Kokain-Schmuggel:Drogen in Häfen: Belgien schmiedet Allianz
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Auch in deutschen Häfen wie Hamburg oder Bremerhaven wurden schon Tonnen von Drogen sichergestellt. Belgien will nun eine Europa-Allianz gegen den Schmuggel schmieden.
Antwerpen, Rotterdam, Hamburg - diese und andere europäische Hafenstädte spielen nicht nur im weltweiten Handel mit Bananen oder Autos eine große Rolle, sondern auch im internationalen Drogenhandel. Die belgische Innenministerin Annelies Verlinden will daher am Mittwoch in Antwerpen eine Europäische Hafen-Allianz gegen Drogenhandel und organisierte Kriminalität ins Leben rufen.
Etwa 20 europäische Häfen sind eingeladen, sich zu beteiligen, darunter auch die deutschen Häfen Hamburg und Bremerhaven. Das organisierte Verbrechen sei "sehr kreativ" beim Schmuggel von Drogen, sagte Verlinden.
Belgien treibt das Bündnis aus gutem Grund voran: Im riesigen Hafen von Antwerpen steigt die Menge des beschlagnahmten Kokains Jahr für Jahr, 2023 waren es 116 Tonnen. Und die belgische Hafenstadt wird regelmäßig von Gewalt zwischen Drogenbanden erschüttert. Die belgische Regierung steht daher unter Druck, wirksamere Maßnahmen zu ergreifen. Sie hat stark in den Zoll und andere Sicherheitsbehörden investiert.
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Etliche Tonnen Kokain kommen auch über deutsche Häfen
Auch in den großen deutschen Seehäfen sind in den vergangenen Jahren tonnenweise Drogen von den Behörden abgefangen worden. Von insgesamt etwa 14,4 Tonnen Kokain, die 2022 laut Zollbilanz bundesweit beschlagnahmt wurden, entfielen auf den Zollbereich Hamburg rund 9,7 Tonnen. Beim Bremer Zoll, der den Hafen von Bremerhaven überwacht, war es eine weitere Tonne.
Zwar steht die offizielle Bilanz für 2023 noch aus, aber auch im vergangenen Jahr gab es in den großen deutschen Häfen wieder bedeutende Kokainfunde: So stieß der Zoll im April 2023 im Hamburger Hafen auf 920 Kilogramm in einem Kaffeecontainer. In Bremen wurden im April rund 600 Kilogramm Kokain entdeckt.
Im Rekordjahr 2021 wurden in Deutschland sogar rund 21 Tonnen Kokain aus dem Verkehr gezogen - davon allein in Hamburg 19 Tonnen. Hinzu kommt, dass in anderen Bundesländern oder im Ausland entdeckte Kokainlieferungen teilweise über deutsche Häfen kamen, ohne dort entdeckt zu werden. So beschlagnahmten Zoll und Polizei im März vergangenen Jahres in Brandenburg rund 1,2 Tonnen Kokain, die sich in einer Bananenlieferung an einen Großhändler befanden. Diese hatte Deutschland zunächst per Schiff erreicht.
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Auch Deutschland will stärker gegen Banden vorgehen
Die belgische Innenministerin Verlinden mahnt, im Kampf gegen die mächtigen und flexiblen Drogenbanden müssten die Behörden in Europa ihre Kräfte bündeln, mehr Informationen austauschen und sich besser miteinander abstimmen. Ins Boot holen will sie dabei EU-Behörden wie Europol, aber auch privatwirtschaftliche Organisationen wie Schifffahrtsverbände.
Auch deutsche Behörden bündeln bereits ihre Kräfte. In Hamburg gründeten Behörden, Fahnder und die Wirtschaft eine "Allianz Sicherer Hafen" im Kampf gegen Drogenbanden. Das Bundesinnenministerium will die europäische Zusammenarbeit bei einem Treffen im 7. Mai in Hamburg ebenfalls vorantreiben.
Quelle: AFP
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