Verdächtigter Soldat bekam vor Tat Gefährderansprache

    Vor mutmaßlichem Vierfachmord:Bundeswehrsoldat bekam Gefährderansprache

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    Der wegen vierfachen Mordes verdächtigte Bundeswehrsoldat soll zuvor eine Gefährderansprache der Polizei erhalten haben. Die getrennt lebende Ehefrau hatte ihn wohl angezeigt.

    Niedersachsen, Scheeßel: Beamte der Spurensicherung gehen zu einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Scheeßel.
    In der Nacht zu Freitag erschoss ein Bundeswehrsoldat mutmaßlich vier Menschen an zwei Tatorten in Niedersachsen.
    Quelle: dpa

    Kurz vor dem mutmaßlichen Vierfachmord durch einen Bundeswehrsoldaten in Niedersachsen hat es nach Angaben der Ermittler eine Gefährderansprache der Polizei bei dem Beschuldigten gegeben. Vorausgegangen sei eine Anzeige wegen Bedrohung durch seine getrennt lebende Ehefrau und ein späteres Opfer, teilten die Polizei in Rotenburg an der Wümme und die Staatsanwaltschaft Verden am Montag mit. Es habe einen Streit zwischen den Anzeigenden und dem Tatverdächtigen gegeben. Hintergrund soll die neue Beziehung des späteren Opfers zu der in Trennung lebenden Ehefrau des Beschuldigten gewesen sein.
    Wie die Ermittler weiter mitteilten, handelte es sich bei der sogenannten Gefährderansprache in der vergangenen Woche um eine "Präventivmaßnahme". Es hätten sich bei der Ansprache "keine weiteren Hinweise auf eine unmittelbar bevorstehende Eskalation des Konflikts" ergeben. Gleichwohl werde es eine interne Aufarbeitung sämtlicher Abläufe durch eine unabhängige Stelle geben.
    Niedersachsen, Scheeßel: Beamte der Spurensicherung gehen zu einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Scheeßel.
    Im niedersächsischen Landkreis Rotenburg soll ein Bundeswehrsoldat vier Menschen erschossen haben. Der Verdächtige stellte sich nach der Tat und wurde festgenommen.01.03.2024 | 0:19 min

    Opfer vermutlich im familiären Umfeld

    Der Beschuldigte, zu dessen Identität sich die Ermittlungsbehörden bislang nicht äußerten, erschoss in der Nacht zu Freitag an zwei Tatorten in den Gemeinden Scheeßel und Brockel vier Menschen. Bei den Toten handelt es sich um ein dreijähriges Kind, zwei Frauen im Alter von 33 und 55 Jahren sowie einen 30-jährigen Mann. Auch zu den Identitäten der Toten und den mutmaßlichen Hintergründen des Geschehens machten die Ermittler zunächst keine Angaben.
    Oliver Deuker berichtet ins ZDF-Studio.
    Im niedersächsischen Landkreis Rothenburg hat ein Bundeswehrsoldat an zwei Orten insgesamt vier Menschen erschossen. 01.03.2024 | 0:50 min
    Medienberichten zufolge soll es sich bei ihnen um den neuen Lebensgefährten der Ehefrau des Verdächtigen und dessen Mutter sowie eine gute Freundin der Ehefrau und deren kleine Tochter handeln. Den Berichten zufolge soll es sich bei dem Beschuldigten außerdem um einen 32-jährigen Fallschirmjäger handeln.

    Tatwaffe offenbar nicht aus Bundeswehrbeständen

    Der Verdächtige stellte sich kurz nach den Taten laut Ermittlern selbst im Eingangsbereich einer Kaserne in Rotenburg. Er wurde festgenommen, später erließ ein Haftrichter dann einen Haftbefehl wegen vierfachen Mordverdachts.
    Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag weiter mitteilten, wurden bei dem Verbrechen wohl keine Waffen aus Bundeswehrbeständen verwendet. Demnach benutzte der Beschuldigte mutmaßlich ein Sturmgewehr und eine Pistole, die ordnungsgemäß auf einer Waffenbesitzkarte des Manns eingetragen waren. Ende des vergangenen Jahres sei demnach von der örtlich zuständigen Waffenbehörde eine routinemäßige Zuverlässigkeitsprüfungskarte erfolgt, teilten diese weiter mit.
    Quelle: AFP

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