Razzia bei rechtsextremem Kampfsportevent im Westerwald

    Wohl Treffen des III. Wegs:Westerwald: Razzia bei rechtsextremem Event

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    Bei einer Razzia im Westerwald hat die Polizei ein Treffen mit rechtsextremem Hintergrund aufgelöst. Dahinter steckt wohl die Kleinstpartei "III. Weg".

    Polizei löst rechtsextremes Treffen im Westerwald auf – 130 Teilnehmer kontrolliert.
    In Hachenburg im Westerwald hat die Polizei bei einer Großrazzia eine mutmaßlich rechtsextreme Kampfsportveranstaltung aufgelöst. Mehr als 200 Einsatzkräfte waren beteiligt.06.10.2024 | 0:20 min
    Bei einer nächtlichen Großrazzia im Westerwald hat die Polizei ein größeres Treffen mit mutmaßlich rechtsextremem Hintergrund aufgelöst. Die Beamten hätten die Personalien der knapp 130 Teilnehmer der Veranstaltung in Teilen der sogenannten Fassfabrik im rheinland-pfälzischen Hachenburg aufgenommen, sagte ein Polizeisprecher in der Nacht.
    Die Polizei geht ersten Erkenntnissen nach davon aus, dass ein regionaler Ableger der rechtsextremistischen Kleinstpartei III. Weg der Veranstalter war. Es hätten sich zuvor Hinweise auf eine Kampfsportveranstaltung an diesem Ort verdichtet mit Teilnehmern des "rechten Spektrums" aus ganz Deutschland und den Niederlanden sowie "aller Altersklassen" - auch Jugendliche unter 18 Jahren. Mehr als 200 Beamte seien im Einsatz gewesen.
    Nahaufnahme von Springerstiefeln mit weißen Schnürsenkeln. Sie stehen auf einer auf dem Boden angedeuteten Flagge der Europäischen Union.
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    Kampfsport zur Stärkung rechter Ideologie

    Laut Polizei war bei der Zusammenkunft ein Boxring eingerichtet. Es habe Teilnehmer in Kampfsportkleidung gegeben. Der Sprecher sagte, zu vermuten sei, dass da "die gemeinsame Ideologie gestärkt werden" sollte. Dabei sollte es möglicherweise "etwas intensiver zur Sache gehen".
    Die Veranstaltung sei im Prinzip "eine Sportveranstaltung im geschlossenen Raum" gewesen, keine versammlungsrechtliche Sache, so der Sprecher. Daher sei keine Anmeldung nötig gewesen. Ermittelt wird den Angaben nach zum rechtsextremen Hintergrund.
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    Verstöße gegen Betäubungsmittel- und Waffengesetz

    Festnahmen gab es bei der fünfstündigen Razzia in der Nacht nicht. Bei der Feststellung der Personalien habe es keinen Widerstand gegeben, so der Sprecher. Die Beamten stellten zahlreiche Gegenstände sicher, die laut Polizei "zweifelsfrei auf eine rechtsextreme Gesinnung hindeuten".
    Überdies registrierten die Beamten je einen Verstoß gegen das Betäubungsmittel- und das Waffengesetz - so wurden etwa Drogen gefunden. Weitere Details waren zunächst unklar. Eine Schusswaffe sei aber nicht unter den sichergestellten Gegenständen gewesen, hieß es. Einer der Teilnehmer habe einen Beamten mit dem Ausdruck "Drecksau" beleidigt. Die Polizisten hatten das Gelände weitläufig abgesperrt und mit Scheinwerfern erhellt.
    Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling wertete den Einsatz als Beleg für das konsequente Vorgehen der Sicherheitsbehörden:

    Wir lassen nicht zu, dass sich Extremisten in unserem Land versammeln und ihre menschenfeindlichen Ideologien und ihre Gewaltkultur ungehindert ausleben. Unsere Null-Toleranz-Politik gegenüber Verfassungsfeinden ist nicht verhandelbar.

    Michael Ebling, rheinland-pfälzischer Innenminister

    Verfassungsschutz: III. Weg mit Nazi-Ideologie

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz schreibt in seinem jüngsten Bericht zum III. Weg, die Kleinpartei sei 2013 gegründet worden und zähle inzwischen rund 800 Mitglieder oder Anhänger. Ihre ideologischen Aussagen seien "nationalsozialistisch, antisemitisch und rassistisch geprägt".
    Die Ablehnung des demokratischen Rechtsstaats komme in seiner politischen Agitation deutlich zum Ausdruck, insbesondere bei den "mit aggressiver Rhetorik vorgetragenen Themen Asyl und Zuwanderung". Der III. Weg ist auch schon lange im Fokus des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes.
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    Quelle: dpa

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