Vor einem seiner Flüge war Kanzler Olaf Scholz auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens von einem Mann umarmt worden. Dieser wird nun angeklagt.
Quelle: dpa
Er umarmte Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens - nun erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn. Dem Mann werde Gefährdung des Straßenverkehrs und Hausfriedensbruch vorgeworfen, sagte der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Dominik Mies, der Deutschen Presse-Agentur. Die Anklage reichte die Behörde demnach beim Amtsgericht Frankfurt ein. Zuvor berichteten unter anderem die "Bild" und der Hessische Rundfunk.
Umarmer unter Drogeneinfluss
Der Mann hatte sich im Mai 2023 mit seinem Privatwagen dem Konvoi von Scholz angeschlossen. So war er auf das Flughafengelände gelangt und hatte den SPD-Politiker umarmt, als dieser ins Flugzeug einsteigen wollte. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann nicht gewusst habe, wer in dem Konvoi mitfährt, den er zufällig auf der Autobahn entdeckt hatte. Er habe unter starkem Drogeneinfluss durch Kokain oder Crack gestanden.
Zwischenzeitlich soll er seinen Cousin in dem Konvoi erkannt haben wollen, weil dieser einen ähnlichen Wagen fahre. Die Autos hätten "so freundlich" auf ihn gewirkt, hieß es.
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Scholz zeigt Gelassenheit
Der Vorfall hatte eine Debatte über die Sicherheitsdienste ausgelöst. Scholz selbst wertete den Vorfall jedoch gelassen. Für ihn sei es "ganz normal", dass "Leute mir guten Tag sagen und mich begrüßen", sagte der Kanzler danach. Er habe "auch diese Situation nicht als dramatisch empfunden." Die Polizei leiste gute Arbeit und "ich fühle mich in Sicherheit".
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Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung über den Vorfall berichtet. Demnach wurden die Personenschützer von Scholz sowie weitere anwesende Polizisten erst auf den Mann aufmerksam, als dieser auf den Kanzler zulief. Aus dem Kanzleramt war dem Bericht zufolge von einer "überraschend innigen Umarmung" die Rede gewesen.
Quelle: dpa, AFP