Palliativarzt aus Berlin soll acht Menschen getötet haben

    Ermittlungen gegen Palliativarzt:Arzt soll acht Menschen getötet haben

    |

    Zunächst waren die Ermittler von vier Opfern ausgegangen, inzwischen wird der Berliner Palliativarzt des achtfachen Mordes verdächtigt. Weitere Opfer sind nicht ausgeschlossen.

    Das Schild mit der Aufschrift "Staatsanwaltschaft Berlin" am Eingang des Gerichts in Moabit.
    Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Palliativarzt. Er soll acht Menschen ermordet haben.
    Quelle: dpa

    Ein Berliner Palliativmediziner soll deutlich mehr Menschen getötet haben als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft Berlin geht nach weiteren Ermittlungen derzeit von mindestens acht Opfern aus und ermittelt wegen Mordes, wie Behördensprecher Sebastian Büchner mitteilte.
    Zuvor waren Unterlagen von weiteren Patienten des Arztes ausgewertet sowie zwei weitere Leichen ausgegraben und von der Gerichtsmedizin untersucht worden.
    Danach geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der 40-Jährige auch für den Tod von zwei Frauen im Alter von 70 und 61 Jahren sowie zwei 70 und 83 Jahre alten Männern verantwortlich ist. Er soll den Betroffenen jeweils ein "Gemisch verschiedener Medikamente" verabreicht haben.
    Die Französin Gisele Pelicot verlässt das Gericht, nachdem sie dem Prozess gegen Dominique Pelicot und 50 Mitangeklagte beigewohnt hat, am 25. November 2024 in Avignon, Frankreich.
    In der Endphase des Avignon-Prozesses fordert die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe von 20 Jahren Haft für den Hauptangeklagten Dominique Pelicot. 25.11.2024 | 2:00 min

    Zunächst von vier Opfern ausgegangen

    Der Mediziner sitzt seit Anfang August in Untersuchungshaft. Ursprünglich stand er im Verdacht, vier Patientinnen im Alter zwischen 72 und 94 Jahren in deren Wohnungen getötet haben. Anschließend soll er dort Feuer gelegt haben, um die Taten zu vertuschen. Die Ermittlungen erfolgten zunächst wegen Totschlags und Brandstiftung.
    Inzwischen geht die Staatsanwaltschaft jedoch von Mord aus. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll der Beschuldigte kein anderes Motiv als das der Tötung der Opfer gehabt haben, wie Sprecher Büchner mitteilte. Damit sei das Mordmerkmal der "Mordlust" erfüllt.
    thomas-galli
    Die Augsburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Häftlings-Misshandlung in einem der größten Gefängnisse Bayerns. "Es ist seit Jahren bekannt, dass in der JVA ein hartes Regime geführt wird", so der Jurist Thomas Galli. 01.11.2024 | 4:29 min

    Patienten nicht in "akuter Sterbephase"

    Der Haftbefehl gegen den Mediziner ist laut Staatsanwaltschaft von einem Ermittlungsrichter entsprechend erweitert worden. Der 40-Jährige hat sich laut Büchner bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.
    Bereits nach der Verhaftung des Mannes im Sommer hieß es, es werde geprüft, ob es weitere mögliche Taten gebe. Auch jetzt dauert die Prüfung an, ob es Anhaltspunkte für weitere Taten gibt, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Dafür sei bereits vor einigen Wochen eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet worden.
    Der Mediziner soll die Taten im Rahmen seiner Tätigkeit für einen Pflegedienst begangen haben. Die schwer kranken Patientinnen befanden sich der Staatsanwaltschaft zufolge zum Tatzeitpunkt nicht in einer akuten Sterbephase. Zunächst ging es um vier Fälle im Zeitraum von 11. Juni und 24. Juli 2024.
    HiE
    Drogenhandel; Geldwäsche usw.: in dem XXL-Prozess hatte die Staatsanwaltschaft für die 322 Angeklagten mehr als 4700 Jahre Haft gefordert. Der Prozess gilt als einer der wichtigsten in der italienischen Geschichte. Heute wurde das Urteil verkündet.20.11.2023 | 2:02 min

    Weitere Leichen exhumiert

    Im Rahmen weiterer Ermittlungen stießen die Polizei und Staatsanwaltschaft dann auf vier weitere Fälle, die Fragen aufwarfen. Um diese zu klären, erfolgte in zwei Fällen eine Exhumierung der Leichen.
    Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Arzt auch für den Tod einer 70-Jährigen am 24. Juni 2022 verantwortlich ist. Dieser Patientin soll er ein Medikamenten-Gemisch verabreicht und anschließend ein Feuer gelegt haben, um die Tat zu vertuschen.
    Im Januar 2024 soll er dann einem 70-Jährigen "ein tödliches Gemisch verschiedener Medikamente ohne medizinische Indikation hierfür verabreicht haben, um den Geschädigten zu töten", so die Staatsanwaltschaft. Am 4. April soll er eine 61 Jahre alte Patientin auf die gleiche Weise in ihrer Wohnung getötet haben. Ende April soll der Arzt dann einen 83-Jährigen mit einem Medikamenten-Mix getötet haben.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa
    Thema

    Mehr News zu Kriminalität