Grünsfeld: Polizei erschießt Mann nach Zerstörungsfahrt

    Main-Tauber-Kreis:Verfolgungsjagd: Polizei erschießt Baggerfahrer

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    Ein Mann hat im Main-Tauber-Kreis einen Bagger in seine Gewalt gebracht und damit Gebäude und Fahrzeuge zerstört. Die Polizei erschoss den Fahrer nach langer Verfolgungsjagd.

    Ein Bagger steht nach einer mutmaßlichen Amokfahrt neben einem Autohaus in Tauberbischofsheim.
    Neben einem Autohaus in Tauberbischofsheim wurde der Bagger gestoppt.
    Quelle: dpa

    Ein Mann hat am Silvesternachmittag einen Bagger im Main-Tauber-Kreis in seine Gewalt gebracht und damit Gebäude und Fahrzeuge zerstört. Anschließend lieferte er sich eine kilometerweite Verfolgungsjagd mit der Polizei, bei der drei Beamte verletzt wurden. Nach mehr als 50 Minuten Zerstörungsfahrt stoppte die Polizei den Fahrer mit Schüssen, der Mann starb noch vor Ort.

    Polizei schoss immer wieder auf Bagger

    Nach Polizeiangaben brauchte der Mann den Bagger gegen 13:30 Uhr in der Stadt Grünsfeld in seine Gewalt, auf dem Gelände einer Baufirma. Dort beschädigte er Gebäude und Fahrzeuge. Eine Sprecherin berichtete, er habe das komplette Bauinventar zerstört.
    Um 13:35 Uhr hätten Zeugen die Polizei gerufen. Die Beamten hätten versucht, den Bagger zu stoppen. Doch der Mann sei auf die Bundesstraße Richtung Tauberbischofsheim gefahren, einige Kilometer von Grünsfeld entfernt.
    Auf Videos, die im Netz kursierten, war ein gelber Bagger zu sehen, der durch eine Ortschaft fuhr, an einer Tankstelle vorbei, auch Schüsse waren zu hören. Auf einem weiteren Video sah man, wie der Bagger sich immer wieder um die eigene Achse drehte, Beamte umkreisten das Gefährt und feuerten Schüsse ab.
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    Hintergrund der Fahrt unklar - drei Polizisten leicht verletzt

    Gegen 14:22 Uhr, so die Polizei, endete die Verfolgungsjagd. Der Mann sei an Ort und Stelle reanimiert worden, aber trotzdem an seinen Verletzungen gestorben. Es bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung, sagt eine Sprecherin.
    Der Hintergrund der Tat ist unklar. Der Mann, so viel weiß man schon, ist ein 38-jähriger Deutscher. Ob der Baggerfahrer bei der Baufirma, auf deren Gelände er wütete, arbeitete, war zunächst unklar. Die Polizei geht derzeit nicht von einem politischen Hintergrund aus. Ob eine psychische Erkrankung hinter dem Vorfall steckt, konnte eine Sprecherin zunächst nicht sagen.
    Drei Polizisten wurden leicht verletzt. Eine Beamtin sei bei dem Vorfall eingeklemmt worden und sei nun dienstunfähig, sie habe aber zwischenzeitlich das Krankenhaus verlassen können. Über die anderen beiden verletzten Beamten waren zunächst keine Details bekannt.

    Gewerkschaft der Polizei lobt Einsatz

    Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) lobte den Einsatz der Beamten vor Ort. "Die eingesetzten Kräfte haben in einer extrem dynamischen und gefährlichen Situation professionell gehandelt und damit Schlimmeres verhindert", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP in Baden-Württemberg, Thomas Mohr. "Es ist tragisch, dass am Ende ein Menschenleben zu beklagen ist, doch die Polizei hatte die Verantwortung, weitere Opfer zu verhindern und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten."
    Quelle: dpa