen sind. Ein solches Verbot könne Messer, Beile und andere als Waffen nutzbare Gegenstände umfassen.


    Oberbürgermeister: Hotlines für Betroffene

    Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach zeigt sich erschüttert. "Gestern Abend sind unsere Herzen auseinandergerissen worden", sagt der Politiker heute. "Wir in Solingen sind voller Entsetzen und voller Trauer." Die Menschen seien bewegt. "Viele von den Ermordeten, Verwundeten, Betroffenen haben Familie, haben Freunde in dieser Stadt."

    Er bedankt sich zudem bei den Rettungs- und Sicherheitskräften. "Wir als Stadt haben Hotlines für Betroffene geschaltet", sagt Kurzbach. "Wir haben eine Anlaufstelle mit der Notfallseelsorge hier in der Innenstadt, organisieren psychologische Hilfe."


    Nachbarstädte sagen Fest ab - auch wegen Sicherheitslage

    Als Folge des Angriffs in Solingen sagen auch nahegelegene Städte für dieses Wochenende geplante Feste kurzfristig ab.

    An diesem Wochenende sollte in Hilden das "Fest der Kulturen" gefeiert werden, erklärt Hildens Bürgermeister Claus Pommer. Aufgrund der Sicherheitslage, aber vor allem aus Mitgefühl für die Menschen in der Nachbarstadt haben man sich zur Absage entschieden.

    Auch das Weinfest in Haan sei für Samstag und Sonntag abgesagt, erklärt Bürgermeisterin Bettina Warnecke. "Wir können nicht feiern, wenn wenige Kilometer von uns entfernt unsere Nachbarstadt trauert." Der Täter sei zudem noch flüchtig und die Sicherheitslage sei unklar, ergänzte sie.


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    Polizei bittet um Mithilfe

    Die Polizei schaltet ein Hinweisportal frei, über das Zeugen des Geschehens Handyfotos und Videos hochladen können.

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    Polizei: Niemand "mit konkretem Tatverdacht" gefasst

    Die Suche nach dem Täter geht weiter. Bislang sei noch niemand "mit konkretem Tatverdacht" gefasst worden, sagt ein Polizeisprecher in Düsseldorf am Samstag. Medienberichte über eine angebliche Festnahme eines Tatverdächtigen am Morgen kann der Sprecher weder bestätigen noch dementieren.

    Auch eine offizielle Täterbeschreibung gebe es von dem mutmaßlichen Einzeltäter noch nicht.


    SPD-Politiker fordert Messerverbote

    Aus der SPD kommen Forderungen nach Messerverboten. "Für mich ist klar, dass unsere Sicherheitsdienste mehr Befugnisse haben müssen, um solche Täter frühzeitig zu entdecken, insbesondere im digitalen Raum", sagt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagesfraktion, Dirk Wiese, der "Rheinischen Post".

    "Ebenso müssen wir endlich bei den Messerverboten vorankommen", erklärt er.


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    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zeigt Anteilnahme

    Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußert sich. "Tief erschüttert von dem brutalen und heimtückischen Anschlag in Solingen", schreibt sie auf X. "Meine Gedanken sind bei den Familien der Toten und den Verletzten, denen ich schnelle Genesung wünsche."

    Ihr Dank gelte den Rettungskräften und der Polizei. "Wir brauchen rasch Klarheit über die Hintergründe dieser Tat", so die CDU-Politikerin.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP, ZDF