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"Letzte Generation":Nach Blockade: Flugverkehr in Frankfurt läuft wieder
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Klimaaktivisten hatten sich am frühen Morgen auf dem Flughafengelände in Frankfurt festgeklebt. Rund 170 Flüge mussten gestrichen werden, der Verkehr läuft nun aber wieder.
Aktivisten der „Letzten Generation“ haben sich am Morgen auf der Startbahn des Frankfurter Flughafens festgeklebt und den Flugverkehr lahmgelegt. Über 100 Flüge sind ausgefallen, inzwischen wurde der Betrieb wieder aufgenommen.25.07.2024 | 2:02 min
Der Flugverkehr am größten deutschen Airport in Frankfurt am Main ist am Morgen nach einer Störaktion von Klimaaktivisten wieder aufgenommen worden. Starts und Landungen fänden wieder statt, sagte ein Flughafen-Sprecher. Alle vier Bahnen des größten deutschen Flughafens waren vor 8 Uhr wieder in Betrieb.
Wegen der Blockade-Aktion war der Flugverkehr zwischenzeitlich vollständig eingestellt worden. Rund 170 Flüge seien annulliert worden, berichtete der Betreiber Fraport. Die Zahl könne sich im Laufe des Tages noch weiter erhöhen, wenn die Fluggesellschaften weitere Flüge streichen. Generell sei mit Verzögerungen im Betriebsablauf zu rechnen. In den Terminals bildeten sich lange Warteschlangen. Laut deutscher Flugsicherung sollen die Flugbewegungen noch bis in den Nachmittag begrenzt werden, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten.
Die Blockade-Aktion sorgte für Chaos am Frankfurter Flughafen: 140 Flüge mussten gestrichen werden.
Quelle: dpa
Mehrere Aktivisten waren am frühen Morgen um kurz nach fünf Uhr auf das Gelände des Flughafens eingedrungen und hatten sich festgeklebt. Die Gruppe "Letzte Generation" erklärte, für die Blockade verantwortlich zu sein. Aktivisten hätten sich durch einen Maschendrahtzaun hindurch Zugang verschafft und seien an verschiedene Punkte um die Start- und Landebahnen gelangt. Die Gruppe hatte am Vortag bereits den Flughafen Köln/Bonn zeitweise blockiert.
Mehrere Stunden nach dem Klimaprotest von Aktivisten der "Letzten Generation" lief der Flugverkehr am Airport Köln/Bonn wieder. Die Aktivisten hatten sich auf dem Vorfeld festgeklebt.24.07.2024 | 0:25 min
Bundespolizei setzt acht Menschen fest
Bei der Blockade-Aktion in Frankfurt setzte die Bundespolizei acht Menschen fest. Während einer am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben, wie ein Sprecher berichtete.
Zwei der Aktivisten seien bereits gelöst und für weitere Ermittlungen der hessischen Landespolizei übergeben worden, so die Bundespolizei.
Die Bundespolizei war mit mehreren Kräften im Einsatz.
Quelle: dpa
"Letzte Generation" teilt Fotos von Blockade-Aktion
Beim Onlineportal X erklärte die "Letzte Generation": "Die weitere Förderung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle ist eine Bedrohung unserer Existenz." Dazu teilte sie zwei Fotos, die offenbar zwei Aktivisten bei ihrer Protestaktion auf dem Flughafengelände zeigen. "Wir haben uns international zusammengeschlossen: Raus aus den Fossilen bis 2030", hieß es weiter.
Die sechs Demonstranten hätten mit kleinen Zangen Öffnungen in den Maschendrahtzaun geschnitten und seien zu Fuß, mit Fahrrädern und Skateboards an verschiedene Stellen rund um die Start- und Landebahnen gelangt, hieß es in einer Mitteilung außerdem.
Alle wollen den Klimawandel bekämpfen. Aber welche Mittel und Ideen wirklich helfen gegen die Erderwärmung, das ist durchaus umstritten. "planet e." überprüft vier Klimamythen.28.05.2023 | 28:51 min
Faeser verurteilt Flughafen-Blockade in Frankfurt
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte Blockadeaktionen von Klimaaktivisten wie die am Frankfurter Flughafen als "gefährlich, dumm und kriminell".
"Wer Landebahnen blockiert, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern gefährdet auch andere und schadet allen Reisenden", schrieb Faeser auf X. "Diese Taten müssen strenger geahndet werden. Wir haben empfindliche Freiheitsstrafen vorgeschlagen."
Härtere Strafen für Eindringen auf Flughäfen beschlossen
Das Bundeskabinett hatte erst kürzlich eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes beschlossen, um radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abzuhalten.
"Wer auf Flughafengelände eindringt, sich auf Rollbahnen festklebt und so den Flugverkehr massiv behindert, riskiert nicht nur sein eigenes Leben", hatte Nancy Faeser dazu erklärt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte erklärt, dass er sich von der Verschärfung auch eine abschreckende Wirkung auf Aktivisten erhoffe. "Offenbar geht es den Klimaaktivisten darum, maximalen Schaden anzurichten. Darauf muss der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren", sagte der FDP-Politiker nach der Aktion in Frankfurt der "Bild".
30 Kilometer Zaun am Flughafen Frankfurt
In Frankfurt gibt es laut Fraport über 30 Kilometer Zaun, die technisch gesichert seien und mit Streifen kontrolliert würden. Oberstes Ziel der Alarmketten sei es, dass niemand zu Schaden kommt und eventuell eingedrungene Personen schnell und sicher aufgegriffen werden können.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, AFP, Reuters, epd
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