Silvester-Raketenvorfall: Bewährungsstrafe für Influencer

Auf Mehrfamilienhaus geschossen:Bewährungsstrafe nach Silvester-Raketenvorfall

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Weil er eine Silvesterrakete auf ein Mehrfamilienhaus in Berlin gefeuert hat, ist ein Mann zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt worden.

Silvesterrakete
Ein Influencer wurde verurteilt, weil er an Silvester eine Rakete auf ein Mehrfamilienhaus geschossen hat. (Symbolbild)
Quelle: Imago

Nach dem Abschuss einer Silvesterrakete in eine Wohnung in Berlin ist ein Influencer zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den inzwischen 24-Jährigen am Mittwoch der Sachbeschädigung schuldig. Nach Ansicht der Kammer war nicht erkennbar, dass der Angeklagte bewusst in Kauf genommen hätte, Menschen zu verletzen.

Rakete auf Mehrfamilienhaus in Neukölln geschossen

Der Angeklagte habe nicht erkennen können, dass durch die Rakete eine Scheibe durchschlagen würde und möglicherweise einen Brand verursacht werden könnte, sagte der Vorsitzende Richter Raphael Neef in seiner Urteilsbegründung. Das Gericht blieb mit seinem Urteil unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine zweijährige Bewährungsstrafe für den 24-Jährigen beantragt hatte. Die Verteidigung forderte einen Freispruch.
Der Angeklagte sitzt zum Prozessbeginn gegen ihn im Saal neben seinem Rechtsanwalt Axel Czapp
Der 24-Jährige hat seine Tat gefilmt und ins Internet gestellt. 02.04.2025 | 1:18 min
Laut Anklage hatte der Mann die Rakete zielgerichtet auf das Mehrfamilienhaus in Neukölln geschossen. Die Rakete durchschlug am frühen Abend des 31. Dezembers 2024 ein Fenster und explodierte im Schlafzimmer eines Ehepaars, das sich im Nebenzimmer aufhielt.

Influencer vor Ausreise festgenommen

Nur der schnellen Reaktion des Bewohners, der die Überreste der Rakete aus dem Fenster warf, war es nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu verdanken, dass kein Brand entstand.
Durch die Rakete wurden demnach Teile des Inventars beschädigt. Verletzt wurde niemand. Der palästinensische Influencer lud ein Video von der Tat in Onlinenetzwerken hoch, weshalb der Fall weite Kreise zog. Später entschuldigte er sich bei dem betroffenen Bewohner. Einige Tage nach Silvester wurde er am Flughafen Berlin-Brandenburg festgenommen, als er ausreisen wollte. Seitdem saß er in Untersuchungshaft.
Durch das Urteil kann der Influencer Deutschland verlassen - was er auch ankündigt, zu tun. "Ich gehe nun nach Hause zu meiner Familie", sagte der 23-Jährige nach der Urteilsverkündung auf Englisch zu Journalisten. Zugleich betonte er erneut, dass ihm der Vorfall sehr leid tue. Er entschuldige sich bei den Menschen in dem Haus.

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Quelle: dpa

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Quelle: AFP, dpa

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