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FAQ
War es die Mocro-Mafia?:Was zu den Explosionen in Köln bekannt ist
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Zum zweiten Mal in dieser Woche hat es am frühen Morgen in Köln eine Explosion gegeben. Was ist über den Fall bekannt? Was sind die Hintergründe? Hier die wichtigsten Antworten.
Zum zweiten Mal in dieser Woche hat es in Köln eine Explosion gegeben. Am frühen Morgen gegen fünf Uhr kam es zu einer Detonation an einem Bekleidungsgeschäft in der Innenstadt - nur wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, an dem erst am Montag ein Brandsatz vor einer Disco explodiert war. Verletzte gab es heute nicht, am Montag war eine Reinigungskraft leicht verletzt worden. Besteht ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen? Was ist über die Hintergründe bekannt? ZDFheute klärt die wichtigsten Fragen.
Was genau ist passiert?
Die Explosion ereignete sich an einem Bekleidungsgeschäft in der Ehrenstraße, wie die Polizei berichtete. Die Einsatzkräfte seien von einem Zeugen verständigt worden, der einen lauten Knall gehört habe. Der durch die Explosion entstandene Brand habe schnell durch die Feuerwehr gelöscht werden können, sagte ein Polizeisprecher.
Eine Person habe zuvor vor Ort versucht, das Feuer einzudämmen, sie sei unverletzt geblieben und später als Zeuge vernommen worden. Auch sonst habe es keine Verletzten gegeben. An dem Gebäude seien Fensterscheiben geborsten. Um Spuren zu sichern, sei der Tatort weiträumig abgesperrt.
Nur wenige hundert Meter entfernt hatte es erst am frühen Montagmorgen im Eingangsbereich der Disco "Vanity" auf dem innerstädtischen Hohenzollernring eine Explosion gegeben. Türen und Fenster des Gebäudes waren stark beschädigt worden. Eine Reinigungskraft (53), die zuvor aus dem Haus gekommen war, war leicht verletzt worden, heißt es von der Kölner Polizei in einer Pressemitteilung.
Stehen die Explosionen in einem Zusammenhang?
Der Verdacht liegt nahe - aber ob wirklich ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen besteht, ist bisher völlig offen. "Jetzt eine Verknüpfung herzustellen, verbietet sich", sagte ein Polizeisprecher. "Wir stehen erst ganz am Anfang der Ermittlungen."
Wie ermittelt die Polizei jetzt?
Die Polizei fahndet jetzt mit Aufnahmen einer Überwachungskamera nach einem Tatverdächtigen. Darauf ist eine mit einem Kapuzenpullover bekleidete Person zu sehen, die eine blaue Einkaufstüte bei sich trug, in der sich offenbar ein Brandbeschleuniger befunden habe. Die Tüte sei dann vor der Fensterscheibe der Diskothek abgestellt worden, so die Polizei.
Mit diesem Foto sucht die Polizei den Tatverdächtigen: Er soll eine Einkaufstüte mit einem Brandsatz vor dem Club abgestellt und angezündet haben.
Quelle: Polizei Köln
Ob es von der neuen Tat Überwachungsaufnahmen gibt, sei bisher unklar. Die vom Montag veröffentlichten Bilder stammten aus der polizeilichen Videobeobachtung am Hohenzollernring. Polizeiliche Videoüberwachung gibt es den Angaben zufolge an mehreren Orten in Köln - laut Polizei aber nicht an der Ehrenstraße.
"Sollte es Bilder geben, sind wir auf andere Videoüberwachungen angewiesen", sagte der Sprecher. "Da muss es dann auch erst mal Bilder in entsprechender Qualität geben, wenn überhaupt welche da sind."
Warum wird immer wieder die Mocro-Mafia erwähnt?
Zahlreiche Medien berichten aus Ermittlerkreisen, die Anschläge würden Merkmale der sogenannten Mocro-Mafia aufweisen. "Mocro" ist das niederländische Slangwort für Marokko, die Mocro-Mafia ist ein kriminelles Netzwerk aus Banden der organisierten Drogenkriminalität in Holland und Belgien. Entführungen, Sprengstoffanschläge und Dutzende Auftragsmorde sollen auf das Konto der Banden gehen. Ein Mitglied erschoss 2021 den niederländischen Journalisten Peter de Vries in Amsterdam.
In Köln arbeitet eine Ermittlungskommission an etlichen Verfahren im Zusammenhang mit Explosionen und möglichen Verbindungen zur Mocro-Mafia. In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Explosionen in Köln, aber auch etwa in Engelskirchen und Duisburg gekommen. Nach Erkenntnissen der Polizei sollen diese im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden stehen. Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel der Mocro-Mafia.
Mit Material von dpa.
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