Dortmund: Freisprüche im Fall des getöteten Mouhamed Dramé

    Tod durch Polizeischüsse:Dortmund: Freisprüche im Fall Mouhamed Dramé

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    Der 16-jährige Senegalese Mouhamed Dramé starb 2022 in Dortmund durch Schüsse von Polizisten. Vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung sprach das zuständige Gericht die Beamten frei.

    Urteil-Polizist
    Ein Flüchtling wurde 2022 in Dortmund durch einen Polizisten erschossen. Der 16-Jährige Senegalese hatte gedroht sich mit einem Messer selbst zu verletzen. Heute wurden vor Gericht entschieden.12.12.2024 | 1:39 min
    Im Prozess um die tödlichen Polizeischüsse auf einen 16-jährigen senegalesischen Flüchtling in Dortmund sind alle Angeklagten freigesprochen worden. Das Landgericht sah weder beim Schützen noch beim Einsatzleiter eine Straftat. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Eine Überprüfung durch den Bundesgerichtshof in Karlsruhe, die sogenannte Revision, ist auf Antrag möglich.
    Damit folgte das Gericht zumindest zum Teil den Anträgen der Anklage. Nach der Beweisaufnahme hatte die Staatsanwaltschaft für vier von fünf Angeklagten Freisprüche gefordert: So habe etwa der Schütze - wenn auch irrtümlicherweise - geglaubt, sich in einer Notwehrlage zu befinden.
    Im Vordergrund steht ein Polizist mit Maschinenpistole in der Hand, dahinter links das grün leuchtende Spur-Logo, rechts sieht man ein Plakat, auf dem Mouhamed zu sehen ist.
    Der 16-jährige Flüchtling Mouhamed droht, sich das Leben zu nehmen. Die Polizei wird gerufen, kurz darauf ist der Junge tot.03.05.2023 | 29:00 min

    Staatsanwaltschaft forderte Bewährung

    Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer dem Einsatzleiter fahrlässige Tötung vorgeworfen und sich für eine Haftstrafe auf Bewährung ausgesprochen. Er habe zu Unrecht und zu unüberlegt den Einsatz von Pfefferspray angeordnet - und so den fatalen Lauf der Dinge erst in Gang gesetzt.
    Die Polizisten hatten ihr Handeln vor Gericht stets verteidigt: Durch das Pfefferspray sollte der sich selbst gefährdende Jugendliche das Messer fallen lassen. Als er dies nicht getan habe, sondern augenscheinlich zum Angriff übergegangen sei, hätten sie sich verteidigen müssen.
    Auf dem Bild sieht man ein Plakat von einer Familie die um Ihre Angehörigen trauert.
    Fünf Beamte der Wache Nord mussten sich vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. 19.12.2023 | 1:57 min

    16-Jähriger durch Maschinenpistole getötet

    Mouhamed Dramé, ein Jugendlicher aus dem Senegal, war am 8. August 2022 von fünf Schüssen aus einer Maschinenpistole der Polizei getötet worden. Er hatte im Innenhof einer Wohngruppe in einer Nische gelehnt und sich - vermutlich in Suizidabsicht - ein Messer an den Bauch gehalten.
    Um ihn zu entwaffnen, hatte der Dienstgruppenleiter den Einsatz von Pfefferspray angeordnet. Daraufhin bewegte er sich mit dem Messer in der Hand auf die Beamten zu. Die Taser stoppten ihn nicht, direkt darauf schoss ein als Sicherungsschütze eingeteilter Beamter.

    Prozess um getöteten Flüchtling
    :Zeuge: Hätten "Bodycams einschalten sollen"

    Fünf Polizisten müssen sich wegen der tödlichen Schüsse auf einen jugendlichen Flüchtling vor dem Landgericht Dortmund verantworten. Heute sagte ein beteiligter Beamter aus.
    Heiko Rahms, Dortmund
    Die Angeklagten verdecken ihre Gesichter am 06.03.2024 im Gerichtssaal in Dortmund
    Quelle: AFP, dpa