Vermisste neunjährige Valeriia aus Döbeln ist tot

    Neunjährige aus Sachsen:Vermisste Valeriia aus Döbeln ist tot

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    Anfang Juni war die 9-jährige Valeriia aus Döbeln spurlos verschwunden. Nun wurde ihre Leiche gefunden, laut Polizei wurde sie getötet. Die Menschen im Ort sind erschüttert.

    Suchtrupp der Polizei nach Mädchen
    Anfang letzter Woche befand sich das Mädchen auf dem Schulweg. Da sie dort nie ankam, wurde sie als vermisst gemeldet. Ihre Leiche konnte jetzt in einem Wald identifiziert werden. 12.06.2024 | 2:30 min
    Die seit vergangener Woche vermisste Valeriia aus dem sächsischen Döbeln ist tot. Das bestätigte die Polizei am Mittwoch.
    Nach tagelanger Suche war am Dienstag in einem Waldstück die Leiche der Neunjährigen gefunden worden. Den Beamten zufolge wurde sie Opfer eines Verbrechens, es wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. Ein Sexualdelikt war es den Beamten zufolge wohl nicht. Dazu gebe es derzeit keine Hinweise, sagte die Sprecherin der Chemnitzer Staatsanwaltschaft, Ingrid Burghart.
    Carsten Kaempf, Polizeipräsident von Chemnitz
    Ein solches Verbrechen gehe an niemandem spurlos vorbei, sagte der der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf.
    Quelle: dpa

    Fundort der Leiche in Waldstück

    Der Fundort lag den Angaben zufolge etwa vier Kilometer fußläufig von ihrem Wohnort entfernt. "Abseits jeglicher Waldwege, tief im Unterholz", sagte die Leiterin der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz, Mandy Kürschner, bei einer Pressekonferenz. Es handele sich um ein Waldgebiet zwischen Hermsdorf und Mahlitzsch. Laut Staatsanwaltschaft war der Fundort auch der Tatort.

    Ohne die Suchmaßnahmen hätten wir Valeriia bis heute nicht gefunden.

    Mandy Kürschner, Leiterin der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz

    Kein Tatverdächtiger bekannt

    Einen Tatverdächtigen gebe es noch nicht. Staatsanwaltschaft-Sprecherin Burghart betonte, die Ermittlungen konzentrierten sich auf den sozialen Nahbereich des Mädchens. Der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf sagte:

    Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, den Täter zu ermitteln. Das sind wir Valeriia und ihrer Familie schuldig.

    Carsten Kaempf, Chemnitzer Polizeipräsident

    "Der Verlust eines Kindes zerreißt einem das Herz", betonte Kaempf. Ein solches Verbrechen gehe an niemandem spurlos vorbei, es sei ein Gefühl, als ob die Zeit stillstehe.

    Mehr als 400 Einsatzkräfte suchten nach Valeriia

    Mehr als 400 Einsatzkräfte der Polizei aus Sachsen und Sachsen-Anhalt hatten am Dienstag nach Valeriia gesucht. In den vergangenen Tagen waren die Beamten immer wieder zu Einsätzen ausgerückt, unter anderem wurden der Fluss Mulde durchkämmt, sowie Anwohnerinnen und Anwohner befragt. Zudem hatten sich in der rund 24.000 Einwohner zählenden Stadt private Suchtrupps gebildet.
    Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebte mit seiner Mutter seit 2022 in Deutschland. Diese werde nun psychologisch betreut, sagte Kaempf. "Wir sind auch heute bei ihr." Auch zu dem in der Ukraine lebenden Vater von Valeriia habe man bereits am Dienstagabend nach dem Fund der Leiche Kontakt gehabt.

    Zu später Hinweis der Schule?

    Valeriia war am 3. Juni zuletzt gesehen worden, als sie sich auf den Weg zur Schule machte. Doch dort war sie nie angekommen. Die Schule hatte es am Morgen versäumt, die Mutter über ihr Fehlen zu informieren. Dadurch war ihr Verschwinden erst am Nachmittag aufgefallen, als sie nicht nach Hause kam.
    Zunächst machte sich die Mutter selbst auf die Suche, gab am Abend dann aber eine Vermisstenanzeige bei der Polizei auf. Nun wird auch ein mögliches Fehlverhalten seitens der Schule untersucht. Versäumnisse können nach Angaben des Landesamtes für Schule und Bildung arbeitsrechtliche Schritte nach sich ziehen.
    Seit Mittwoch sind auch wieder mehrere Schulpsychologen für einen Kriseneinsatz an der betroffenen Grundschule in Döbeln. Sie stehen Lehrern und Schülern zur Seite und bieten Gespräche an, sagte der Sprecher des sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung, Clemens Arndt. Voraussichtlich werden sie ihre Arbeit auch am Donnerstag fortsetzen.

    "Betroffen und schockiert": Ort sagt Stadtfest ab

    Der Ort Döbeln hat nach dem gewaltsamen Tod Valeriias ein für das Wochenende geplantes Stadtfest abgesagt.

    Wir alle sind sehr betroffen und schockiert über den Tod der kleinen Valeriia.

    Sven Liebhauser, Oberbügermeister von Döbeln

    "Döbeln ist erschüttert", sagte Sven Liebhauser, Oberbügermeister von Döbeln. Vielen Bürgern und Bürgerinnen sei jetzt nicht danach, zu feiern.
    Liebhauser rief die Einwohner auf, am Freitagabend gemeinsam und mit Kerzen in den Händen auf dem Obermarkt des Mädchens zu gedenken. Zudem soll es am Sonntag einen Gedenkgottesdienst geben. Auch hat die Stadt ein Spendenkonto zur Unterstützung der Familie eingerichtet. 
    Quelle: dpa, AFP
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