An Grundschule in Finnland:Kind getötet - Zwölfjähriger verhaftet
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Bei Schüssen an einer Grundschule im finnischen Vantaa ist ein Kind gestorben, zwei weitere wurden verletzt. Als mutmaßlicher Täter wurde ein Zwölfjähriger festgenommen.
Bewaffnete Polizisten konnten den mutmaßlichen Täter vor der Grundschule schnell festnehmen.02.04.2024 | 0:16 min
In einer Grundschule im finnischen Vantaa nahe Helsinki sind Schüsse gefallen. Ein Kind ist gestorben, mindestens zwei weitere wurden schwer verletzt. Nach Angaben der finnischen Polizei seien alle drei Kinder zwölf Jahre alt.
- So selten töten Kinder andere Kinder
Die Einsatzkräfte nahmen einen ebenfalls zwölfjährigen Schüler fest. Der mutmaßliche Täter hatte eine Schusswaffe bei sich.
Zum Gesundheitszustand der verletzten Kinder konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Schwer bewaffnete Polizisten riegelten die betroffene Einrichtung nahe Helsinki ab, die von rund 800 Schülern besucht wird.
Zwölfjähriger Verdächtige gesteht Tat
Das Opfer sei nach den Schüssen sofort tot gewesen, berichtete Polizeichef Ilkka Koskimäki. Die Tatwaffe soll eine registrierte Handfeuerwaffe sein, für die eine mit dem mutmaßlichen Schützen verwandte Person den Waffenschein gehabt haben soll.
Der Schütze wurde laut Polizei weniger als eine Stunde nach dem Angriff in Gewahrsam genommen. Er habe die Tat in einem Polizeiverhör gestanden. Das Tatmotiv sei noch unklar.
Finnischer Präsident zeigt sich schockiert
Der finnische Präsident Alexander Stubb und Ministerpräsident Petteri Orpo äußerten sich schockiert über die Tat. "Was dies besonders schockierend macht, ist das Alter des Opfers und des Verdächtigen", sagte Orpo bei einer Pressekonferenz. Es werde gründliche Ermittlungen zur Tat geben.
Angriffe auf Einsatzkräfte, Innenstadt-Krawalle oder Schulhofschlägereien. Gewalt von Jugendlichen ist an der Tagesordnung.23.03.2024 | 29:47 min
Das Mindestalter für eine Strafmündigkeit in Finnland beträgt 15 Jahre. Daher kann der Verdächtige nicht offiziell verhaftet werden. Nach einem Polizeiverhör wird ein Verdächtiger in so einem Fall an das Jugendamt übergeben.
Mehr als 1,5 Millionen Schusswaffen in Finnland registriert
In den vergangenen Jahrzehnten kam es an finnischen Schulen zu zwei größeren Amokläufen. Im November 2007 eröffnete ein 18-jähriger Schüler an einer weiterführenden Schule in Tuusula im Süden des Landes das Feuer auf seine Mitschüler und tötete neun von ihnen. Auch der Täter starb an selbst beigefügten Verletzungen. Weniger als ein Jahr danach, im September 2008, erschoss ein 22-Jähriger an einer Berufsschule im südwestlich gelegenen Kauhajoki zehn Menschen und anschließend sich selbst.
Nach den Schulmassakern von 2007 und 2008 hatte Finnland seine Waffengesetze verschärft. Das Mindestalter für den Waffenbesitz wurde angehoben und die Polizei erhielt umfassendere Vollmachten für Kontrollen von Menschen, die eine Waffenlizenz beantragen.
Quelle: dpa, AFP, AP